04.12.2017 – Die heutige 3. Runde der London Chess Classic erhöhte die Anzahl der bisherigen Remispartien auf 15. Über sein Ergebnis wird besonders Levon Aronian glücklich sein, denn sein Gegner Sergey Karjakin verpasste eine versteckte Gewinnmöglichkeit und nahm stattdessen Remis an. Beide hatten den Gewinn nicht gesehen. (Foto: John Saunders)
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Im ersten Teil der Videoreihe werden wir uns mit 6. Lg5, 6. Le3, 6. Le2 und 6. Lc4 die
vier Hauptzüge von Weiß anschauen.
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In der Neuauflage der WM-Kämpfe von 2013 und 2014 saßen sich heute Magnus Carlsen und Viswanathan Anand gegenüber, der 16. und der 15. Schachweltmeister. Magnus Carlsen führte die weißen Steine. Bisher hat Carlsen gegen Anand stets 1.e4 eröffnet, nur im Schnellschach und Blitz probierte der Norweger auch mal 1.d4. Heute servierte er diesen Zug auch einmal in einer Parie mit langer Bedenkzeit. Auf Anands Angebot zur Nimzoindischen Verteidigung reagierte Carlsen mit der Katalanischen Eröffnung. Anand nahm den Bauern auf c4 weg und Carlsen verzichtete auf die unmittelbare Rückeroberung und suchte stattdessen mit einer selten gespielten Zugfolge nach positioneller Kompensation. Die war aber gegen Anands solides Spiel nicht recht zu finden und so endete die Partie auf Vorschlag von Anand im 31. Zug remis.
Magnus Carlsen schaut sich die Partien hinter der Bühne an (Lennart Ootes)
Hier der Partiekommentar von Alexander Yermolinsky:
Hikaru Nakamura führte seine Englische Eröffnung gegen Wesley So durch späteres e2-e4 in eine Variante der Sizilianischen Tajmanov-Variante. Nach 10.Le3 forcierte Wesley So mit dem bis dato selten gespielten Zug 10...d5 Vereinfachungen. Der zeitweilige schwarze Minusbauer spielte dabei keinerlei Rolle.
Auch diese Partie endete im 31. Zug in völlig ausgeglichener Stellung mit der Punkteteilung.
Auch Ian Nepomniachtchi und Fabiano Caruana stießen im 31. Zuge auf die Remisbarriere und teilten an dieser Stelle den Punkt. Zuvor waren die beiden Großmeister der Spur gefolgt, die Magnus Carlsen auf der Isle of Man in seiner Partie gegen Vidit gelegt hatte. Aus der Reti-Eröffnung war eine Stellung entstanden, die an eine Pirc-Verteidigung mit vertauschten Farben erinnerte. Im 15. Zug wich Ian Nempomniachtchi von einem anderen Vorgänger ab, der Partie Axel Bachmann gegen Thomas Henrichs, Biel 2016.
Auch hier kam es später zum Remisschluss, wieder im 31. Zug.
Etwas länger dauerte die Partie zwischen Levon Aronian und Sergey Karjakin. Aronian hatte ebenfalls Katalanisch eröffnet und Karjakin mit dem Bogoljubow-Manöver Lb4-e7 reagiert. Später nahm die Partie den Charakter der Holländischen Stonewall-Variante an. Nach dem 13. Zug nahm die Partie Fahrt auf. Karjakin ging nach bekannten Mustern am Königsflügel vor. Aronian versuchte bald danach mit einem Bauernopfer sein Spiel am Damenflügel zu beschleunigen. Die Partie wurde dann sehr scharf, mit besseren Chancen für Karjakin und konkreterem Spiel am Königsflügel.
Aronian kann es nicht glauben (Foto: Lennart Ootes)
Alexander Yermolinsky hat auch diese Partie kommentiert:
Auf dieser DVD präsentiert Ihnen Großmeister Daniel King ein Schwarzrepertoire gegen Katalanisch, das darauf beruht, den Bauern auf d5, die solide Stütze des Schwarzen, zu stärken.
Sergey Karjakin und Levon Aronian nach der Partie bei Maurice Ashley | Saint Louis Chess Club auf YouTube
Die längste Partie spielten Michael Adams und Maxime Vachier-Lagrave. Ein Sizilianer mit 3.Lb5+ landete schließlich in einem Schwerfigurenendspiel. Weiß büßte einen Bauern ein, verteidigte sich aber lange und zäh und führte die Partie ebenfalls ins Remis.
The @london_chess classic is proving to be a big draw - unfortunately in the literal sense.
Kommentar von GM Yasser Seirawan, WGM Jennifer Shahade und GM Cristian Chirila, mit GM Maurice Ashley aus London. | Quelle: Saint Louis Chess Club on YouTube
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