Millionaire Chess: Der 15.000 Dollar-Fehler

von André Schulz
13.10.2016 – Die 3. Auflage des "Millionair Chess" Turniers fand nicht mehr in Las Vegas, sondern in Atlantic City statt. Auch die ursprüngliche Idee, eine Million Dollar als Preisgeld auszusetzen, konnte nicht mehr realisiert werden. Nach einer Vorrunde wurden die vier top Preise im K.o-System ausgespielt. In der ersten Finalpartie hätte Gawain Jones die Partie gegen Dariusz Swiercz durch Matt beenden können, verpasste das und ließ sich aber bald danach selber Matt setzen. So ging der größte Scheck an Swiercz. Mehr...

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Alle Fotos: David Llada (Turnierseite)

Bühne frei

Die Organisatoren Amy Lee und Maurice Ashley luden vom 6. bis 10. Oktober zur 3. Auflage des Millionaire Chess ein, diesmal nicht in Las Vegas, sondern zum ersten Mal in Atlantic City an der Ostküste der USA. Auch Atlantic City ist eine Glücksspielmetropole, 1976 wurde das Glücksspiel hier legalisiert. Seitdem entstanden viele Casinos, Freizeitparks und Hotels, wobei Atlantic City aber nie die Bedeutung von Las Vegas erreichte. Dennoch ist der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle für die 40.000-Einwohner-Stadt. Nachdem aber ab 2006 auch in den umliegenden Bundesstaaten Glückspiel erlaubt wurde, befindet sich Atlantic City, seiner Monopolstellung beraubt, im Niedergang. Einige wichtige Casinos mussten schließen.

Das 3. Millionaire Chess fand im  Harrah's Resort statt. Gegenüber den beiden vorherigen Auflagen des Turniers wurde das Startgeld, aber auch das Preisgeld reduziert. Für den Sieger im Open gab es noch 30.000 Dollar.

Preise im Open

1. $30,000
2. $15,000
3. $8,400
4. $5,400
5. $3,600
6. $2,400
7. $1,200
8. $900
9. bis 20. $600, zusammen $7,200.00
21. bis 40. $360, zusammen $7,200.00

Gesamt: $81,300

Der erste Preis in den weiteren Gruppen betrug jeweils $ 12.000

Insgesamt 400 Spieler fanden das Angebot attraktiv genug, um an einem der fünf Turniere teilzunehmen. Die ganz großen Namen fehlten allerdings. Vom erfolgreichen US- Team spielte nur Sam Shankland in Atlantic City mit. Fabiano Caruana, Wesley So und Hikaru Nakamura zogen es vor, auf dem zeitgleich auf der Isle of Man stattfindenden Open zu spielen.

Das Turnier wurde mit einer Vorrunde mit langer Bedenkzeit nach Schweizer System ausgetragen. Die besten vier nach sieben Runden qualifizierten sich für eine K.o.-Runde, deren Partien dann aber in Schnellschachbedenkzeit gespielt wurden.

Gawain Jones beendete die Vorrunde mit 6 Punkten als Erster. Dahinter kamen fünf Spieler auf 5,5 Punkte und trugen im Anschluss ein Stichkampfturnier aus.

Endstand Vorrrunde

# Pl. Name Rtng Tot
1 1 GM Gawain C B Jones 2647 6.0
2 2. GM Rauf Mamedov 2678 5.5
3   GM Jeffery Xiong 2647 5.5
4   GM Emilio Cordova 2637 5.5
5   GM Dariusz Swiercz 2636 5.5
6   GM Jianchao Zhou 2630 5.5
7 7. GM B. Adhiban 2689 5.0
8   GM Eduardo Iturrizaga Bonelli 2658 5.0
9   GM Varuzhan Akobian 2625 5.0
10   GM Lazaro Bruzon Batista 2615 5.0
11   GM Yaroslav Zherebukh 2612 5.0
12   GM Ioan-Cristian Chirila 2526 5.0
13   GM Oliver Barbosa 2515 5.0
14   GM Magesh Chandran Panchanathan 2509 5.0
15   GM Kayden W Troff 2501 5.0
16   IM Awonder Liang 2478 5.0

... 102 Spieler

Partienauswahl der Runden 1 bis 7

 

Im Stichkampfturnier setzten sich Emilio Cordova und Jianchao Zhou direkt durch, der junge US-Amerikaner Jeffrey Xiong, nach diesem Turnier jüngster Top-100-Spieler seit Fischer, schied als Erster aus. Darius Swiercz und Rauf Mamedov kamen auf die gleiche Punktzahl und trugen einen Blitz-Stichkampf um den dritten und letzten Platz für das Halbfinale aus. Diesem gewann der polnische Großmeister mit 2:0.

 

Stichkampf um den Einzug in die K.o.-Runde

Partien

 

 

Stichkampf um den vierten Qualifikationsplatz

 

 

K.o.-Runde

In den Halbfinals siegten Darius Swiercz gegen Emilio Cordova und Gawain Jones gegen Jianchao Zhou.

Das Finale

Gawain Jones

Dariusz Swiercz

Das Finale begann für Gawain Jones tragisch. In der ersten Partie gewann er einen Bauern und hätte seinen Gegner Matt setzen können. Stattdessen...

 

 

Partien

 

 

Maurice Ashley übergibt Schecks, 15.000 Dollar für Jones

Glückwunsch für den Sieger

Der Siegerscheck: 30.000 Dollar

Die fantastische US-Schiedsrichterin Carol Jarecki kommt ursprünglich aus Heidelberg

 

Turnierseite...

 

 


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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