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Zum ersten Mal in der Geschichte des Turnierschach spielte ein amtierender Weltmeister ein Schachturnier in Afrika mit. Die Grand Chess Tour hat für diese Saison ihre Teilnahmeorte erweitern können und einer der neuen Austragungsorte war Abidjan, größte Stadt der Elfenbeinküste, aber überraschenderweise nicht die offizielle Hauptstadt. Die Hauptstadt der Elfenbeinküste ist eine Ansammlung von 31 Dörfern namens Yamoussoukro, von Abidjan aus etwa 250 km im Inneren des Landes. Abidjan ist allerdings mit seinen über 4 Mio. Einwohnen das wirtschaftliche und politische Zentrum des Landes und tatsächlich befindet sich der Sitz der Regierung in Abidjan und nicht in Yamoussoukro.
Top-Turniere auf dem arikanischen Kontinent sind rar gesät. Man erinnert sich an das Interzonenturnier von Sousse 1967, also vor einem halben Jahrhundert, im nördlichen Teil des Kontinents, und an ein Viererturnier 1981 in Johannesburg, Südafrika. Damals war das Land wegen seiner Apartheidpolitik international noch geächtet und die Reise der Schachspieler dorthin kam nicht gut an. 1987 wurde Miguel Quinteros von der FIDE sogar gesperrt, weil er in Südafrika simultan gespielt hatte. 2014 war Durban Ausrichter der Jugendweltmeisterschaften.
Die FIDE bemüht sich seit einigen Jahren, das Schach in Afrika zu fördern, aber auch die Kasparov Chess Foundation hat sich einige Verdienste erworben und bereits eine Art Netzwerk aufgebaut.
Nachdem es hier im letzten Jahr schon ein Schnellschachturnier mit afrikanischen Spielern gegeben hatte, waren nun die besten Spieler in Abidjan zu Gast. Den Ausrichterfreiplatz nahm Bassem Amin in Anspruch, Sieger des letztjährigen Rapidturniers.
Magnus Carlsen dominierte das Schnellschachturnier auf imposante Weise und ging so schon mit einem gehörigen Vorsprung in das Blitzturnier. Bei den Schnellschach-Blitz-Turnieren der Grand Chess Tour werden die Schnellschachpartien gegenüber den Blitzpartien doppelt gezählt. Da es aber zwei Blitzrunden gibt, haben die Schnellschachpartien und die Blitzpartien am Ende das gleiche Gewicht.
Carlsen beendete das Blitzturnier "nur" als Zweiter und wurde von Maxime Vachier-Lagrave überflügelt. Der Grund dafür ist vor allem auch in dem Umstand zu finden, dass der Weltmeister gleich beide Blitzpartien gegen den Franzosen verlor.
Auch die zweite Partie ging verloren | Foto: Grand Chess Tour
Im ersten Umgang hatte Carlsen Weiß und bekam gegen die Najdorf-Variante des Franzosen eine gute Position. Doch dann bekam Schwarz Gegenspiel und schließlich wurde der Weltmeister ausgetrickst.
Nach Carlsen 43. a6? (Besser war 43. Sd5 mit gleichem Spiel) folgte 43...Lh4 mit entscheidendem Angriff: 44. Dd2 Se4 und das Mattnetz ist geknüpft. Weiß gab auf.
Damit landete er in der Blitztabelle einen halben Punkt hinter Vachier-Lagrave.
Gute Chancen auf den alleinigen zweiten Platz in der Gesamtwertung hatte Hikaru Nakamura, doch in der letzten Runde verlor er sein Endspiel gegen Magnus Carlsen und musste sich Platz zwei mit Maxime-Vachier Lagrave teilen.
Das Endspiel ist ausgeglichen. Weiß spielte nun 28. Kg2. Ein paar Züge später sah es so aus:
Nach 36... Td2 verlor Weiß seine Damenflügelbauern und dann auch die Partie.
Nakamura enttäuscht | Foto: Grand Chess Tour
Amin Bassem war für dieses Feld nicht stark genug um mithalten zu können und wurde Letzte. Veselin Topalov kam mit den kurzen Bedenkzeiten einmal mehr auch nicht gut zurecht und belegte den vorletzten Platz. Einige Spieler schienen mit der ungewohnten Bedenkzeit im Blitzen Schweierigleiten zu haben. Gespielt wurde mit einem "Delay" von drei Sekunden und einer Grundbedenkzeit von 5 Minuten. Zieht man innerhalb von 3 Sekunden, wird das Zeitguthaben nicht angegriffen. Nach drei Sekunden tickt die Zeit runter. Am Ende der Partie "lebt" man nur noch von den drei Sekunden pro Zug.
Magnus Carlsen bei der Siegerehrung mit dem Sportminister Paulin Danhou | Foto: Grand Chess Tour