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Seine Entscheidung, doch noch an der Blitz-WM teilzunehmen, verkündete Carlsen gleich zu Beginn des Interviews mit Levy "Gotham Chess" Rozman, das am Sonntagabend gegen 20 Uhr, 24 Stunden vor Beginn der Blitz-WM, bei Take Take Take auf YouTube hochgeladen wurde: "Lange Rede, kurzer Sinn: Wir können darüber sprechen, wie es dieser Entscheidung kam, aber ich spiele noch mindestens einen Tag in New York und wenn es gut läuft, auch noch einen weiteren Tag."
Damit bezog sich Carlsen auf das Format der Blitz-WM. Am 30. Dezember, dem ersten Tag der WM, werden 13 Runden nach Schweizer System gespielt, die besten acht Spieler dürfen dann am 31. Dezember, im K.o.-Finale um den Titel und das Preisgeld spielen.
Im weiteren Verlauf des Interviews sprach Carlsen dann wie angekündigt über die Verletzung des Dress Codes und warum er doch an der Blitz-WM teilnimmt. Die Entscheidung des Schiedsrichters und der Organisatoren, ihn für die neunte Runde nicht auszulosen und auf der strikten Durchsetzung der Regeln zu beharren, nannte er "unglaublich hart".
Carlsen kritisierte diese rigide Auslegung der Kleiderordnung durch die Schiedsrichter und meinte, eine solche Unflexibilität widerspreche dem gesunden Menschenverstand. Er räumte zwar ein, dass es wichtig sei, ein professionelles Erscheinungsbild zu wahren, betonte aber, seine Kleidung sei angemessen gewesen.
Carlsen verriet auch, dass er nach Abbruch des Turniers gleich aus New York abreisen wollte, aber sein Vater, Henrik Carlsen, ihm geraten hätte, sich Zeit zu nehmen, bevor er eine endgültige Entscheidung treffe. Nach Gesprächen mit FIDE-Präsident Arkady Dvorkovich, der sich viel kompromissbereiter gezeigt hätte als FIDE CEO Emit Sutovsky, den Carlsen im Interview scharf kritisierte, konnte dann eine Einigung erzielt werden. Dworkovich war es dann auch, der den Dress Code lockerte und Carlsen die Erlaubnis gab, das Blitz-Turnier in Jeans zu spielen.
So erklärte Dvorkovich in einer Presseerklärung der FIDE:
"Es ist weiterhin erforderlich, die offizielle Kleiderordnung zu befolgen, aber elegante geringfügige Abweichungen (zu denen insbesondere passende Jeans zum Sakko gehören können) sind erlaubt. Schließlich ist Neujahr, und ich hoffe aufrichtig, dass niemand versuchen wird, die festliche Stimmung zu untergraben, auch nicht durch Missbrauch dieser zusätzlichen Flexibilität."
Doch wie in den Diskussionen um Carlsens Rückzug von der Rapid-WM immer wieder erwähnt wurde, ging es bei dem Konflikt um den Dress Code wahrscheinlich um mehr. Eine große Rolle dabei spielt Carlsens Engagement für Freestyle Chess, das er zusammen mit dem deutschen Unternehmer, Mäzen und Turnierorganisator Jan Henric Buettner und anderen Top-Großmeistern fördert. So soll bald eine Weltmeisterschaft im Freestyle Chess stattfinden, und diese Idee gefällt der FIDE, die die Rechte auf die Vergabe der Weltmeistertitel im Schach für sich beansprucht, nicht.
Carlsen deutete im Interview an, die FIDE hätte Spieler, die an den Freestyle-Turnieren teilnehmen wollten, unter Druck gesetzt.
Aber vor allem erklärte er, warum ihm Freestyle Chess so gefällt. Im Gegensatz zum klassischen Schach, in dem die Eröffnungstheorie so hoch entwickelt ist, dass es im Spitzenschach immer mehr farblose Remispartien gibt, sei Freestyle Chess dynamischer und wegen der fehlenden Theorie für Topspieler attraktiver.
Das Interview bei Take Take Take