11.12.2011 – Wenn Anand spielt, dann stand zuletzt meistens das Damengambit auf dem Brett -
mit dem Weltmeister auf der einen oder der anderen Seite. Nachdem die Variante
mit Lf4 nun ausgiebig diskutiert wurde, gab es heute in der Partie gegen
Carlsen die Hauptvariante und dort das Tartakower-System zu sehen. Erst im
17.Zug wurde Neuland betreten und kurz danach waren die meisten Figuren schon
vom Brett verschwunden. Das folgende Turmendspiel war remis. Im Unterschied dazu
präsentierte sich Nigel Short als Mann der Extreme: Gestern Königsgambit - heute
gegen Hikaru Nakamura eine völlig verschachtelte Position in der Englischen
Eröffnung. Obwohl es ab dem 34. Zug so gut wie keine Feindberührung der Figuren
mehr gab, wurde das Remis erst im 90.Zug amtlich.
Levon Aronian hat wohl entschieden, dass die Berliner Verteidigung es dem Weißen
zu einfach macht, zum Remis zu kommen und wählte gegen David Howell die
zweischneidige Pirc-Verteidigung. Der Engländer erhielt im Dreibauernangriff den
obligatorischen Raumvorteil, Aronian verteidigte sich geschickt, sein Konter im
Endspiel war jedoch nicht wirksam genug, um mehr als ein Remis zu holen. Im
Spitzenspiel des Tages kam Vladimir Kramnik gegen Luke McShane mit den schwarzen
Steinen zum Erfolg. McShane war in einer Anti-Berliner Variante recht munter zu
Werke gegangen und hatte eine Qualität geopfert. Kramnik ließ sich jedoch nicht
beeindrucken und entschied die Partie im Endspiel zu seinen Gunsten - musste
zuvor allerdings noch einige technische Probleme mit eigenem Mehrturm lösen.
Kramnik führt nun vor Carlsen.
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