ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Aus diesem Grund tut es diesem Lehrgang sehr gut, dass Jordan als „Normalsterblicher“ durch qualifizierte, aber auch alltägliche Fragestellungen dem GM aufzeigt, wo ein ergänzender, weil leichter zu verstehender Gedanke im Interesse des Betrachters einzuflechten ist. Die praktische Umsetzung hat mir gefallen, weil es den beiden anzumerken ist, dass sie nicht nebeneinander, sondern miteinander agieren wollen – da hat es bei manchen Dialogversuchen anderer Schach-Experten schon wesentlich schlechtere Resultate gegeben.
Die Französische Eröffnung / Verteidigung (entstanden durch die Zugfolgen 1. e2-e4, e7-e6 2. d2-d4, d7-d5) ist nach wie vor sowohl auf Großmeisterebene als auch im Vereinsspiel eine der beliebtesten Eröffnungen geblieben, die sich durchaus als sehr komplex darstellen kann. Aus der gängigen Theorie und nachfolgenden zahlreichen Analysen hat sich mittlerweile eine große Zahl an unterschiedlichen, spielbaren Varianten ergeben, die man sich nach und nach aneignen sollte, um nicht bei jeder Partie wieder aufs Neue gefordert zu sein, alle Positionen Zug um Zug mühsam erarbeiten zu müssen.
Die beiden Schachkenner bleiben bei Ihren Betrachtungen nicht nur bei den Hauptvarianten 3. e4-e5 oder Sb1-d2, Sb1-c3, bei denen Luther für Schwarz immer die Fortsetzung mit ... 3. Sg8-f6 empfiehlt, sondern auch seltener gespielte Nebenvarianten (wie z. B. im 2. weißen Zug f2-f4, b2-b3,Dd1-e2 oder im 3. weißen Zug Lf1-d3, e4xd5) werden mit berücksichtigt. Insgesamt liegen auf dem Datenträger Video-Clips mit einer Gesamtspieldauer von ca. 4,5 Stunden vor.
Bevor ich auf weitere schachtechnische Details eingehe, möchte ich noch einmal erwähnen wie positiv beeindruckt ich von dem Dialogverhalten der beiden Präsentatoren war. Das ist zum einen sehr kurzweilig und gut zu rezipieren, zum andern liefert das „Frage und Antwort“-Spielchen tolle Einblicke in die vorgestellten Absichten und Zielsetzungen. Wahrscheinlich sollte diese Form zukünftig noch mehr auf ihre glänzenden Einsatzmöglichkeiten geprüft werden – ich darf den Anbieter ChessBase jedenfalls unbedingt ermutigen, ein solches Dialog-Konzept häufiger auf seinen Lehr- und Trainings-DVDs vorzustellen.
Zurück zur Theorie: Das Reti-Gambit (nach 2. b2-b3) und auch das Flügel-Gambit (nach 2. Sg1-f3 d7-d5, 3. e4-e5 c7-c5, 4. b3-b4 ...) nehmen in der Betrachtung einen breiteren Raum ein. Auch wenn erwiesenermaßen diese Entwicklungen nicht zwingend erfolgversprechend sind, haben sie doch ihre Einsatzberechtigung, da man sich schnell abseits der gängigen, wohl analysierten Theorie bewegt – spielbar, sagen zumindest Luther / Jordan in Hinsicht auf einen echten Überraschungseffekt. Bei konzentrierter Analyse und Vermeidung taktischer Fehler bleibt jedoch in der Realität der Schwarze häufiger im Vorteil, was auch die beiden Schachkenner nicht verschweigen. Über das Chigorin-System (2. Dd1-e2) und den Königsindischen Angriff (2. d2-d3) kommen wir dann konsequent zur Abtausch- (3. e4xd5) und Vorstoßvariante (3. e4-e5), wobei die letztere aufgrund der häufigen Abspiele natürlich einen wesentlich breiteren Raum bei der Betrachtung einnimmt. Die Tarrasch-Variante (3. Sb1-d2) sowie das klassische System (3. Sb1-c3) runden mit detailliertem „Frage und Antwort“-Dialog die Präsentation der Französischen Verteidigung ab.
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Tipp: Ende Mai erscheint die zweite DVD von Luther/Jordan: "Wie spielt man Caro-Kann?"