Midnigth Chess in Tromsø

von ChessBase
27.06.2006 – Tromsø ist die die größte norwegische Stadt nördlich des Polarkreises. Von hier starteten im 19.Jh. Polarforscher wie Fridtjof Nansen und Roald Amundsen ihre Polarunternehmungen. Während die Sonne nördlich des Polarkreises (67 Breitengrad) mitten im Winter gar nicht mehr aufgeht ist sie um den längsten Tag des Jahres, den 21. Juni, auch um Mitternacht noch zu sehen. Derzeit findet in Tromsø das Midnight Sun Chess Festival statt. Um am Open an diesem besonderen Ort teilzunehmen zu können, haben einige Internationale Großmeister den Weg zum Polarkreis angetreten. Der Star der Veranstaltung kommt aber aus Norwegen. Mit seiner Teilnahme sorgt Magnus Carlsen für ein angemessenes Medienecho. Misha Savinov hat sich nach den ersten Runden nachts noch hingesetzt und bei Tageslicht einen Bericht geschrieben (Foto: Tromsø, 2 Uhr nachts). Mehr über Tromsø..., Tromsø Sjakklubb... Midnight Sun Chess Festival... Magnus Carlsens Webseite...Bericht, Fotos, Partien...

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Midnight Sun Chess Festival in Tromsø
Von Misha Savinov (aus Tromsø)

Partien der ersten Runde...

Partien der zweiten Runde...

Partien der dritten Runde...
 



Tromsø: Erst nach Oslo - dann noch knapp 1800 km nach Norden.



Tromsø
in Nord-Norwegen: Im Sommer macht die Mitternachtssonne die Nacht zum Tage. Im Winter wird es nie richtig hell. Von hier starteten Nansen und Amundsen ihre Polarexpeditionen.

Zum ersten Mal in seiner Geschichte ist die norwegische Stadt Tromsø Gastgeber eines größeren Schachturniers. Schon vor einiger war der Tromsø Chess Club mit der Schachschule in Murmansk eine Kooperation eingegangen, mit dem Ergebnis, dass in Tromsø einige kleinere Turniere unter intensiver russischer Beteiligung stattgefunden hatten.




Tromsø-Impressionen

Nun beschloss man, dass es Zeit wäre, sich auch einmal an die Organisation einer größeren Veranstaltung heran zu wagen. Das Ergebnis dieser Überlegungen ist das Midnight Sun Chess Festival, ein Offenes Turnier mit einem Schach-Camp, das von Im Jesper Hall geleitet wurde und genau die richtige Antwort auf die Anforderungen der örtlichen Schachfreunde ist.


Tromsø um 2 Uhr in der Nacht. Die Mitternachtssonne ist da


Das Breivika Gymnasium. Einige dezente Devotonalien...


... weisen auf das Schachturnier hin, das hier stattfindet.



Die Startliste wird vom polnischen GM Michal Krasenkow angeführt.


Michal Krasenkow

Seine Elozahl von 2650 ist eben noch gut genug, um Magnus Carlsens 2642 knapp zu übertreffen.


Magnus
vor der Partie


Die Teilnahme des Wunderkindes aus dem eigenen Land ist für die Organisatoren ein wahrer Segen, denn sie garantiert viel Medienaufmerksamkeit. Carlsen ist natürlich der Topfavorit auf den Turniersieg, denn bisher zeigte er in diesem Jahr eine ausgesprochen gute Form und lag mit seinen Elo-Leistungen meist über 2700. Allerdings ist zu erwarten, dass er auf dem Weg zum möglichen Turniersieg von einigen heimischen Spielern und spielstarken Gästen starken Widerstand bekommen wird.

Neben Krasenkow und Carlsen nahmen fünf weitere Großmeister an dem Turnier teil: Eduardas Rozentalis (Lettland), Sergey Shipov (Russland), Ralf Akesson (Schweden), Kjetil Lie und Leif Erlend Johanessen aus Norwegen. Joanna Dworakowska war die einzige weibliche Großmeisterin im Feld.


WGM (IM) Dworakowska


Sergey Shipov


Eduardas Rozentalis


Michal Krasenkow und Eduardas Rozentalis in der Kantine


Kjetil Lie
(li)


Partieübertragung ins Internet und für die Zuschauer vor Ort.


Magnus Carlsen
und Jon Ludwig Hammer diskutieren, wer der Bessere ist.


Eröffnung durch den Präsidenten des
Tromsø Chess Club Jan Sigmund Berglund


Der internationale Schiedsrichter Mr.
Lahlum


Die Spieler lauschen der Rede


Sergey Shipov (
links: Magnus Carlsen)

Zudem gibt es eine Reihe von starken lokalen Spielern, die am Wettbewerb um die Preise ebenfalls ein Wörtchen mitreden möchten. Zuerst muss man eine weitere norwegische Nachwuchshoffnung erwähnen. Jon Ludwig Hammer ist auf dem Weg zum IM-Titel und hat sich auf verschiedenen Internet-Servern bereits einen Namen gemacht.


Jon Ludwig Hammer

Auch Pål Røyset, ein Meister aus Nord-Norwegen fordert die die Großmeister aus dem Ausland heraus.


Romanti
ker
Pål Røyset

Ich will die Liste möglicher Überraschungssieger nicht zu groß werden lassen, aber Lars Andreassen muss unbedingt noch erwähnt werden. Er ist ein Vertreter des Volkes der Samen. Andreassen ist ein gefährlicher Taktiker und besitzt ein großes Eröffnungswissen.


Lars Andreassen

Bei einem der Dos Hermanas Qualifikationsturniere kam er bis in die Stichkämpfe und ließ Dutzende Großmeister und Zentauren (Cheater) hinter sich. Lars wurde schließlich von GM Zurab Azmaiparashvili ausgeschaltet, nachdem er eine total gewonnene Stellung verdorben hatte.

Während ich diese Zeilen schreibe, spielt Andreassen mit den weißen Steinen gegen Magnus Carslen. Er hat eine feste Stellung und die Partie sollte remis enden - man wird sehen.


Andreassen-Carlsen


Torben Søraas-Sergey Shipov


Anastasia Edakina aus Russland remisierte in Rund eins gegen einen  Russia 1550-Spieler

Es gab nicht wirklich viele harte Kampfpartien in der ersten  Runde, aber schon eine Überraschung.


Ralf Akesson


Philosoph Rune Vik-Hansen, allen bestens bekannt, die auf dem playchess-server chatten

Der schwedische GM Ralf Akesson remisierte gegen seinen Landsmann Daniel Adolfsson, der allerdings nur mit einer Wertungszahl von 1735 zu Buche steht. Es scheint, dass viele skandinavische Spieler noch ziemlich unterbewertet sind.


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