Monika Socko ist Europameisterin

von André Schulz
01.09.2022 – Ein kurzes Remis in der letzten Runde gegen Lilit Mkrtchian reichte Monika Socko zum Gewinn des Europameistertitels der Frauen. Die aserischen WGMs Gunay Mammadzade und Ulviyya Fataliyeva belegten die Plätze zwei und drei. Beste deutsche Spielerin wurde Josefine Heinemann auf Platz 29 bei 123 Teilnehmerinnen.| Fotos: Turnierseite

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Die polnische Spitzenspielerin Monika Socko ist Europameisterin 2022. Beim Turnier in Prag, traditionell als offenes Turnier ausgespielt, ließ die 44-Jährige 123 Spielerinnen hinter sich und gewann das Turnier mit einem halben Punkt Vorsprung als einzige Spielerin mit 8,5 Punkten aus elf Runden. Nach der 5ten Runde hatte Socko nach einem Sieg über ihre Landsfrau Jolanta Zawadzka die Führung übernommen und gab sie bis zum Ende nicht mehr ab. In den folgenden sechs Runden musste sich Monikao Socko ausschließlich mit Spielerinnen aus Armenien und Aserbaidschan auseinandersetzten. Beide Nationen waren mit spielstarken Delegationen vertreten. In der zweiten Turnierhälfte reichten Monika Socko zwei Siege und vier Remis zum Titelgewinn. In der Schlussrunde teilte sie mit der armenischen Spielerin Lilit Mkrtchian nach 22 Zügen in einem remislichen Turmendspiel den Punkt und hoffte darauf, dass keine der Verfolgerinnen zu einem Sieg kam und sie noch einholte. Die Rechnung ging auf.

Lilith Mkrtchian und Monika Socko

Vier Spielerinnen kamen mit einem halben Punkt Rückstand und 8 Punkten ins Ziel. Die beiden aserischen WGMs Gunay Mammadzade und Ulviyya Fataliyeva wiesen die beste Feinwertung auf und belegten die Plätze zwei und drei.

WGMs Gunay Mammadzade und Ulviyya Fataliyeva 

Die ersten neun Spielerinnen qualifizierten sich für den nächsten World Cup.

Die Siegerinnen

Der polnische Verband war mit 12 Spielerinnen bei der Europameisterschaft vertreten. 

Die polnische Delegation. Aleksandra Maltsevskaya, li., war als Fünfte zweitbeste polnische Spielerin.

Der Deutsche Schachbund war mit sechs Spielerinnen in Prag vertreten. Josefine Heinemann, Lara Schulze und Sarah Papp kamen mit 6,5 Punkten auf den Plätzen 29, 31 und 33 als Tabellennachbarn ins Ziel, womit alle drei die Eloerwartung etwas übererfüllten. Lara Schulze konnte wegen einer Terminüberschneidung mit dem Deutschen Meisterschaftsgipfel erst zur zweiten Runde antreten, musste also eine Partie kampflos abtreten. Die frisch gebackene Deutsche Meisterin blieb am Brett unbesiegt. Fiona Sieber wurde mit 5 Punkten 72te, die 16-jährige Svenja Butenandt mit der gleichen Punktzahl 82te. Die gleichaltrige Luisa Bashylina belegte mit 4,5 Punkten Platz 101.

Die 15-jährige Eline Roebers aus den Niederlanden erzielte mit 7,5 Punkte eine WGM-Norm.

Die Europameisterschaft fand im Prager Hotel Don Giovanni statt, das auch Gastgeber des jährlichen Prager Schachfestivals ist. Organisator war die tschechische Schachagentur AVE.

Endstand

Rk. Name Pts.  TB1 
1 Socko Monika 8,5 0
2 Mammadzada Gunay 8 0
3 Fataliyeva Ulviyya 8 0
4 Mkrtchian Lilit 8 0
5 Maltsevskaya Aleksandra 8 0
6 Bulmaga Irina 8 0
7 Ushenina Anna 7,5 0
8 Sargsyan Anna M. 7,5 0
9 Brunello Marina 7,5 0
10 Salimova Nurgyul 7,5 0
11 Injac Teodora 7,5 0
12 Javakhishvili Lela 7,5 0
13 Roebers Eline 7,5 0
14 Danielian Elina 7 0
15 Mammadova Gulnar 7 0
16 Dzagnidze Nana 7 0
17 Gaponenko Inna 7 0
18 Narva Mai 7 0
19 Beydullayeva Govhar 7 0
20 Balajayeva Khanim 7 0

123 Spielerinnen

Partien

 

 

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.