Mainz: Spannende Wettkämpfe

von ChessBase
19.08.2006 – Nachdem sich der erste Wettkampftag mit 1,5:0,5 bzw. 2:0 zugunsten der Herausforderer Radjabov (Schnellschach) und Aronian (Schach960) gestaltet hatte, konnten Anand und Svidler am zweiten Tag zurückschlagen und gleich ziehen. Am dritten Spieltag gelang denn jedem der Spieler ein Sieg, so dass die Entscheidungen erst am letzten Spieltag fallen werden: Spannung pur! Ettienne Bacrot zeigte sich im Schach960-Open am besten mit den abwechselnden Positionen der Ausgangsstellung vertraut und gewann mit 9,5/11 und wird im nächsten Jahr um die Schach960-WM kämpfen. Die Schach960-Computer-WM wurde von Stefan Meyer-Kahlen und seinem Programm Shredder gewonnen. Am Samstag startete das Schnellschach-Open mit über 630 Teilnehmern und erhöhte die Gesamtteilnehmerzahl der diesjährigen Chess Classic auf fast Tausend! Chess Classic Mainz... Schach960-Weltmeister Shredder im Shop kaufen...Berichte, Fotos, etc....

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Titelverteidiger gleichen aus
Swidler schlägt Aronjan zweimal / Anands Vorbereitung greift
Bericht zum zweiten Wettkampftag
Von Hartmut Metz


Anand gegen Radjabov: Die Partien der Runden 1 bis 6...

Bei den Chess Classic Mainz haben die Titelverteidiger zurückgeschlagen. Viswanathan Anand glich in der dritten Partie gegen Herausforderer Teimour Radjabow die Bilanz aus. Anschließend folgte in der GrenkeLeasing Schnellschach-WM ein Remis zum 2:2. Der 19-Jährige aus der Mainzer Partnerstadt Baku lief bei seiner Niederlage in eine vorbereitete Variante des Inders, der die Züge herunterspulte. Radjabows König stand nach 36 Zügen vor dem Matt. Anand geht nun zuversichtlich in die Partien fünf bis acht in der Rheingoldhalle (Samstag und Sonntag, jeweils ab 18.30 und 20 Uhr). In der Chess960-WM egalisierte Peter Swidler sogar einen 0:2-Rückstand.

Der Russe gewann die dritte wie vierte Begegnung gegen Levon Aronjan (Armenien). Der Sieger des Duells um die Clerical Medical Chess960-WM trifft im nächsten Jahr auf Etienne Bacrot. Der Franzose setzte sich gestern im FiNet Chess960 Open ungeschlagen mit 9,5:1,5 Punkten vor 248 Konkurrenten durch.

Anand hielt sich erwartungsgemäß bedeckt, was genaue Auskünfte zur dritten Partie anlangte. Sicher hätte der „Tiger von Madras“ nichts dagegen, wenn sein Widersacher die scharfe Variante erneut wagen würde.

Auch wenn Radjabow das „kämpferische Schach, das wir auch heute wieder gezeigt haben“, gefiel, wird der Jüngling sicher nicht auf einen weiteren Pfeil aus dem Semi-Slawisch-Köcher des Schnellschach-Königs warten. Immerhin erläuterte der 35-Jährige, dass Schwarz im 17. Zug für die „geopferte Qualität gutes Spiel bekommt“. Kommentator Fabian Döttling hielt den weißen Bauernfraß auf e6 für tödlich. „Danach hat Vishy bis auf 28…b4, als c3 noch stärker war, perfekt gespielt“, lobte Döttling seinen Mannschaftskameraden beim deutschen Meister OSC Baden-Baden. Radjabows Läufer kam nicht mehr aus der Fesselung. „Meine Türme standen nur herum und hatten keine Felder“, klagte Radjabow.

Eine Verzweiflungstat mit dem Vorstoß des h-Bauern schwächte nur die Königsstellung. Das Matt im 37. Zug ließ sich der Herausforderer nicht mehr zeigen. „Schwarz hatte es nach der guten Vorbereitung leicht. Das war großes Schach von Anand“, resümierte der Verlierer.

Zufriedener zeigte sich Radjabow natürlich mit Partie vier. Einmal mehr erspielte sich Schwarz und nicht Weiß bei dieser WM Vorteile. Der Mehrbauer war jedoch nicht im Endspiel zu verwerten. In der Schlussstellung hatte der 19-Jährige sogar f- und h-Bauer mehr. Doch den f-Bauern büßte er umgehend ein, weshalb Radjabow im 50. Zug sofort die Remisofferte des achtfachen Chess-Classic-Gewinners akzeptierte. „Die Blockade war im Endspiel nicht zu durchbrechen“, befand Anand.

Verkehrte Welt in der Clerical Medical Chess960-WM: Hatte sich tags zuvor Peter Swidler äußerst zufrieden mit dem Eröffnungsverlauf gezeigt, wähnte sich diesmal Levon Aronjan zweimal leicht im Vorteil. Doch wie der Weltmeister verlor der Herausforderer gleich beide Vergleiche! Also auch 2:2 zur Halbzeit im Fischer-Schach. „Ich hielt das Turmendspiel für ausgeglichen“, erklärte Aronjan bei der Pressekonferenz ungeachtet seines isolierten Doppelbauern. Swidler pflichtete bei und sah nach der äußerst späten schwarzen Rochade („Dieser hässliche Zug entging mir völlig“) keine Gewinnaussichten mehr – bis sein Kontrahent „mehrere schlechte Züge machte“. Danach konnte der Vater von Zwillingen einen Freibauern bis nach a7 schieben und auf 1:2 verkürzen.

Die zweite Begegnung des Abends erinnerte Swidler bis auf kleine Veränderungen stark an eine Chess960-Partie von 2002! Der Mann scheint ein phänomenales Gedächtnis zu haben. „Ich verlor damals im Open hier in Mainz in nur 15 Zügen gegen Sergej Galdunts“, führte der Weltranglistenfünfte weiter aus und wollte im Gegensatz zu damals die „Symmetrie wahren. Doch das taugte auch nichts“, lautete sein Urteil. 10…d5 hielt weder Swidler noch Aronjan für korrekt, aber für die „beste praktische Chance“. Bei „14…Sf4 überlegte ich zu lange. Die Zeit fehlte mir später“, konstatierte der Berliner. Als Swidler mit dem schönen 26…Te3 in die weiße Stellung eindrang und hübsch Tc3 nebst Tc2 folgen ließ, „kollabierte ich mit nur noch 15 Sekunden auf der Uhr“, räumte Aronjan selbst ein.   


Weltmeisterliche Schlafmützen am Brett und im Bett

Bacrot gewinnt FiNet Open vor Mamedjarow und Grischuk -
Aserbaidschaner stört sich nicht an zwei Patzern: „Ich bin froh, noch am Leben zu sein!“
 
Von Hartmut Metz


Etienne Bacrot

Etienne Bacrot hat ungeschlagen das FiNet Chess960 Open gewonnen. Der französische Weltklassespieler lag mit 9,5:1,5 Punkten vor 248 Konkurrenten. Dafür kassierte er 45 Prozent der 7.500 Euro (3.375 Euro), die für das FiNet und Ordix Open zusammen ausgelobt werden. Bacrot stoppte in der neunten Runde den bis dahin acht Siege in Folge aneinander reihenden Schachrijar Mamedjarow.

Der Weltranglistenzwölfte aus Aserbaidschan übersah ein primitives Matt mit Läufer und Dame, weil er mit Mehrqualität ein Remis vermeiden wollte. Anschließend verwechselte der 21-Jährige gedankenversunken gegen Alexander Grischuk Dame und Läufer. „Ich wollte mit der Dame meinen Läufer auf a3 decken. Deswegen stellte ich die Figur von d1 nach c1 – Grischuk machte mich darauf aufmerksam, dass der Zug unmöglich ist, weil auf d1 ein Läufer in der Ausgangsstellung stand“, berichtete  Mamedjarow. Da der zweifache Ordix-Sieger auf einen Läuferzug beharrte, hätte Weiß den Läufer auf a3 eingebüßt und gab deswegen sofort im siebten Zug auf!

Trotzdem blieb er mit 9:2 Zählern vor dem punktgleichen Russen. Die vermeidbaren Niederlagen und den verschenkten ersten Platz kommentierte Mamedjarow blendend gelaunt: „Ich bin froh, dass ich noch lebe. Zwei Tage vor meiner Abreise nach Mainz war ich in einen schweren Autounfall in Baku verwickelt!“

Den Patzer gegen Bacrot deklarierte er zu einem „üblichen Patzer“ und verwies auf ein Turmendspiel mit fünf gegen vier Bauern, in dem er in Reykjavik gegen Viswanathan Anand ein Selbstmatt konstruiert hatte. Chess960 gefällt Mamedjarow, kann er sich doch die Vorbereitung sparen und auf die faule Haut legen. „In Spanien wurde ich im April in einem Chess960-Turnier Erster“, berichtete der 21-Jährige.

Bacrot atmete auf, nachdem er gegen Grischuk die Dame zum Patt opfern konnte. „Grischuk ist für mich nie ein leichter Gegner, vor allem nicht mit Schwarz“, betonte der Turniersieger und analysierte die Spitzenpartie der letzten Runde, „ich hatte viel Glück, dass meine Tricks noch griffen. Das Patt im Damenendspiel sah ich schon bei Kxh5 voraus.“ Sein Kontrahent ärgerte sich. „Ich dachte, ich würde gewinnen. Nach dem Fehler mit d3 konnte ich zwar ein Dauerschach geben, aber das hätte mir nicht mehr zum ersten Platz gereicht.“ Um doch an Stelle Bacrots den nächsten Chess960-Weltmeister herausfordern zu dürfen, verzichtete der Vorjahres-Herausforderer von Anand auf ein Dauerschach und kämpfte mit nur zwei Bauern für einen Springer (jeder hatte auch noch eine Dame und weitere Bauern) mutig weiter. Als „schlechten Start“ wertete Grischuk die Niederlage in der fünften Runde gegen Pawel Tregubow. Ein Ausgleich sei allerdings Mamedjarows Schnitzer gewesen. Nach den zwei gelungenen Tagen glaubt Bacrot nicht an eine Fortsetzung seiner Serie. „Ich spiele immer nur an zwei der vier Tage in Mainz gut“, berichtete der Gallier und ergänzte schmunzelnd, „aber besser die zwei Tage habe ich in einem Turnier zusammen, anstatt wie zuvor meist jeweils verteilt auf das FiNet und das Ordix Open.“ Letzteres gedenkt dafür Mamedjarow zu gewinnen, kündigte er an – und wenn doch nicht: Er lebt weiter!


Kasimdschanow (li.)

Als bester Deutscher kam Arkadij Naiditsch auf Platz vier. Der Dortmunder verbuchte 8,5:2,5 Punkte, war damit aber nicht zufrieden. „Ich habe die letzten zwei Partien nur remisiert“, klagte die nationale Nummer eins. Immerhin hatte er vorher aber Spieler wie Topfavorit Alexander Morosewitsch in die Knie gezwungen.


Morosewitsch

Dank der besseren Feinwertung lag der russische Weltranglistenneunte vor Andrej Wolokitin (Ukraine),


Andrej Wolokitin

Gabriel Sargissian (Armenien), Witali Golod (Israel), dem für Bindlach Aktionär spielende Frankfurter Klaus Bischoff und Pentala Harikrishna. Wie schon bei den 4/4 gegen Naiditsch bei der U20-WM trumpfte der Großmeister aus Hydrabad auch im FiNet Open am zweiten Tag groß auf. Aus 3/5 machte er 8,5/11. Als ihm die Fans aus dem Presseraum ihre Enttäuschung kundtaten, dass er ein Remis abgab und nicht 6/6 holte, amüsierte Harikrishna. Aus Altersgründen wird Naiditsch den Inder nicht noch einmal in der U20-WM fordern dürfen. Titelverteidiger Harikrishna wird allerdings auch 21 und müsste gegen den gleichaltrigen Wolokitin antreten. Was lässt sich Organisator Hans-Walter Schmitt dazu einfallen? Wird die U20 zur U21 umfirmiert? Das könnte künftig nahtlos fortgesetzt werden, bis der dann 40fache Chess960-Weltmeister Harikrishna direkt in die Senioren-Klasse rochiert. Dort könnte anno 2046 der 102-jährige Vlastimil Hort warten …

Apropos: Im Chess960-Open kam er am Morgen zu spät zur Runde. „Ich trank noch eine zweite Runde Kaffee, weil ich nicht wusste, dass es um 10 Uhr losgeht“, berichtete der gebürtige Tscheche im Singsang des „braven Soldaten Schwejk“. Seinen bei der Senioren-WM knapp unterlegenen Kontrahenten Lajos Portisch konnte Hort im Spielsaal auch nicht entdecken. Deshalb rief er diesen auf seinem Hotelzimmer an. Der aus dem Schlaf geschreckte Ungar hörte sich die Klage über die kampflose Niederlage des Oberhauseners gegen den Russen Jewgeni Barejew an. Danach erkundigte er sich, offensichtlich noch nicht ganz Herr seiner Sinne, bei Hort: „Aber was ist mit meiner Partie?“ Der wegen seines Humors geliebte TV-Kommentator scherzte am Telefon: „Lajos, es kann sein, dass du vielleicht auch verloren hast …“ Für die beiden Schlafmützen gab es jedoch ein Happyend: Hort gewann vor Portisch (beide 6,5:4,5 Punkte) die Senioren-Wertung des Opens, so dass der Ungar 2007 seinen Kameraden wieder im WM-Finale im Chess960 herausfordern darf.

Standesgemäß wie Hort hat auch Alexandra Kosteniuk die Damen-Wertung für sich entschieden. Die Russin wies die deutlich beste Fortschrittswertung auf. Wie die Weltranglistendritte kamen auch Natalia Schukowa und der jungen Ungarin Anita Gara auf sieben Zähler. Die Ukrainerin trifft somit nächstes Jahr auf Kosteniuk bei der Clerical Medical Chess960 WM der Frauen. Ihre Chancen vergaben zum Teil in der Schlussrunde Viktorija Cmilyte (Lettland),

Inna Gaponenko (Ukraine), Elisabeth Pähtz (Erfurt) und Zha Qin Peng (Niederlande/alle 6,5). Die Australierin Arianne Caoili kam wie Garas Schwester Ticia auf 5/11.


Arianne caoili

Bei den Senioren folgten hinter Hort und Portisch Lev Gutman, Klaus Klundt und Anatoli Dontschenko (alle 6). Lew Bogojawlenskij holte 4,5 Punkte – beachtlich, bedenkt man, dass er mit 83 der älteste Teilnehmer im Feld war. In der U20 lagen der gut gestartete Csaba Balogh und sein ungarischer Landsmann Krisztian Szabo (beide 7) eineinhalb Punkte hinter Wolokitin und Harikrishna.

 

Shredder zum elften Mal Weltmeister
Erster Chess960-Titel für Meyer-Kahlen / Spike-Programmierer verdienen sich Lob an anderer Stelle
Von Hartmut Metz

Bei der Livingston Computer-WM im Chess960 hat Stefan Meyer-Kahlen seiner umfangreichen Sammlung einen weiteren Titel zugefügt. Das Programm Shredder des Düsseldorfers holte mit 7,5:1,5 Punkten nach zehn Schach-Weltmeisterschaften seine erste im Chess960. Die Plätze im 20 Teilnehmer umfassenden Feld gingen an Jonny (7:2), das von dem Bayreuther Studenten Johannes Zwanzger stammt, und an die Essener Brüder Muntsin und Munjong Kolss. Ihr Ikarus wies im Vergleich zu Naum von Alexander Naumow und Glaurung/Tord Romstad (alle 6:3) die bessere Fortschrittswertung auf. Die Titelverteidiger und Lokalmatadoren Volker Böhm und Ralf Schäfer mussten sich diesmal mit vier Punkten und Platz 13 bescheiden.


Stefan Meyer-Kahlen (li.)

Seit 1996 hat „Shredder“ zehn WM-Titel erobert. Nachdem Meyer-Kahlen im Vorjahr noch bei der ersten Livingston Chess960-WM sensationell von Spike und Jonny in die Schranken gewiesen wurde, hatte sich der 38-jährige Star-Programmierer viel vorgenommen. „Stefan hat offenbar auf den Titel hingearbeitet und Shredder deutlich verbessert. Das zeigte sich auch beim 2:0 über Teimour Radjabow“, befand Organisator Mark Vogelsang. Lediglich in der fünften Runde geriet Shredder in Schwierigkeiten und kassierte gegen Jonny seine einzige Niederlage. Der dadurch nach dem ersten Tag führende Zwanzger rechnete sich dennoch keine Siegchance aus. „Wenn mir jemand den zweiten Platz am Ende angeboten hätte, hätte ich sofort eingeschlagen“, berichtete de 24-jährige Mathematik-Student aus Bayreuth. Die zweite Vizeweltmeisterschaft bewertete der mit weitem Abstand stärkste Spieler unter den Programmierern (2340 Elo) weit höher als jene 2005. „Jonny spielte besser als im Vorjahr. Es war keine richtig traurige Partie dabei. Selbst die eine verlorene verlief äußerst interessant“, konstatierte Zwanzger. Platz zwei war für den aus Forchheim stammenden Programmierer auch deshalb besonders wichtig, weil er hofft, 2007 ein Zwei-Partien-Match gegen einen Weltklasse-Großmeister spielen zu dürfen.

Nach sieben Siegen und dem Remis durch Zugwiederholung gegen Naum in der Schlussrunde war zwar der Chess960-Titel unter Dach und Fach, kein Grund jedoch für Meyer-Kahlen, alles durch die rosarote Brille zu sehen. „Die Partie gegen Jonny war wirklich grausig. Shredder machte wirklich schwache Züge mit dem a- und h-Bauern. Das war die schlechteste Partie von ihm seit acht Jahren. Ich kann mir diese Leistung auch nicht erklären“, führte der Düsseldorfer aus. Weit zufriedener zeigte sich der Rekordweltmeister mit den anderen Partien: „Mein Programm spielte auch richtig gut. Am besten gefiel mir die Partie gegen Pharaon.” An der Livingston Chess960-Computer-WM schätzt Meyer-Kahlen, dass er nicht vor dem Turnier und zwischen den Runden noch am Eröffnungsbuch arbeiten musste. Zum Einsatz brachte der Rheinländer sein aktuelles Programm Shredder 10, das „besondere Stärken in dynamischen Positionen besitzt – und das scheint mir im Chess960 wichtig zu sein“, erläuterte Meyer-Kahlen. Nachdem die Version zehn in Mainz überzeugte, widmet sich der 38-Jährige nun einem neuen Produkt. „Shredder mobile läuft auf Handys und soll in zwei Wochen auf den Markt kommen.“

Organisator Vogelsang zog ein positives Fazit des Turniers. „Es herrschte extrem viel Sportsgeist. Es gab keine Beschwerden. Alle waren mit Begeisterung dabei, ohne verkniffen zu sein“, betonte der Vizepräsident des die Chess Classic ausrichtenden Vereins Chess Tigers. Für das schlechte Abschneiden von Spike hatte Vogelsang auch eine Erklärung parat. „Die wollten gar nicht mehr Weltmeister werden! Böhm und Schäfer wurden von uns so eingespannt, dass sie künftig lieber kleinere Brötchen backen“, scherzte der 43-jährige Frankfurter. Zum Troste zollte Vogelsang den beiden Spike-Programmierern ein dickes Lob: „Das Bewertungsprogramm für die Partien auf der Bühne haben sie komplett nach unseren Vorgaben neu geschrieben. Es funktioniert hervorragend und kam beim Publikum sehr gut an!“

 

www.shredderchess.de
www.shredderchess.com
http://spike.lazypics.de

Rang

Teilnehmer

TWZ

S

R

V

Punkte

PktSum

MiBuch

1.

Shredder

17

7

1

1

7.5

39.5

36.5

2.

Jonny

19

6

2

1

7.0

36.0

38.0

3.

Ikarus

16

6

0

3

6.0

32.0

38.0

4.

Naum

2

5

2

2

6.0

29.0

38.0

5.

Pharaon

14

5

2

2

6.0

29.0

37.0

6.

Glaurung

18

4

2

3

5.0

30.0

38.5

7.

Deep Sjeng

13

4

2

3

5.0

28.5

34.5

8.

Loop

15

4

2

3

5.0

27.5

34.5

9.

TheBaron

12

5

0

4

5.0

23.0

32.5

10.

Anaconda

4

4

1

4

4.5

21.5

32.5

11.

parSOS

10

4

1

4

4.5

20.5

28.5

12.

XiniX

11

4

1

4

4.5

18.5

29.5

13.

Spike

20

3

2

4

4.0

20.0

32.0

14.

Patzer

6

4

0

5

4.0

19.0

30.0

15.

Tornado

1

3

1

5

3.5

18.0

27.0

16.

Homer

5

3

1

5

3.5

15.5

27.0

17.

Hermann

7

3

1

5

3.5

14.5

25.5

18.

AICE

8

3

0

6

3.0

14.0

26.0

19.

Ant960

9

2

0

7

2.0

13.0

26.5

20.

Kurt

3

0

1

8

0.5

1.0

26.0

 

 

 

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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