Moskau: Drei Siege, zwei Überraschungen

von ChessBase
18.11.2004 – Zwar fand gestern die Spitzenpartie zwischen Grischuk und Dreev gar nicht statt, weil man sich ohne Partie auf remis geeinigt hatte, doch an drei der fünf Bretter gab es spannende Partien mit teils überraschenden Ergebnissen. Morozevich musste seine zweite Niederlage in Folge hinnehmen. Er unterlag dem Turniersenior Tsechkovsky. Und Peter Svidler verlor gegen Timofeev. Offizielle Seite ... Liveübertragung der Partien...Bericht, Partien...

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57. Russische Meisterschaft
Super Finale
14. November bis 1 Dezember 2004

Den Zuschauern muss das Superfinal der Russischen Meisterschaften viel Spaß machen. Zwar verweigerten Alexey Dreev und Alexander Grischuk gestern die Arbeit und organisierten eines jener abgesprochenen Kurzremise, die man eigentlich verbieten müsste, doch dies ist die Ausnahme und nicht die Regel wie bei anderen Turnieren. Ein weiteres Remis steuerten Epishin und Bareev bei. Nach 26 Zügen war das Brett gründlich deeskaliert und alle potenziellen Unruhestifter entfernt worden.

Allerdings gab es auch drei entschiedene Partien und die hatten es in sich. Besonders interessant ist es, einmal auf hohem Niveau ganz andere Eröffnungen und Bilder zu sehen als jene, die bei Najdorf, Swshnikov, Russisch, Berliner Verteidigung, Slawisch oder Grünfeld entstehen. Das absolute Spitzenschach krank auch daran, dass einige Spieler sich in wenigen Eröffnungen hoch spezialisiert haben und sich auf den wenigen Turnieren, die sie spielen, in diesen Gebieten neutralisieren.

In der Partie Motylev-Korotylev war eine Variante des Rauser-Angriffs entstanden. Schwarz forcierte schon im 9.Zug den Damentausch und konnte im Folgenden ein Übergewicht im Zentrum und am Königsflügel erzielen. Er eroberte einen Bauern und nutzte mit einem typischen Durchbruch sein Übergewicht.


Mit 38...e4 realisiert Schwarz seinen Vorteil

In der Partie zwischen Senior Tsechkowsky und Morozevich lenkte der Senior mit dem Damentausch im 5.Zug in der Schottischen Eröffnung gleich in ihm angenehme ruhige Bahnen.


Senior Tsechkovsky

Die bessere Bauernstruktur gab Weiß das leichtere Spiel und um den 20.Zug herum begann die Partie allmählich für Schwarz sehr schwierig zu werden. Schließlich eroberte Weiß einen Bauern und hielt seinen Vorteil im Endspiel fest und gewann.


24.Sxe4 erobert einen entscheidenden Bauern

Gegen Timofeevs Sveshinkiv wählte Svidler die Variante mit 20.Sd5 (statt der Hauptvariante 20.Lg5). Aus der Eröffnung holte der St.Peterburger wenig heraus und beim Versuch die eingedrungene schwarze Dame loszuwerden, nahm er eine ebenfalls lästigen schwarzen Freibauern auf d4 in Kauf. Als er glaubte diesen eliminieren zu können, kippte die Partie endgültig zu Gunsten von Schwarz.


Mit 30.Td4 begibt sich Schwarz nun auf einen gefährlichen Weg. Es folgte 30...Lb5.


Runde 1, 15. November 2004

Dreev, Alexey 1/2 Timofeev, Artyom
Epishin, Vladimir 1/2 Morozevich, Alexander
Kasparov, Garry 1-0 Bareev, Evgeny
Motylev, Alexander 0-1 Grischuk, Alexander
Tseshkovsky, Vitaly 0-1 Svidler, Peter
Korotylev, Alexey spielfrei


Partien zum Nachspielen: Runde 1...

Runde 2, 16.November 2004

Grischuk,Alexander 1/2 Epishin, Vladimir
Timofeev, Artyom 1/2 Tseshkovsky, Vitaly
Morozevich,Alexander 0-1 Dreev, Alexej
Korotylev,Alexey 1/2 Kasparov, Garry
Bareev, Evgeny 1/2 Motylev, Alexander
Svidler, Peter spielfrei

Partien zum Nachspielen: Runde 2...

Runde 3, 17.November 2004

Svidler, Peter 0-1 Timofeev, Artyom
Dreev, Alexey 1/2 Grischuk, Alexander
Epishin, Vladimir 1/2 Bareev, Evgeny
Tseshkovsky, Vitaly 1-0 Morozevich, Alexander
Motylev, Alexander 0-1 Korotylev, Alexey
Kasparov, Garry spielfrei


Partien zum Nachspielen: Runde 3...
 

André Schulz

 

 

 

 

 

 


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