Moskau führt im Botvinnik Cup

von André Schulz
22.12.2020 – Zum dritten Mal wird in Moskau der M. Botvinnik Cup ausgetragen, bei dem Jugendmannschaften gegen die Großmeisterkapitäne der jeweils anderen Mannschaften spielen. Das Turnier nimmt eine Idee aus dem Jahr 1972 auf. Foto: Turnierseite, Eteri Kublashvili

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In Moskau findet derzeit (18. bis 22. Dezember) ein traditionelles Jugendturnier, der M. Botvinnik Cup statt. Es wird vom "Verband der Schachföderationen" organisiert. Austragungsort ist das Moskauer Azimut Smolenskaya Hotel, das sich mit 23-Stockwerken im sanierten einstigen historischen Hotel Belgrad im Zentrum von Moskau befindet.

 

Das Turnier nimmt eine alte Tradition auf. Im Jahr 1972 wurde im Zentralschachklub in Moskau ein Turnier mit den besten jungen Spielern des Landes veranstaltet. Die jungen Schachtalente, höchstens 16 Jahre alt, wurden in den verschiedenen Regionen der Sowjetunion in den Pionierpalästen unterrichtet und unter der Leitung von erfahrenen Großmeistern und Trainern zum Mannschaftsturnier nach Moskau geschickt. Das Team des Moskauer Turnierpalast wurde damals unter anderem von Wassily Smylov, Boris Spassky, Tigran Petrosian, Michail Tal, David Bronstein und Anatoly Karpov begleitet.

Mihail Botvinnik war Hauptschiedsrichter des Turniers. Als Besonderheit spielten die Mannschaften damals nicht gegeneinander, sondern maßen sich mit den Großmeister-Kapitänen der anderen Mannschaften. Die Punkte gegen die Großmeister wurden addiert. Der Moskauer Pionierpalast konnte die meisten Punkte sammeln und gewann das Turnier.

Die Zeit der Pionierpaläste, selbst die Sowjetunion ist inzwischen Geschichte, aber die Schachtradion lebt in den Ländern der einstigen UdSSR fort und 48 Jahre später trafen sich in Moskau erneut junge Schachspieler, höchstens 14 Jahre alt, zu einem Mannschaftsturnier. Sechs Teams mit vier Spielern, darunter ein Mädchen, sind angetreten und spielen nun im M. Botvinnik- Cup jeweils gegen den Großmeisterkapitän der anderen Mannschaften. Das Turnier wird in dieser Form nun zum dritten Mal ausgetragen, trotz Corona-Krise, leidet aber natürlich unter der Pandemie. Die GUS-Staaten Georgien und Turkmenistan konnten kein Team entsenden. Weißrussland hat ein Team geschickt, doch zwei Teilnehmer wurden Corona-positiv getestet. Sie wurden durch russische Junioren ersetzt.

Foto: Eteri Kublashvili

Am Start sind nun die folgenden Teams und ihre Kapitäne: 
Russland (Mikhail Kobalia)
Weißrussland (Andrey Kovalev)
Moskau (Boris Grachev)
St. Petersburg (Sergey Ivanov)
Kasan (Artem Timofeev)
Uralschachakademie (Alexander Predke)

In der Gesamtwertung werden die Ergebnisse der Kapitäne und ihrer Schüler zusammengefasst.

Tabelle nach vier Runden

Таблица положения

Ст.ном Ст.ном. Команда Партии   +    =    -   Доп1   Доп2   Доп3 
1 3 Russland 4 3 1 0 21,0 0 3541
2 2 Кasan 4 3 0 1 18,5 0 3079
3 1 Моskau 4 2 1 1 16,5 0 2618
4 6 Ural Schachkademie 4 2 0 2 15,5 0 2577
5 5 Sankt Petersburg 4 1 0 3 15,0 0 2496
6 4 Belarus 4 0 0 4 9,5 0 1529

 

 

 

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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