ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Monica Socko gewinnt das Arctic Challenge in Tromsø
Die Siegerin, Monica Socko mit einer Eloleistung von 2639
# | Player | Rtng |
Pts.
|
TB1
|
Perf. / gain |
1 | GM Monika Socko | 2449 | 7.0 | 43.5 | 2639 (+22.60) |
2 | IM Ray Robson | 2491 | 7.0 | 43.0 | 2628 (+16.30) |
3 | IM Marijan Petrov | 2479 | 7.0 | 40.5 | 2579 (+11.60) |
4 | GM Emanuel Berg | 2610 | 7.0 | 38.0 | 2622 (+2.00) |
5 | GM Julian Radulski | 2539 | 6.5 | 42.5 | 2541 (+2.90) |
6 | IM Luca Shytaj | 2455 | 6.5 | 41.5 | 2613 (+20.10) |
7 | GM Jon Ludvig Hammer | 2583 | 6.5 | 40.5 | 2556 (-0.80) |
8 | GM Allan Stig Rasmussen | 2536 | 6.5 | 40.0 | 2585 (+7.40) |
9 | GM Yuri Drozdovskij | 2620 | 6.5 | 39.0 | 2550 (-5.50) |
10 | GM Igor Khenkin | 2634 | 6.5 | 38.5 | 2561 (-5.40) |
11 | GM Vadim Malakhatko | 2570 | 6.0 | 41.5 | 2471 (-9.70) |
12 | GM Sarunas Sulskis | 2559 | 6.0 | 40.5 | 2537 (-0.90) |
13 | GM Bartosz Socko | 2656 | 6.0 | 38.0 | 2504 (-14.20) |
14 | Nicolai Getz | 2219 | 6.0 | 38.0 | 2496 (+42.60) |
15 | GM Matthew J Turner | 2517 | 6.0 | 38.0 | 2414 (-8.60) |
16 | WGM Natalia Zdebskaja | 2412 | 6.0 | 37.5 | 2395 (-0.60) |
17 | IM Torbjørn R. Hansen | 2440 | 6.0 | 36.5 | 2404 (-2.00) |
18 | IM Bjørn Tiller | 2371 | 6.0 | 34.5 | 2422 (+10.80) |
19 | FM Frode Olav Olsen Urkedal | 2333 | 6.0 | 34.5 | 2382 (+9.90) |
20 | Pål Røyset | 2239 | 6.0 | 34.5 | 2364 (+21.75) |
21 | IM Aleksandar H. Wohl | 2387 | 6.0 | 34.5 | 2327 (-6.45) |
22 | IM Gerard Welling | 2363 | 6.0 | 34.0 | 2434 (+14.55) |
23 | WFM Katrine Tjølsen | 2160 | 6.0 | 32.5 | 2374 (+28.80) |
24 | Donaldo Paiva | 6.0 | 31.0 | 2340 (+38.50) | |
25 | FM Kjetil Stokke | 2347 | 5.5 | 39.5 | 2452 (+19.20) |
26 | IM Luis Javier Bernal Moro | 2446 | 5.5 | 38.5 | 2361 (-7.30) |
27 | FM Arkadiusz Leniart | 2390 | 5.5 | 37.5 | 2465 (+12.45) |
28 | Peter S Poobalasingam | 2224 | 5.5 | 36.5 | 2337 (+17.40) |
29 | FM Joachim Thomassen | 2300 | 5.5 | 35.0 | 2221 (-10.50) |
30 | Jeroen Van Den Bersselaar | 2184 | 5.5 | 33.5 | 2191 (+0.45) |
31 | IM Anna Zozulia | 2341 | 5.5 | 33.0 | 2289 (-5.85) |
32 | GM Amon Simutowe | 2481 | 5.5 | 31.0 | 2385 (-6.40) |
33 | Jon Kristian Haarr | 2110 | 5.5 | 31.0 | 2298 (+29.70 |
Rundenberichte von Misha Savinov:
Runde 7
In der Spitzenpaarung suchte Ray Robson gegen Co-Tabellenführerin Monika
Socko den Erfolg. Der Amerikaner hatte Weiß und übte nach einem Bauernopfer
gewissen Druck aus, aber nach der Zeitkontrolle kam es schließlich doch zu
einem Remis.
So konnte der bulgarische IM Marjan Petrov durch seinen Sieg gegen IM Kiik zu den Führenden aufschließen und liegt jetzt ebenfalls bei +5.
In dieser Runde kam es auch zu zwei wirklich spektakulären Partien zwischen Titelträgern. So springt Luca Shytajs Turbosieg gegen Vadim Malakhatko sofort ins Auge.
„So darf man die Eröffnung nicht spielen“, war Yuri Drozdovskijs Kommentar zur schwarzen Interpretation der Französischen Verteidigung.
Yuri Drozdovskij versucht, wieder an die Spitze zurückzukommen.
„Ich habe diese Variante mit dem Computer analysiert und nach dem Opfer auf e6 hat Weiß klaren Vorteil.“
Vadim Malakhatko hat schon bessere Turniere erlebt
Offensichtlich hatte Luca Shytaj die Variante ebenfalls analysiert, denn er brauchte nicht lange, um den entscheidenden Schlag auszuführen.
13.Lxe6! Lxe6 14.Lxf6 gxf6 15.Sxe6 fxe6 16.Txe6+ Kf7 17.Dd5 Kg7 18.Df5 Le7 19.Tae1 The8. Hartnäckiger ist 19...Tae8, denn nach dem Textzug kann Weiß den Bauern h7 gewinnen. Allerdings steht Schwarz auch nach perfektem Spiel hier wahrscheinlich bereits auf Verlust. Französisch ist manchmal auch für einen Großmeister keine leichte Eröffnung!
20.De4! Kf8 21.Dxh7 Tad8 22.h4 Dc5 23.h5. Schwarz gab auf.
Sarunas Sulskis lieferte ein Beispiel für ein klassisches positionelles Figurenopfer.
Hier spielte der Litauer 11...Sxg4!, wodurch er starken Angriff und zwei Bauern für die Figur erhielt. Sein Gegner, Arkadiusz Leniart aus Polen, fand nicht die beste Verteidigung und beim 35. Zug steckte sein König in einem Mattnetz.
Sulskis gegen Leniart
Die Partie dauerte noch zwei Züge: 36.Sxe5+ Kc8 37.T3d2 Tg3#.
Als Sarunas und Arkadiusz in den Analyseraum kamen und die ersten Züge ihrer Partie ausführten, kamen Jan Sigmund Berglund und Simen Agdestein auf sie zu. Wie sich zeigte, hatte Sulskis beide Bootsausflüge verpasst und das Fernsehteam, das einen Film über das Turnier drehte, hatte einen Ausflug auf einem kleineren Schiff organisiert und brauchte für seinen Film einen Großmeister als Passagier. Der bescheidene Sarunas zögerte, aber gab nach, als Simen meinte, Sulskis könne das Brett mitnehmen und die Partie mit seinem Gegner zusammen auf dem Schiff weiter analysieren. Ich hoffe, sie hatten eine gute Fahrt.
Blitz
Nach der am 7. August gespielten Runde hatten die Organisatoren ein Blitzturnier angesetzt. Ehrlich gesagt, hatte ich nicht damit gerechnet, dass es so stark sein würde – in früheren Jahren nahmen an Schnell- oder Blitzturnieren nur ein, manchmal zwei, Großmeister teil. Aber dieses Jahr zog das Blitzturnier nicht weniger als 9 GM an, darunter Bachar Kouatly und Robert Fontaine aus Frankreich, die vor Ort ein Video für ihre Webseite machen wollten.
Robert Fontaine bei der Arbeit in der Hotellobby
Gerard Demuydt, der Filmemacher für Europe Echecs
Eine Runde vor Schluss führte der erfahrene Internet-Blitzer Yuri Drozdovskij (Shtopor auf dem Fritz-Server), aber verlor dann in der letzten Runde gegen Emanuel Berg and wurde Dritter, während der Turniersieg an Bartosz Socko ging. 7 Punkte aus 9 Partien ohne eine einzige Niederlage trösteten Bartosz ein wenig über sein durchschnittliches Ergebnis im Open hinweg. Wie der Zufall es wollte, spielte (und gewann) er in der letzten Runde gegen seine Frau Monica. Amon Simutowe legte sich beim Blitzturnier ebenfalls stark ins Zeug und landete zusammen mit Drozdovskij, Berg und Fontaine auf dem zweiten Platz.
Bartosz Socko trifft auf den britischen GM Matthew Turner
Runde 8
Runde 8
Fast alle entscheidenden Partien der achten Runde endeten mit Remis. Nur Emanuel Berg gewann gegen Sarunas Sulskis, wodurch er zu den Führenden aufschloss.
Die wichtigste Partie der achten Runde – Sulskis gegen Berg
Die beiden spielten einen scharfen Sizilianer, in dem Weiß (Sulskis) früh vom rechten Weg abkam.
Sarunas Sulskis hat Probleme
Berg rochierte lang und setzte den weißen König auf der halboffenen g-Linie und der Diagonale h1-a8, wo er eine starke Batterie mit Dame und Läufer in Stellung gebracht hatte, unter Druck. Sulskis versuchte, die unmittelbaren Drohungen zu parieren, aber verlor dabei eine Figur und gab bald auf.
Emanuel Berg
Eine Runde vor Schluss liegen Monica Socko, Ray Robson, Marjan Petrov und Emanuel Berg punktgleich auf dem ersten Platz. Da das Preisgeld bei Gleichstand geteilt wird, ist es gut möglich, dass die letzte Runde an der Spitze des Feldes recht friedlich verläuft.
Wie gewöhnlich sitzt Ray Robson am Spitzenbrett
Ein schwerer Brocken: Marjan Petrov
Amon Simutowe interessiert sich für die Stellung von Ray Robson
Zwei Spieler können in Tromsø noch eine GM-Norm holen – Ray Robson und Luca Shytaj. Beide brauchen nur noch ein Remis in der letzten Runde.
Im Analyseraum
Monica Socko verteidigt ihre Führung gegen Julian Radulski
Nach unglücklichem Start hat sich Amon Simutowe zu Brett 10 hoch gearbeitet
Der erfahrene Open-Spezialist Julian Radulski
Auf Jon Ludwig Hammer ruhten Norwegens Hoffnungen, die Arctic Chess
Challenge zu gewinnen
IM Anna Zozulia schlägt Frode Bull Jaeger
ARCTIC CHESS CHALLENGE – REPORT 3
Letzten Sonntag endete das diesjährige Arctic Chess Challenge in Tromsø. Nach neun Runden standen oben: GM Monika Socko aus Polen, mit der besseren Zweitwertung gegenüber den punktgleichen Im Ray Robson, IM Marijan Petrov und GM Emanuel Berg.
Monica Socko dominierte das Turnier von Anfang bis Ende. Logischerweise war am Ende ihre Buchholtz_Wertung die beste der vier Spieler, die auf 7 Punkte kamen. Socko erzielte laut eigener Aussage damit außerdem das beste Ergebnis ihrer bisherigen Karriere. Ihre Eloleistung von 2639 war natürlich auch die beste im Turnier. Mit der polnischen Großmeisterin wird noch zu rechnen.
Zweiter: Ray Robson
Im Mittelpunkt des Interesses stand der junge US-Amerikaner Ray Robson. Das große Talent übertraf alle Erwartungen. In der letzten Runde musste er sich gegen den straken Großmeister Emanuel Berge in Remis erkämpfen, um seinen zweiten Platz zu halten. Damit erreichte Robson auch seine erste GM-Norm.
Die anderen beiden Spieler mit 7 Punkten vermittelten ebenfalls einen starken Eindruck. IM Marijan Petrov war einer GM-Norm nahe, hatte aber die notwendigen drei GMs nicht als Gegner. Der frische gebackene schwedische LAndesmeister Emannuel Berg zeigte sich auch in Tromsø in guter Form.
Schweden's Nummer Eins: Emanuel Berg
IM Marijan Petrov
Insgesamt wurden in Tromsø fünf Normen vergeben. Neben Ray Robson erzielte IM Luca Shytaj eine GM-Norm nach Siegen über die GM Drozdovskij (2620) und Malakhatko (2570).
IM Luca Shytaj
IM-Normen gingen an drei junge Norweger: den 17-jährigen Nicolai Getz, der gegen GM Westerinen gewann und gegen die GMs Khenkin und Malakhatko remisierte. Der 26-jährige Kjetil Stokke spielte stark und remisierte gegen IM Ray Robson und die GMs Emanuel Berg und Bartosz Socko.
Nicolai Getz
FM Kjetil Stokke, 5,5 Punkte, zweite IM-Norm
Die letzte IM-Norm (der Frauen) wurde von der 16-jährigen Katrine Tjølsen erzielt. Tjølsen hatte schon gegen IM Harald Groetz und GM Heikki Westerinen gewonnen, musst aber in der letzten Runde für die angestrebte Norm unbedingt gegen GM Matthew Turner halten. Keine leichte Aufgabe, die die junge Norwegerin aber nach sechs Stunden harter Arbeit doch meisterte. Von ihr ist in Zukunft noch einiges zu erwarten.
WFM Katrine Tjølsen mit der zweiten WIM-Norm
Am Samstag Abend lud Cheforganisator Jan Sigmund Berglund zum Grillabend auf seine Ranch. 50 Kilo Lachs, Fleisch, Salat, etc. wurden von den Schachspielern vertilgt.
Jan Sigmund Berglund am Grill (Foto: Bjørn Berg Johansen)
Der Fisch wird vorbereitet
Biwak in Jan Sigmunds Gewächshaus (Foto: Bjørn Berg
Johansen)
Etwas Warmes braucht der Mensch (Foto: Bjørn Berg
Johansen)
Das Arctic Chess Challenge (ACC) ist Teil von Tromsøs Bwerbung für die Schacholympiade 2014. Auf Sven Wisloff Nilsens ausgezeichnetem Blog kann man mehr darüber lesen: http://sjakkfantomet.blogg.no/ . Außerdem auf der Turnierseite http://arcticchess.org/2009/