Schnellschach + Chess960 = Mainz
Bericht zu Pressekonferenz der CCM10 mit ersten Bildern von
Mike Rosa
Um 14:00 Uhr fand im Goldsaal A des Hilton
Mainz unter der Leitung von Hartmut Metz die Pressekonferenz zum Start der Chess
Classic Mainz 2010 statt. Für die Anwesenden übersetzte Pressechef Eric van Reem.
Weltmeister Viswanathan Anand, Schnellschach-Weltmeister Levon Aronian und die
Weltmeisterin sowohl im traditionellen Schach als auch im Chess960 Alexandra
Kosteniuk vertraten die Spielerseite und gaben jeweils kurze Statements zum
bevorstehenden Event ab. Und auch der Oberbürgermeister der Stadt Mainz Jens
Beutel nutzte die Gelegenheit für ein paar warme Worte, während Christian
Bossert die Sicht des Hauptsponsors, der GRENKELEASING AG, wiedergab. Die
längste Redezeit beanspruchte wie üblich Chef-Organisator Hans-Walter Schmitt.
In der Folge haben wir für Sie kurz und
knackig einige Aussagen aller Beteiligten zusammengefasst und mit den ersten
Bildern garniert.
Drei Weltmeister: Anand, Kosteniuk, Aronian
Alexandra Kosteniuk hätte gerne wieder ein
Chess960-Turnier und brachte ihr Bedauern darüber zum Ausdruck, dass es ein
solches in diesem Jahr nicht geben wird. Sie mag das neue Schach sehr und trägt
ihren WM-Titel nicht weniger stolz wie den im traditionellen Schach. Nicht nur
für Kosteniuk ist die Chess Classic Mainz neben dem hochkarätigen Teilnehmerfeld
auch ein Ort, an welchem man einmal im Jahr in gelöster Atmosphäre so viele
Freunde und Bekannte trifft, wie nirgends sonst.
Levon Aronian gab an, dass er sich ebenfalls
sehr auf die Herausforderung freue, seinen Titel vom Vorjahr nun in einem
offenen Turnier zu verteidigen und sorgte für Heiterkeit, als er sagte, dass
Cheforganisator Hans-Walter Schmitt sich immer wieder neue Herausforderungen für
seine Spieler ausdenke.
Viswanathan Anand wird in diesem Jahr zum
zweiten Mal nach 1996 nicht selbst bei der Chess Classic in den Ring steigen.
1996 heiratete der Inder während der Veranstaltung seine Aruna und konnte nicht
teilnehmen, dieses Mal gönnt er sich einfach mal den Luxus des Zuschauens. Nach
seinen persönlichen Favoriten für die Schnellschach-WM gefragt, kam er natürlich
nicht umhin, die Topgesetzten zu nennen, doch insgeheim merkte man, dass er wohl
auf Aronian setzt.
OB Jens Beutel dankte zunächst Hans-Walter
Schmitt und dessen Organisationsteam für nunmehr schon zehn Jahre Chess Classic
Mainz und zeigte sich optimistisch, dass es auch eine elfte Auflage geben wird.
Seiner Meinung nach erholt sich die angespannte Wirtschaftslage auch in Mainz,
was bestenfalls darin gipfeln könnte, dass wieder mehr Sponsorengelder fließen.
Für ihn persönlich ist die Chess Classic in jedem Jahr ein besonderes Highlight
und eine ausgezeichnete Werbung für die Stadt Mainz.
Auf den Punkt brachte es Christian Bossert,
als er die Beweggründe für das konstante Sponsoring der GRENKELEASING AG
erläuterte. Besonders der Finanzsektor bediene sich regelmäßig des Schachs als
Werbemittel, doch sein Arbeitgeber wolle im Gegenzug auch etwas für das
königliche Spiel tun. Natürlich hat dies auch damit etwas zu tun, dass die Chess
Classic ein in aller Welt bekanntes Turnier sei und dies auch der Firma nutze.
Wie bereits erwähnt beanspruchte
Classic-Chef Hans-Walter Schmitt einen Großteil der Redezeit der gut
einstündigen Pressekonferenz für sich, aber er hatte auch einiges zu sagen.
Zunächst wies Schmitt darauf hin, dass neben den drei Weltmeistern Anand,
Kosteniuk und Aronian zur morgen beginnenden Schnellschach-WM noch ein vierter
Weltmeister zugegen sein wird. Miso Cebalo aus Kroatien ist der amtierende
Champion der Senioren und rundet ein ohnehin starkes Feld ab. Die Chess Classic
sei zwar in diesem Jahr kleiner, aber dafür auch intensiver. Mainz sei der
perfekte Standort für den Event. Für Schmitt sind die teilnehmenden Spieler
Kunden, die nur dann kommen, wenn man ihnen auch etwas zu bieten hätte.
Allerdings würde er sich von den Vereinen aber besonders den Verbänden wünschen,
dass sie mehr hinter den Chess Tigers stehen. Gefragt, ob er es für möglich
halte, dass Mainz und die Chess Tigers auch eine Weltmeisterschaft im „langsamen
Schach“ veranstalten könnte, zeigte er sich überzeugt, dass auch dieses durchaus
möglich sei.
Simultan
Weltmeister Viswanathan Anand spielte ein
Simultan an 40 Brettern und gewann nach 4 Stunden und 23 Minuten 36-4: +34-2=4.
Der Inder verlor gegen Bernd Grill vom SV Ebersbach und Henrik Karlzen aus
Schweden.
Simultan Anand, in der Partei gegen Chess Tiger und Geburtstagkind Hans Mokry.
Weltmeisterin Alexandra Kosteniuk spielte
ein Chess960 Simultan an 20 Brettern. Es wurden 20 verschiedene Stellungen
ausgelost. Die Russin gewann nach 3 Stunden und 13 Minuten 18-2: +16-0=4.
Simultan Kosteniuk, in der Partie gegen den Mainzer OB Jens Beutel