Mark Taimanov: Pianist, Schachspieler

von ChessBase
24.05.2002 – "Es ist nicht leicht, in ein paar Sätzen Karrieren zu beschreiben, die sich über 70 Jahre erstrecken,“ sagt Mark Taimanov. Er versucht es aber trotzdem - und verschafft uns einen Einblick in ein Leben, das ihn die Stationen Filmschauspieler, Konzertpianist und Weltklasse-Schachspieler durchlaufen ließ. Taimanov ist zudem noch ein außergewöhnlicher Erzähler, wie jeder selber feststellen kann, der das Interview liest, das Joel Lautier mit ihm geführt hat. Interview mit Mark Taimanov...

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Mein Leben mit Schach und Musik

INTERVIEW MIT MARK TAIMANOV

Dieses Interview führte Joel Lautier am 18. Mai 2002 im NAO Chess Club in Paris. Mark Taimanov ist ein außergewöhnlicher Erzähler, und dieses Interview ist umfangreicher ausgefallen als üblich. Doch wäre es schade gewesen, eine gekürzte Fassung zu bringen, daher wird es hier in voller Länge wiedergegeben.

Joel Lautier: Erzählen Sie uns von ihrer Doppelkarriere in Schach und Musik. Wie hat alles begonnen?

Mark Taimanov: (lächelt) Es ist nicht leicht, in ein paar Sätzen Karrieren zu beschreiben, die sich über 70 Jahre erstrecken! Als kleines Kind ging ich auf eine Musikschule und studierte dort Klavier. 1937, als Zwölfjähriger, gab es ein wichtiges Ereignis in meinem Leben. In meiner Heimatstadt Leningrad wurde ein Film gedreht mit dem Titel "Beethovens Konzert". Da ich in meiner Musikklasse ein guter Schüler war, bat man mich, die Hauptrolle zu übernehmen, einen jungen Geiger. Aber da ich ja Klavier studierte, hatte ich keine Ahnung von Geigen und musste sämtliche Bewegungen und Posen erst lernen. Offenbar machte ich das ganz anständig, denn der Film wurde ein großer Erfolg und bekam im gleichen Jahr sogar einen Preis beim Pariser Kinofestival. Auf diese Weise bekam meine Tante, die in Paris lebte und mich noch nie gesehen hatte, mich zum ersten Mal zu Gesicht, auf einer Kinoleinwand. [Mark Taimanovs Tante ist heute stolze 92, und Mark wohnt während dieses Turniers im NAO Chess Club bei ihr- J.L.].

Auf einen Schlag war An einem Tag wurde ich ein berühmter Kinoschauspieler! Ein paar Monate lud man mich zur offiziellen Eröffnung des Leningrader Pionierpalastes ein. Ich sollte Leuten aus dem Westen erklären, welche Funktion Pionierpaläste in der UDSSR hatten. Es war eine bemerkenswerte Idee: Kinder kamen nach der Schule zusammen, und Lehrer halfen ihnen dann, bestimmte Fertigkeiten oder Talente zu entwickeln. Auf die Frage, welches Feld ich denn wählen wollte (ich war erst elf Jahre alt!), flüsterte mir eine innere Stimme zu „Schach!“. Und auf diese Weise betrat ich, über die  Musik und die Durchgangsstation Kino, die Welt des Schachs. Der Leiter der Leningrader Schachschule war zu der Zeit kein Geringerer als Mikhail Botwinnik. Die besten Schüler versammelte man in einer separaten Sektion, der so genannten „Botwinnik-Gruppe“. Jeder kleiner Junge träumte davon dazuzugehören, und ich genoss dieses Privileg bis 1941, als die Schule aufgrund des Krieges ihre Tätigkeit einstellte.

Während jener Zeit lernte ich weiter mit Feuereifer Klavier, und nach der Musikschule ging ich auf das Leningrader Konservatorium. Dort traf ich eine Mitstudentin, Lyubov Bruk. Wir gründeten ein Pianoduo und begannen eine lange Konzertkarriere. Im Alter von 19 heirateten wir; unser Duett auf der Bühne wurde also auch eines im Leben! Wie Sie sehen, entwickelten sich meine beiden Karrieren als Schachspieler und Pianist von frühem Alter an nebeneinander her.



Die Hände des Maestro

Lautier: Es ist wirklich unmöglich, ein derart pralles Leben in nur wenigen Worten zusammenzufassen. Bitte erzählen Sie weiter ….

Taimanov: 1950 war ein wichtiges Jahr, denn ich wurde Internationaler Meister und unternahm mit meiner Frau eine Konzertreise quer  durch die UDSSR. Der Ruhm unseres Duos drang rasch über die Grenzen und wir begannen, auch im Ausland aufzutreten. Die CDs, die Sie kennen, datieren aus jenen Tagen. [Mark Taimanov hat unserer Präsidentin, Mrs. Ojjeh, diverse CDs mit den besten Darbietungen des Taimanov/Bruk-Duos geschenkt . Erschienen sind sie bei Philipps als Teil einer prestigeträchtigen Sammlung, welche die  100 größten Pianisten des 20. Jahrhunderts präsentiert - J.L.].

1953, nach dem Interzonenturnier in Saltsjobaden, wurde ich Großmeister und qualifizierte mich so für das berühmte Turnier von Zürich. Letzteres ist zweifelsohne das schönste Turnier des vergangenen Jahrhunderts, nicht nur in Bezug auf die Qualität der Partien, sondern auch auf die Intensität der Kämpfe. All das wurde natürlich für die Ewigkeit festgehalten, dank des großartigen Buches von Bronstein. Im Jahr 1955 wurde ich Meister der UDSSR. Bis zum Match mit Fischer 1971 verlief meine Schachkarriere reibungslos. Das änderte sich mit diesem dramatischen Wettkampf, und mein Leben wurde zur Hölle. [wie jeder weiß, gewann Fischer diesen Vergleich mit dem umwerfenden Resultat von 6:0. - J.L.].

Lautier: Erzählen Sie ein bisschen von dem Match.

Taimanov: Wie Fischer selbst damals zugab, spiegelte das Schlussresultat nicht die wirklichen Kräfteverhältnisse wieder. Dieses schreckliche Gefühl, dass ich gegen eine Maschine spielte, die niemals Fehler machte, brach meinen Widerstand. Fischer ließ niemals irgendeine Schwächung seiner Stellung zu, er war ein unglaublich zäher Verteidiger. Nach einer hübschen taktischen Abwicklung war es mir gelungen, meinem Gegner ernste Probleme zu stellen. In einer Stellung, die ich für mich als gewonnen ansah, konnte ich keinen Weg finden, seine Verteidigung zu durchbrechen. Bei jeder vielversprechende Idee entdeckte ich für Fischer eine Antwort. Ich vertiefte drang tief in die Position ein, was aber keinerlei positives Resultat hervorbrachte. Frustriert und erschöpft, vermied ich am Ende das kritische Abspiel und verlor den Faden, was schließlich zu meiner Niederlage führte. Zehn Jahre später entdeckte ich endlich, wie ich diese schicksalhafte Partie hätte gewinnen können, aber leider zählt das ja nicht mehr! Ich habe über dieses Match ein Buch geschrieben mit dem Titel „“How I became Fischer’s victim“ (deutsch: “So wurde ich das Opfer von Fischer“), es enthält einen Essay über den Amerikaner und beschreibt, wie ich sein Stil und Persönlichkeit wahrnahm, nachdem das Match beendet war.

Lautier: Was waren die Konsequenzen dieser Niederlage?

Taimanov: Die Sanktionen der sowjetischen Regierung waren heftig. Ich wurde meiner Bürgerrechte enthoben, mein Gehalt wurde gestrichen [alle sowjetischen Großmeister erhielten von ihrer Regierung ein substanzielles Salär - J.L.], Auslandsreisen wurden verboten und man zensierte mich in der Presse. Es war für die Behörden unvorstellbar, dass ein sowjetischer Großmeister auf diese Weise gegen einen Amerikaner verlieren konnte, es sei denn, es gab eine politische Erklärung. Also wurde ich verleumdet und u.a. beschuldigt, heimlich Bücher von Solschenizin zu lesen. Ich wurde zwei Jahre lang aus der Gesellschaft ausgeschlossen, dies war auch die Zeit, wo ich mich von meiner ersten Frau Lyubov Bruk trennte.

Lautier: Wie wurden die Sanktionen aufgehoben?

Taimanov: 1973 berechtigte mich die FIDE zur Teilnahme am Interzonenturnier. Mein Fall wurde beim Zentralkomitee der Kommunistischen Partei geprüft, und die höheren Instanzen beschlossen, mir zu „verzeihen“. Damit war die Sache abgehakt. Wie mir später ein Bürokrat erklärte: „Wir hatten die Wahl, den Nagel bis zum Kopf einzuschlagen oder ihn ganz herauszuziehen. Schließlich haben wir uns für Letzteres entschieden.“ Für mich war ganz offensichtlich, dass es sich dabei um meinen eigenen Sargnagel handelte!

Lautier: Eine Erklärung, bei der es einem kalt den Rücken runterläuft...

Taimanov: Ja, es war ein schreckliches Gefühl. Aber von da begann sich für mich allmählich alles zu normalisieren, und ich konnte meine beiden Berufe wiederaufnehmen. Am schwierigsten war der Neustart als Pianist, schließlich waren meine erste Frau und ich eines der allerbesten Duos der Welt gewesen. Als Solist aber war das etwas anderes. Dennoch, ich begann, wieder Konzerte zu geben, und gleichzeitig stellten sich auch wieder Erfolge im Schach ein. Die folgenden Jahre verliefen friedlich, und seit dem Sturz des Kommunistenregimes ist alles viel einfacher geworden. Wie es mein Freund Rostropovich formulierte: „Früher wurden wir auf Auslandseinsätze geschickt, jetzt können wir reisen, wohin wir wollen.“ So war es mir möglich, ihrer freundlichen Einladung Folge zu leisten, was in vergangenen Zeiten ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre. Im Grunde spiele ich jetzt mehr Turniere als in meinen besten Jahren. Natürlich ist es viel schwieriger geworden, schließlich bin ich ja im Schnitt 40-50 Jahre älter als die meisten meiner Gegner!

Lautier: Man hat es Sie bestimmt schon hundert Mal gefragt, aber wie haben Sie es geschafft, zwei Karrieren gleichzeitig und auf einem so hohen Niveau zu verfolgen?

Taimanov: Ich habe meine beiden Berufe nicht miteinander vermischt, sondern ich habe zwischen beiden gewechselt. Ich sage immer, wenn ich Konzerte gab, erholte ich mich vom Schach, und wenn ich Schach spielte, erholte ich mich vom Klavier. Mein ganzes Leben war also ein einziger langer Urlaub!

Lautier: Glauben Sie nicht, Sie hätten in einer Karriere noch mehr hätten erreichen können, wenn Sie Ihre gesamte Zeit investiert hätten?

Don't you think that you could have achieved even more in one of your professional careers, had you devoted your whole time to it?

Taimanov: Zunächst einmal ist absolut nicht klar, ob ich in einem meiner beiden Aktivitätsfelder ein höheres Niveau hätte erreichen können. Fest steht aber, in diesem Fall wäre mein Leben höchstens halb so interessant gewesen! Ich bin froh, dass ich mich Zeit meines Lebens nicht zwischen meinen beiden Berufen entscheiden konnte. Es hatte wirklich eine Menge Vorteile: Ich konnte Misserfolge viel besser verarbeiten als andere, da ich immer auf eine zweite Beschäftigung zurückgreifen konnte. Außerdem genoss ich so größere innere Freiheit und konnte zu meinen Kollegen in beiden Welten gute Beziehungen unterhalten. Ich zog nirgendwo Neid auf mich, denn für die Schachspieler war ich ja immer ein Musiker und für die Musiker immer Schachspieler! Zudem konnte auf diese Weise niemals Routine einreißen. Ehrlich, ich habe nie davon geträumt, mehr zu erreichen. Beispielsweise habe ich nie daran gedacht, Weltmeister zu werden. Alles ist so viel einfacher, wenn man nicht nur ein einziges Ziel im Leben hat. Ich persönlich fühlte mich in meinen beiden Berufen immer als Amateur!

Lautier: Haben Sie Projekte für die Zukunft?

Taimanov: Ich habe gerade meine Memoiren fertiggeschrieben mit dem Titel "Remembering the greatest…" („Erinnerungen an die Größten“). Es sind Beschreibungen von Begegnungen mit all den großen Persönlichkeiten, die ich das Glück hatte kennen zu lernen. Ich rede von Churchill, Khruschev, Che Guevara und Fidel Castro, Juan Peron… Unter den Musikern hatte ich enge Kontakte zu Shostakovich, Rostropovich, Khachaturian, dem großen Pianisten Richter sowie vielen berühmten Geiger. Natürlich widme ich mich auch ausführlich meinen Schachkollegen, vor allem Botwinnik, der immer ein Vorbild für mich war. Das Buch wird im Laufe dieses Jahres erscheinen.

Lautier: Wer sind Ihre Lieblingskomponisten?

Taimanov: I've always had a preference for romantic and Russian music. Even if I have a lot of respect for classical composers such as Bach and Mozart, I have more pleasure when listening to pieces of Chopin, Schumann, Schubert… I also like very much French composers, I have played Francis Poulenc (my first wife and I were the first to perform his works in the Soviet Union), Debussy and many others. Among Russian composers, my favourites are Rachmaninov, Tchaikovsky, Shostakovich and Khachaturian.

Ich hatte immer eine Präferenz für die Romantik und russische Musik. Zwar habe ich großen Respekt vor klassischen Komponisten wie Bach und Mozart, mehr Freude aber bereiten mir Stücke von Chopin, Schumann, Schubert.... Auch französische Komponisten mag ich sehr; ich habe Werke von Francis Poulenc gespielt (als sowjetische Uraufführungen, gemeinsam mit meiner ersten Frau), Debussy und viele andere. Unter den Russen sind meine Favoriten Rachmaninov, Tschaikovsky, Shostakowitsch und Khachaturian.

Frage unserer Präsidentin Mrs. Ojjeh: Hat die Tatsache, dass Sie auch Pianist waren, Ihren Schachstil beeinflusst? Unterschied sich ihre Spielauffassung von der anderer Großmeister?

Taimanov: Ich glaube schon, dass mein Musikgeschmack meinen Schachstil reflektiert. Ich sehe Schach vor allem als Kunst, und wenn ich Schach spiele, versuche ich dies als Künstler zu tun. Schachspieler, die mein künstlerisches Credo teilen, sind mir am nächsten.

Lautier:  Die Fragen wollte ich Ihnen gerade stellen. Wer sind Ihre Lieblingsschachspieler?

Taimanov: (ohne Zögern) Alejechin, Tal und Kasparov. Wie Sie sehen, meine Vorlieben im Schach folgen derselben romantischen Neigung wie in der Musik!

Lautier: Könnten Sie sagen, wer in Ihren Augen der größte Pianist ist und wer der größte Schachspieler?

Taimanov: Nein, auf beiden Gebieten kann man unmöglich nur einen nennen. Bei den drei eben genannten Schachspieler handelt es sich meiner Ansicht um die Allergrößten; bei den Pianisten sind es ziemlich viele. Ich würde die folgenden anführen:

Lautier: Welches sind für Sie die besten Schachbücher?

Taimanov: Wie schon gesagt, Bronsteins Buch über das Züricher Turnier von 1953 ist ein Meisterwerk. Den tiefsten Eindruck auf mich gemacht haben allerdings die Werke von Nimzowitsch. Während meiner schachlichen Lehrjahre spielten seine Bücher, darunter natürlich „Mein System“, eine fundamentale Rolle. Wenn ich Schach lehre, sage ich meinen Schülern immer, sie sollen alle Bücher von Nimzowitsch studieren, außerdem empfehle ich ihnen die von Tarrasch. Letzterer hatte eine Gabe, die essentiellen Prinzipien unseres Spiels in klaren Sätzen zu formulieren. Und er ist natürlich Autor der schönsten Worte, die je über Schach geschrieben wurden: „Schach hat, wie Liebe und Musik, die Kraft, Menschen glücklich zu machen“. (Lächelt)

Lautier: Haben Sie noch andere Hobbys außer Schach und Musik?

Taimanov: Schreiben und Journalismus waren mir immer wichtig. So habe ich eine große Anzahl von Artikeln und Büchern über Schach verfasst; ich kommentierte auch die zahlreichen Matches zwischen Kasparov und Karpov für die russische Presse. Mein größtes Hobby aber ist die Lust zu leben. Das größte Geschenk der Natur ist Liebe, und die Liebe von Frauen war immer ein wesentlicher Teil meines Lebens.

Lautier: Bitte verzeihen Sie diesen ziemlich brutalen Übergang, aber was halten Sie von den aktuellen Nachwuchsspielern? Sehen Sie da jemanden, der das Schach in nächster Zukunft dominieren könnte?

Taimanov: Ehrlich, ich sehe im Moment niemanden, der Kasparov würdig ersetzen könnte. Für mich klafft eine breite Lücke zwischen Kasparov und den anderen.. Er hat eine außergewöhnlichen, dynamischen Stil ins Schach eingeführt; es gelingt ihm immer, jeder Figur ein bisschen zusätzliche Kraft einzuhauchen. Natürlich ist Ponomariovs Leistung vor kurzem ein brillanter Erfolg, ich halte ihn allerdings nicht für einen Spieler, aus dessen Partien man lernen kann. Er ist ein hervorragender Praktiker, ein Sportsmann, der konstant gute Züge spielt. In dieser Hinsicht ähnelt er stark Gata Kamsky. Aber dieser Typ von Spieler macht mir keine Freude.

Lautier: Und was halten Sie von den anderen Spielern in diesem Turnier, nämlich Yoshiharu Habu und Edouard Bonnet?

Taimanov: Habu lässt sich nach so wenigen Partien kaum genau einzuschätzen. Aber ich mag seinen Stil, er spielt, wie man in meinem Land sagt, “mit Geschmack“.  Er ist als Spieler noch nicht geformt und es mangelt ihm an Praxis, doch mir ist ausgefallen, dass ihm Routinezüge fremd sind und er auch äußerst findig in der Verteidigung ist; das sind wertvolle Qualitäten. Er wird sicher der erste internationale Meister Japans werden. Ich würde mich sogar freuen, wenn der halbe Punkt, den ich gegen ihn verschenkte, dabei hilfreich sein könnte! Der kleine Bonnet gefällt mir besonders. Er spielt herzerfrischend; er hat originelle Ideen, die ihm in diesem Turnier gute Stellungen eingebracht haben. Auch wenn er sie nicht alle verwerten konnte, für 14 legt er ein großes Potential an den Tag. [Ich erwähne, dass er sogar noch jünger ist - J.L.] Was, zwölf ist er erst? Um so besser!

Lautier: Was bleiben ihre größten Erinnerungen, sowohl im Schach als auch Ihrer Klavierlaufbahn?

Taimanov: Trotz des dramatischen Ausgangs ist für mich mein Match mit Fischer der Höhepunkt meiner Schachlaufbahn. Erwähnen sollte ich auch meine Teilnahme am fabelhaften Turnier Zürich 1953. Was die Musik angeht, ist es mein größter Stolz, dass das Duett mit Lyubov Bruk mit in die Sammlung der größten Pianisten des vergangenen Jahrhunderts aufgenommen wurde. Die größten, und ich gehöre dazu!

Lautier: Danke, dass Sie unsere Fragen beantwortet haben...

 

Die Musik im Hintergrund ist Mozarts Konzert für zwei Klaviere in E-dur, , KV 365 Rondo Allegro, gespielt von Bruk-Tajmanov und dem Leningrader Kammerorchester. Wenn Sie es nicht automatisch hören, klicken Sie auf das Klavier rechts zum Download der wav-Datei. .

 

 


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