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Schon unmittelbar nach dem Ende des Weltmeisterschafskampfes gegen Ian Nepomniachtchi hat Magnus Carlsen alle Schachfreunde mit eine Statement in einem Videoblog schockiert. Dies sei möglicherweise sein letzter Wettkampf um die Weltmeisterschaft gewesen, ließ der Norweger sein Fans wissen.
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In einem Beitrag, der gestern auf der Webseite seines Sponsors Simonson Vogt Wiig erschien, legte der Weltmeister noch einmal nach. Er ließ das Match gegen Nepomniachtchi Revue passieren und bekräftige und erläuterte seine Entscheidung.
Wie bei den Matches gegen Sergey Karjakin, New York 2016, und gegen Fabiano Caruana, London 2018, habe er zu Anfang des Wettkampfes in Dubai erhebliche Schwierigkeiten gehabt, räumte Carlsen ein. Dann habe sich das Match aber so entwickelt, wie seine erste Weltmeisterschaft 2013. Am Ende stand es damals 6,5:2,5, diesmal 7,5:3,5.
Carlsen hatte sich mit Turnieren von Juli bis Oktober auf den WM-Kampf vorbereitet, darunter auch Online-Turniere. Mitte Oktober hielt er sich in einem Trainingslager in Spanien auf. Die letzte Woche vor dem Match verbrachte Carlsen zur Akklimatisierung in einem Hotel in Muscat im Oman, wo ein ähnliches Klima wie in Dubai herrscht. Im gleichen Hotel hat er sich aber auch schon acht Jahre zuvor, vor dem Wettkampf gegen Anand, vorbereitet, ebenfalls um sich an das heiße Klima zu gewöhnen, dass auch in Chennai herrscht. Ein großer Teil seiner Vorbereitung bestand aus Sport und Erholung, aber auch Blitz- und Bulletpartien.
Ein wichtiger Aspekt, berichtet Carlsen, war auch die psychologische Vorbereitung auf seinen Herausforderer. Carlsen kennt Ian Nepomniachtchi schon seit Jugendzeiten als einen Spieler, der vor allem in der ersten Hälfte eines Turniers sehr gut spielt, dann aber oft das Niveau nicht halten kann. Wenn Nepomniachtchi am Anfang eine Partie gewonnen hätte, wäre der Wettkampf vielleicht anders ausgegangen, meint Carlsen. Die sechste Partie war der entscheidende Wendepunkt. Mit dem Vorsprung im Rücken fühlte Carlsen sich dann im weiteren Verlauf des Matches sehr wohl. Das Endergebnis sei aber angesichts der umkämpften Anfangsphase sehr schmeichelhaft für ihn, urteilt Carlsen.
Wettkämpfe seien in ihrer Dynamik ganz andere Wettbewerbe als Turniere, im Besonderen, wenn es sich um WM-Wettkämpfe handele. Die Vorbereitung mit dem Team sei langwierig und aufwändig, könne aber bei einer Wettkampfniederlage umsonst gewesen sein.
"Der Verlierer hätte das Gleiche ohne jede Anstrengung erreichen können. Bei einem Turnier gibt es nur einen Gewinner. In einem Wettkampf gibt es nur einen Verlierer", resümiert Carlsen.
Im Laufe der Zeit und der inzwischen fünf WM-Matches sei ihm die Leidenschaft für diese Form des Wettbewerbes abhanden gekommen, schreibt Carlsen. Er habe gegen einen Spieler der vorherigen Generation und drei führende Spieler seiner Generation gespielt und gewonnen. Gegen den führenden Spieler der kommenden Generation anzutreten, Alireza Firouzja, wäre noch einmal eine Herausforderung. Alles andere nicht.
Nun freue sich Carlsen aber, ab dem 26. Dezember in Warschau, seine Weltmeistertitel im Blitzschach und im Schnellschach aus dem Jahr 2019 zu verteidigen (2020 fiel der Wettbewerb wegen Corona aus.)