18.08.2009 – Kenneth Roggoff, Professor an der Harvard-Universität und vormals Chefökonom
des Internationalen Währungsfonds sowie Berater des
Präsidentschaftskandidaten John McCain hat die Gabe, Dinge im Voraus zu
berechnen. Vielleicht hat er sich ja diese Fähigkeit erarbeitet, als er in
seiner Jugend als Schach-Großmeister an zahlreichen internationalen
Turnieren teilgenommen hat. In einem Interview mit der Frankfurter
Allgemeinen Zeitung analysiert Rogoff den Verlauf der gegenwärtigen
Wirtschaftskrise und sagt die kommenden "Züge" voraus: Rasche Maßnahmen der
Notenbanken und Regierungen haben eine große Depression verhindert. Der
größte Teil der Konjunkturpakete wurde panikartig beschlossen, in großen
Teilen auch für wenig wirksame Projekte. Trotz Stützungen seitens des
Staates wird die amerikanischen Autoindustrie bald zugrunde gehen. Der
deutschen Autoindustrie sagt Rogoff eine bessere Perspektive voraus. Die
hohen Staatsverschuldungen werden überall zu Steuererhöhungen und Inflation
führen. "Amerika wird wie ein riesiges, hochverschuldetes Kalifornien
aussehen. Dann kommt die nächste Krise."
Interview in der FAZ...