Mit Naturschach zum Erfolg

von ChessBase
21.06.2002 – Der erste offizielle Einsatz für das Schweizer System-Programm wurde beim gestrigen Thursday-Night Chess erfolgreich bestanden. 54 Teilnehmer spielten gestern Abend unter der Leitung von Stephan Dieckerhoff. Es gewann Janus (Janus Koscielski) vor Yurokewl alias Daniela Schmidt, die - wie man so schön sagt - "Naturschach" spielte, dass von keinerlei Theoriekenntnissen getrübt wurde. Wenn sich ihr taktische Möglichkeiten eröffneten, verwertete sie fröhlich diese Angebote. So gelang ihr mit Schwarz eine schöne Kombi gegen Lumber Tommy (Diagramm). Zur Lösung und Turnierbericht.

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Das Turnier verlief, von einigen kleineren Punkten, auf die ich später noch eingehen werde, unproblematisch ab. Es gab nur wenige Reklamationen und die bei weitem überwiegende Mehrzahl der Teilnehmer hatte auch keine Schwierigkeiten damit, dass Turnierleiter Stephan Dieckerhoff eher großzügig  war bei der Ansetzung neuer Partien infolge von Verbindungsproblemen. Dies führte zwar zu Verzögerungen, aber das Turnier war pünktlich zum Rogozenko-Training fertig. So macht die Arbeit des Turnierleiters Spaß und man kann den Ärger, auf den ich später kurz eingehen werden, verschmerzen.

Kommen wir zunächst zu einigen erfreulicheren Umständen. Unsere Software speichert alle Partien des Turniers auf der Festplatte des Turnierleiters und „MyInternetTounaments“. Hierdurch sind wir in der Lage, mit Hilfe der Turnierfunktion von Chessbase eine wunderbare Tabelle zu erstellen, auch wenn das online noch nicht so hundertprozentig klappt. Für das gestrige Turnier ergab dies das folgendes Bild:

 

 

 

 

1

Janus

2419

10.0/13

2

yurokewl

1816

10.0/13

3

bundyboy

2424

 9.5/13

4

sTüMpEr

1888

 9.5/13

5

Zwidi

2424

 9.0/13

 

vor weiteren 51 Teilnehmern. Ein weiterer Vorteil dieser zusätzlichen Möglichkeit ist es, dass wir in Zukunft auch das eine oder andere schachliche Schmankerl anbieten könnten.

Kommen wir nun zu den Siegern. Hinter dem Nick Janus verbirgt sich Janus Koscielski – ein FM aus Herne. Nach einer Auftaktniederlage gegen den "Stümper" rollte er das Feld von hinten auf und konnte sich dank seiner Souveränität und seiner Fingerfertigkeit im Umgang mit der Maus in einigen kritischen Stellungen durchsetzen. Hinter dem Nick Yurokewl verbarg sich Daniela Schmidt, die ebenfalls ein sehr starkes Turnier spielte. Sie spielte, wie man so schön sagt "Naturschach", dass von keinerlei Theoriekenntnissen getrübt wurde und nutze sich ihr bietende taktische Möglichkeiten in der Regel aus. Wenn das mal nicht reichte, so blieb noch immer die schnelle Maus. Hier ein Beispiel für gebotene taktische Möglichkeiten:

 

 

In dieser Stellung fand sie eine hübsche taktische Entscheidung, welche verdeutlicht, dass es hier Schwarz ist, die über Entwicklungsvorsprung verfügt, auch wenn sich der Lf8 noch auf der Grundreihe tummelt. Entscheidend sind die Schwäche der weißen Felder sowie der König in der Mitte. 14...Se5 15.Dc2 Sf3+ 16.Kf1 Dc4+ 17.De2 Sxh2+ 18.Txh2 Lxe2+ 0-1 (32).

 

Beide Gewinner erhalten die Gambit CD von Alexander Bangiev.

Kommen wir nun noch zu einigen technischen Details. Zunächst einmal zu einer grundsätzlichen Regel. Auf dem Server ist es, wie im richtigen Leben, nicht gestattet, den Gegner durch dauernde Remisangebote zu nerven (zu stören). Des weiteren ist es unfair, unmotiviert auf Gewinn wegen Verbindungsabbruch zu reklamieren und hierdurch ebenfalls den Gegner zu irritieren. Insbesondere in Partien mit kurzer Bedenkzeit, in der man sich durch die Störung des Gegners einen nicht unerheblichen Vorteil verschaffen kann, werden wir Turnierleiter ein solches Vorgehen nicht tolerieren und Sanktionen, etwa den Partieverlust, verhängen. All denjenigen, die sich jetzt auch nur ansatzweise angesprochen fühlen, sei hierzu noch einmal die Lektüre der grundlegenden Serverregeln empfohlen (Info-Seite Großer Turniersaal > Link auf Regeln). Das gestrige Turnier gab – leider – Anlass zu diesen Anmerkungen, da bei einem der Teilnehmer wohl in der Hitze des Gefechts einige Sicherungen durchgebrannt sind.

Es gibt unter den Schachspielern auch immer wieder Mitmenschen, die Schwierigkeiten mit der Pünktlichkeit haben. Für diese Schachfreunde haben wir nunmehr die Möglichkeit, zumindest bei Turnieren nach Schweizer System, diese nachträglich in das Turnier aufzunehmen. Runden können zwar nicht nachgespielt werden, aber man kann sich zumindest noch die eine andere interessante Partie gönnen. Damit einher geht die Möglichkeit, dass wir auch Spieler aus dem Turnier nehmen können. Auch hiervon werden wir, allerdings nur bei fortgesetzten Verstößen gegen die Regeln des Servers oder einige Grundregeln menschlichen Zusammenlebens, Gebrauch machen.

Martin Fischer (nach Angaben von Stephan Dieckerhoff)


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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