Magistral Szmetan-Giardelli 2025: Faustino Oros nächster Anlauf

von Stefan Liebig
11.12.2025 – Schachwochen in Argentinien: Kürzlich gingen die nationalen Meisterschaften mit einem geglückten und einem verfehlten Rekord zu Ende – Diego Flores triumphierte zum achten Mal als argentinischer Meister, während Faustino Oro, der bis März jüngster GM werden will, die GM-Norm verpasste. Nur wenige Tage später treten beide schon beim nächsten Turnier in der Hauptstadt Buenos Aires an. Beim Magistral Szmetan-Giardelli treten die beiden gegen weitere argentinische Talente und Größen wie Alexei Shirov, Ivan Cheparinov, Julio Granda Zuniga und den Topgesetzten Aryan Tari an. | Fotos: FADA, Mar Melero

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Magistral Szmetan-Giardelli

Das Magistral Szmetan-Giardelli, das vom 8. bis 16. Dezember in Buenos Aires ausgetragen wird, trägt seinen Namen zu Ehren zweier bedeutender argentinischer Internationaler Meister. Jorge Szmetan gehörte über Jahrzehnte zu den prägenden Figuren des südamerikanischen Spitzenschachs. Er gewann 1976 die argentinische Meisterschaft und war regelmäßig bei internationalen Turnieren vertreten. Sergio Carlos Giardelli war ebenfalls ein herausragender Spieler seiner Generation. Er galt als kreativer Praktiker mit ausgeprägtem Kampfgeist am Brett. Beide Spieler haben das argentinische Schach auf ihre Weise langfristig geprägt. Das Turnier versteht sich als Hommage an ihr sportliches Vermächtnis. Es soll ihre Beiträge zum Schachsport sichtbar halten. Zugleich dient es als Plattform für neue Talente, die in ihre Fußstapfen treten wollen. So verbindet das Turnier Tradition und Zukunft des argentinischen Schachs.

Faustino Oro – hier bei der Eröffnungszeremonie der Argentinischen Meisterschaft. | Foto: FADA

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Faustino Oros großes Ziel

Nachdem Faustino Oros Jagd auf seine Großmeisternorm bei der bis zum letzten Wochenende ausgetragenen argentinischen Meisterschaft denkbar knapp gescheitert ist, will er es gleich nochmal in seiner Heimat versuchen. Dabei trifft er interessanterweise in der letzten Runde auf den frischgebackenen argentinischen Meister Diego Flores, gegen den er kürzlich verlor. Flores hatte bei diesem Turnier den legendären Rekord von Miguel Najdorf eingestellt und war zum achten Mal Erster bei den nationalen Meisterschaften geworden. Oro hatte lange gleichauf und damit mit seiner Performance über der GM-Norm-Grenze gelegen. Gegen Ende des Turniers schien ihm jedoch die Luft etwas auszugehen und er fiel auf Rang 5 zurück. Die Performance lag bei immer noch starken, aber für die Norm um 14 Punkte zu niedrigen 2486. Bis März will Oro aber die drei Normen sammeln, um damit dem US-Amerikaner Abhimanyu Mishra den Rekord des jüngsten Großmeisters abzuluxen. 

Turnierauftakt

Nach drei Runden des zehnköpfigen Rundenturniers liegen Faustino Oro und Diego Flores gleichauf mit der für Spanien spielenden Legende Alexei Shirov auf dem geteilten ersten Rang. Die drei Spieler haben jeweils zwei Siege und ein Remis eingefahren. Shirov und Flores trennten sich in Runde 1 unentschieden. Oro besiegte bislang die beiden argentinischen IM Ilan Schnaider und Tomas Darcyl. In Runde 3 remisierte er nach einer ausgeglichenen Partie mit Weiß gegen den topgesetzten Norweger Aryan Tari mit Weiß.

Hier die Partie der an Nummer zwei und drei gesetzten Spieler aus Runde 3:

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Tabelle nach Runde 3:

Rg. Setzl. Name Nat Rtg Pkt.  TB1  K rtg+/-
1 8
GM Flores, Diego ARG 2567 2,5 3,75 10 7,9
2 3
GM Shirov, Alexei ESP 2610 2,5 1,25 10 3,6
3 2
IM Oro, Faustino ARG 2503 2,5 1 10 8,5
4 6
GM Cheparinov, Ivan BUL 2625 2 2,5 10 4,2
5 10
GM Tari, Aryan NOR 2636 2 2,25 10 -0,3
6 4
GM Slipak, Sergio ARG 2374 1,5 0,5 10 6
7 5
GM Mareco, Sandro ARG 2555 1 1,5 10 -2,8
8 7
GM Granda Zuniga, Julio E PER 2624 1 1,25 10 -9,1
9 1
IM Darcyl, Tomas ARG 2360 0 0 10 -6,7
9
IM Schnaider, Ilan ARG 2402 0 0 10 -11,3

Alle Partien:

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Argentinische Meisterschaft

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Stefan Liebig, geboren 1974, ist Journalist und Mitinhaber einer Marketingagentur. Er lebt heute in Barterode bei Göttingen. Im Alter von fünf Jahren machten ihn seltsame Figuren im Regal der Nachbarn neugierig. Seitdem hat ihn das Schachspiel fest in seinen Bann gezogen. Höhenflüge in die NRW-Jugendliga mit seinem Heimatverein SV Bad Laasphe und einige Einsätze in der Zweitligamannschaft von Tempo Göttingen waren Highlights für den ehemaligen Jugendsüdwestfalenmeister.
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