28.06.2017 – Am Ende der Mannschaft-Weltmeisterschaft in Khanty-Mansiysk wurden im Rahmen einer Feier mit viel Musik Urkunden und Medaillen an die Siegermannschaften überreicht. Zuvor hatten sich die Siegerteams China und Russland noch den Fragen der Journalisten gestellt.
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Nach der letzten Runde stellten sich die Siegermannschaften, China im Offenen Turnier und Russland im Frauenturnier, den Fragen der Presse und plauderten auch etwas aus dem Nähkästchen. Frauentrainer Sergey Rublevsky hielt im Wettlauf mit der chinesischen Mannschaft den Jetlag für einen wichtigen Faktor.
Am Abend folgte eine feierliche Preisverleihung mit Diplomen und Medaillen für die ersten drei Teams.
China holt Gold bei den Männern
Pressekonferenz mit der russischen Frauen-Mannschaft
Übersetzung:
Herzlichen Glückwunsch zum Sieg! Brillantes Ergebnis, hervorragende Spiele. Sagen Sie, welche waren die Schlüsselkämpfe und wie ist Ihr Gesamturteil zu der Qualität der Partien?
Nationaltrainer des Russischen Frauen-Teams Sergey Rublevsky: Traditionsgemäß war China unser Hauptkonkurrent. China und Russland dominieren schon seit langem im Frauenschach. Unser wichtigster Wettkampf war in der ersten Runde. Wir hatten Glück, dass wir gleich zu Beginn auf sie trafen: Offensichtlich hatten sie (die Chinesinnen) Probleme mit der Zeitumstellung, deshalb haben wir überzeugend gewinnen können, was das Endergebnis mitbestimmte. Es war klar, dass die Mannschaft, die gleich die erste Runde gewinnt, hervorragende Aussichten auf den Titel haben wird. Weitere wichtige Siege erzielten wir gegen Georgien und die Ukraine. Gegen die georgische Mannschaft hatten wir Glück, weil ein Unentschieden wahrscheinlich war, dafür hatten wir gegen die USA und Aserbaidschan „Versäumnisse“. Ich möchte niemanden hervorheben, denn alles unterlag dem Mannschaftsziel und alle haben ihre Arbeit gut gemacht. Selbst heute zeigten sie vollen Einsatz. Die Mädchen waren Klasse, sie haben sich gegenseitig unterstützt.
Welche Partien können Sie als „beste“ bezeichnen?
Alexandra Kosteniuk: Es ist schwierig, eigene Partien hervorzuheben, immerhin war der Mannschaftssieg unser gemeinsames Ziel. Meine Partien werde ich später analysieren; jetzt haben wir das „Mannschaftsgold“ geholt. Gut erinnern kann ich mich an meinen Sieg gegen Georgien. Ich hatte Glück: Auf dem Brett stand eine Festung, die meine Gegnerin selbst zerstörte. Eigentlich war es weniger mein Sieg und mehr der Fehler meiner Gegnerin.
Olga Girya: Ich habe das Gefühl, dass Alexandra zu bescheiden ist. Sie hat das erste Brett hervorragend „gehalten“, dabei machte sie immer einen ruhigen Eindruck. Was mich angeht – meine Partie in der ersten Runde gegen die Chinesin war mir sehr wichtig. Ich habe nicht schlecht gespielt, aber leider verloren. Dies war meine „Sünde“ im Turnier, aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden.
Erzählen Sie, wie verläuft das Trainingslager vor einem derart wichtigen Turnier? Wie bereitet sich die Mannschaft vor?
Sergey Rublevsky: Trainingslager finden nicht nur vor wichtigen Turnieren statt. Wir versuchen sie auch im Laufe des Jahres durchzuführen. Weil der Kalender der Mädchen sehr voll ist, war das Trainingslager vor dieser Meisterschaft sehr „konzentriert“ und dauerte 3-4 Tage. Olga kam direkt von der Europameisterschaft der Männer, bei der sie hervorragend gespielt und + 2 erzielt hatte. Vielleicht war sie ein wenig müde, dafür aber hatte sie sich warm gespielt. Auch Alexandra Goryachkina hat dort teilgenommen. Generell sind die Trainingslager schon sehr wichtig. Im Gegensatz zu der Chinesischen Mannschaft sind wir zu dieser Meisterschaft einen Tag eher angereist, um uns an die Zeitumstellung zu gewöhnen. Möglicherweise war das ausschlaggebend für das Endergebnis.
Ist die Mannschaft darauf eingestellt, den gesamten Zyklus der Mannschaftswettbewerbe 2017-2018 zu gewinnen?
Sergey Rublevsky: Man muss hier anmerken, dass die Russischen Frauen, so seltsam es auch klingen mag, zum ersten Mal die Mannschafts-WM gewonnen haben. Es ist erstaunlich: Olympiaden und Europameisterschaften haben wir ein paar Mal gewonnen, eine Mannschafts-WM noch nie. Dieses Jahr würden wir auch gerne die Europameisterschaft gewinnen, aber die WM ist uns wichtiger. Letztes Jahr schafften wir es endlich, den Freundschaftskampf gegen China zu gewinnen, was sehr schwer wiegt: Immerhin haben diese Kämpfe ein höheres Spielniveau als eine Europameisterschaft. Wir werden aber versuchen, alles zu gewinnen. Unsere Mannschaft ist aktuell sehr stark und ermöglicht es uns, beliebige Ziele zu setzen.
Pressekonferenz mit der chinesischen Mannschaft
Tschüss Khanty-Mansiysk
Fotos: Anastasia Balakhontseva und Eteri Kublashvili
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