Mitropa-Cup: zweimal Gold für Italien - deutsche Frauen gewinnen Bronze

von Klaus Besenthal
13.05.2021 – Der vom Schweizerischen Schachbund als "Hybridturnier" organisierte Mitropa-Cup 2021 ist am Mittwoch sowohl im "Open" als auch bei den Frauen mit Siegen der italienischen Mannschaften zu Ende gegangen. Zweite Plätze gab es für die Slowakei im Open bzw. Ungarn bei den Frauen. Deutschland gewann bei den Frauen Bronze, während es im Open letztlich nur für Platz 6 gelangt hat. | Grafik: Italienischer Schachverband

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Mitropa-Cup 2021

Im "Open" hatte das deutsche Team zunächst eine verheißungsvolle erste Turnierhälfte hingelegt, doch diese guten Ergebnisse waren ausschließlich gegen am Tabellenende angesiedelte Mannschaften geholt worden. In der zweiten Turnierhälfte musste gegen die stärkeren Teams gespielt werden, und dort gelang dann kaum noch etwas.

Die italienische Sieger-Mannschaft war mit einem Eloschnitt oberhalb von 2500 Punkten stark besetzt, so dass deren Sieg keine allzu große Überraschung war. Eine Rolle gespielt hat dabei aber vielleicht auch, dass die Italiener an sämtlichen Brettern ähnlich stark aufgestellt waren.

  1. Italy (EloDS:2524, Wtg1: 14 / Wtg2: 22,5)
Br.   Name Elo Land FideID 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Pkt. Anz EloDS n w we w-we K rtg+/-
1 GM Moroni Luca Jr 2546 ITA 865834 ½ ½ ½ ½ 1 1 ½ ½ ½ 5,5 9 2561 9 5,5 4,31 1,19 10 11,9
2 GM Basso Pier Luigi 2538 ITA 866970   1 ½ ½ 1 ½ 1 ½ 0 5,0 8 2482 8 5 4,61 0,39 10 3,9
3 GM Brunello Sabino 2519 ITA 813613 0 0     ½     1 1 2,5 5 2489 5 2,5 2,71 -0,21 10 -2,1
4 IM Sonis Francesco 2491 ITA 895733 1 1 ½ ½   1 1 0   5,0 7 2437 7 5 4,02 0,98 10 9,8
5 IM Lodici Lorenzo 2483 ITA 884189 0   ½ 1 1 ½ ½   1 4,5 7 2421 7 4,5 4,08 0,42 10 4,2

Deutschland hatte vor Turnierbeginn zwar einen ähnlichen Eloschnitt vorzuweisen gehabt wie die Italiener, doch die jüngeren Spieler haben am Ende eine ganze Reihe von Partien verloren, was dann auch zu entsprechenden Mannschaftsergebnissen geführt hat.

  6. Germany (EloDS:2501, Wtg1: 8 / Wtg2: 17)
Br.   Name Elo Land FideID 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Pkt. Anz EloDS n w we w-we K rtg+/-
1 GM Fridman Daniel 2610 GER 11600454 ½     ½     ½ ½   2,0 4 2578 4 2 2,19 -0,19 10 -1,9
2 GM Prusikin Michael 2547 GER 4642325 ½ 0 ½   ½ ½   ½ 1 3,5 7 2543 7 3,5 3,54 -0,04 10 -0,4
3 IM Parvanyan Ashot 2436 GER 13307550 1 0 ½ 1 ½ ½ 0   ½ 4,0 8 2478 8 4 3,55 0,45 10 4,5
4 FM Koellner Ruben Gideon 2412 GER 12993093 1 ½ 1 ½ ½ 0 0 0 0 3,5 9 2458 9 3,5 3,95 -0,45 10 -4,5
5 FM Krastev Alexander 2340 GER 12989983   0 1 1 ½ 0 ½ 1 0 4,0 8 2409 8 4 3,27 0,73 20 14,6

Abschlusstabelle nach 9 Runden

Rg.   Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10  Wtg1   Wtg2   Wtg3   Wtg4 
1
 
Italy  *  2 2 3 3 14 22,5 0 112
2
 
Slovakia  *  2 3 2 3 14 21,5 0 105
3
 
Czech Republic 2  *  3 2 2 3 13 21,0 0 98
4
 
France 2 2 1  *  2 3 3 13 20,5 0 94
5
 
Austria  *  2 2 3 8 19,0 0 43
6
 
Germany 1 1 2 ½  *  3 3 2 3 8 17,0 0 47
7
 
Hungary 2 1  *  2 3 2 7 17,0 0 55
8
 
Switzerland 2 2 2 1 2  *  6 16,0 0 43
9
 
Slovenia 1 2 1 1 2 1  *  6 14,5 0 36
10
 
Croatia ½ 1 1 1 1 2  *  1 11,0 0 7

Gespielt wurde auf der Online-Plattform Tornelo, wobei "Hybridturnier" bedeutet, dass die Spieler der einzelnen Mannschaften sich nicht im Homeoffice aufhalten, sondern an einem zentralen Ort zusammenkommen, wo sie unter Aufsicht eines Schiedsrichters ihre Züge in den Laptop eingeben. Die deutschen Spieler und Spielerinnen hatten sich im Magdeburger Maritim Hotel eingefunden. So sah es dort aus:

V. l. n. r.: Alexander Krastev, Ruben Gideon Köllner, Ashot Parvanyan | Foto: Claudia Münstermann

Partien

 

Frauenturnier

Das deutsche Frauenteam spielte in dieser Besetzung:

  3. Germany (EloDS:2287, Wtg1: 13 / Wtg2: 23)
Br.   Name Elo Land FideID 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Pkt. Anz EloDS n w we w-we K rtg+/-
1 FM Schneider Jana 2296 GER 12924997 1 ½   1   1 ½ ½ ½ 5,0 7 2266 7 5 3,77 1,23 20 24,6
2 WGM Klek Hanna Marie 2302 GER 24670057 0 1 0   0 1 0 ½ ½ 3,0 8 2217 8 3 4,87 -1,87 20 -37,4
3 WIM Muetsch Annmarie 2271 GER 12971367 1 1 1 ½ 1   0   ½ 5,0 7 2183 7 5 4,33 0,67 20 13,4
4 WGM Lubbe Melanie 2278 GER 4690745   0 1 0 1 1 1 ½ 1 5,5 8 2149 8 5,5 5,35 0,15 20 3,0
5 WIM Sieber Fiona 2259 GER 12902373 1   1 0 1 1   ½   4,5 6 2068 6 4,5 4,41 0,09 20 1,8

Die deutschen Frauen bei der Arbeit | Foto: Frank Hoppe

Dank eines 2,5:1,5-Sieges gegen Frankreich haben die deutschen Frauen in der letzten Runde in Sachen Medaillengewinn nichts mehr anbrennen lassen. Neben drei Remisen gab es hier auch einen vollen Punkt durch Melanie Lubbe, die an Brett vier bereits nach zehn Zügen praktisch auf Gewinn gestanden hatte. Es folgte danach aber noch eine kurze kritische Situation, die nicht uninteressant war:

 

Abschlusstabelle nach 9 Runden

Rg.   Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10  Wtg1   Wtg2   Wtg3   Wtg4 
1
 
Italy  *  3 2 3 3 3 17 24,0 0 137
2
 
Hungary 1  *  2 2 4 4 3 14 23,5 0 104
3
 
Germany  *  2 3 3 3 4 13 23,0 0 81
4
 
Czech Republic 2  *  3 3 11 21,0 0 65
5
 
France  *  2 3 9 19,5 0 57
6
 
Croatia 2 2 1 1 2  *  3 2 2 9 17,5 0 66
7
 
Switzerland 1 2 1 1 1  *  2 2 5 15,0 0 30
8
 
Slovenia 0 1 1 2 2  *  4 13,0 0 22
9
 
Austria 1 0 ½ ½ 2 2  *  3 4 12,0 0 22
10
 
Slovakia 1 1 0 ½ 1  *  4 11,5 0 26
 

Partien

 

Ergebnisse bei chess-results

Meldung auf der Seite des Deutschen Schachbunds

Turnierseite beim Schweizerischen Schachbund


Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.

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