Acht Teilnehmer - Vladimir Kramnik (Russland), Judit Polgar (Ungarn), Hikaru Nakamura (USA), Shakhriyar Mamedyarov (Aserbaidschan), Etienne Bacrot (Frankreich), Alexandra Kosteniuk (Russland), Romain Edouard (Frankreich) und Yannick Pelletier (Schweiz) - waren zum Chess Masters Genf eingeladen worden, um vom 26. bis 30. Juni ein Schnellturnier der Spitzenklasse zu spielen. Die Bedenkzeit betrug 25 Minuten für die gesamte Partie plus 10 Sekunden Zeitaufschlag pro Zug.
In der Vorrunde spielten die acht Teilnehmer in zwei Gruppen mit je vier Teilnehmern drei Wettkämpfe über zwei Partien gegeneinander. Stand es nach zwei Schnellpartien 1:1 Unentschieden, folgten zwei Blitzpartien, brachten auch die keine Entscheidung, folgte eine Armageddon-Blitzpartie. Die beiden Besten jeder Vorgruppe qualifizierten sich für das Halbfinale.
In Gruppe A spielten Kramnik, Polgar, Mamedyarov und Pelletier und hier qualifizierten sich Mamedyarov und Kramnik, der sich allerdings erst im Blitzen gegen Pelletier durchsetzen konnte.
Kramnik und Pelletier zu Beginn einer spannenden Blitzpartie.
Partien der Gruppe A
In Gruppe B gaben Nakamura und Bacrot Kosteniuk und Edouard das Nachsehen.
Nakamura setzte sich in Gruppe B souverän durch.
Partien der Gruppe B
Beide Halbfinalbegegnungen - Kramnik gegen Nakamura und Bacrot gegen Mamedyarov - verliefen dramatisch. Kramnik hatte in der ersten Schnellpartie gegen Nakamura zwar Vorteile, aber die konnte er nicht verwerten und musste sich am Ende mit einem Remis zufrieden geben. Da auch die zweite Schnellpartie Remis endete, musste die Entscheidung im Blitzen fallen. Gespielt wurde dabei mit einer Bedenkzeit von 4 Minuten für die ganze Partie plus 2 Sekunden Zeitaufschlag pro Zug.
Nakamuras Fähigkeiten im Blitzen sind legendär, aber Kramnik bewies, dass auch er in dieser Disziplin nicht zu unterschätzen ist. Nachdem die erste Blitzpartie ein weiteres Remis brachte, entschied Kramnik den Wettkampf in der zweiten Blitzpartie für sich.
Video der Blitzpartien zwischen Nakamura und Kramnik
Ganz anders verlief die Begegnung zwischen Mamedyarov und Bacrot. Hier gab es in den Schnellpartien kein Remis, sondern volle Punkte. Partie 1 ging dabei an Mamedyarov, Partie 2 jedoch an Bacrot. Auch im Blitzen gewann Mamedyarov die erste Partie, doch dieses Mal konnte Bacrot den Rückstand nicht ausgleichen und verlor den Wettkampf. Damit hatte sich Mamedyarov für das Finale gegen Kramnik qualifiziert.
Die erste Blitzpartie zwischen Mamedyarov und Bacrot
Partie zwei des Blitzwettkampfs zwischen Bacrot und Mamedyarov
Den Wettkampf gegen Mamedyarov in der Vorrunde hatte Kramnik verloren, und so bot dieses Finale eine gute Möglichkeit, um Revanche zu nehmen.
Das Finale der Chess Masters Genf
Doch es kam anders. Gleich in der ersten Partie, in der Kramnik Schwarz hatte, gewann Mamedyarov. Der Aseri ging dabei allen Spanischen Varianten und auch Russisch aus dem Wege und entschied sich stattdessen für das Vierspringerspiel mit 4.g3.
Mamedyarov nutzte den Anzugsvorteil.
Damit reichte Mamedyarov in der zweiten Partie ein Remis, um Wettkampf und Turnier zu gewinnen. Kramnik tat zwar sein Bestes, um sich in einer vollkommen ausgeglichenen Stellung Chancen zu verschaffen, aber Mamedyarov behielt die Nerven, steuerte die Partie sicher ins Remis und gewann so das erste Chess Masters Genf.
Konzentriert: Turniersieger Shakhriyar MamedyarovPartien des Halbfinales und des Finales
Für den Live-Kommentar sorgten Manny Rayner (Mitte) und Cathy Chua (rechts). Hier werden sie von Alexandra Kosteniuk (links) unterstützt.
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