Moskau Grand Prix: Entscheidung vertagt

von André Schulz
28.05.2019 – Auch die zweite Finalpartie zwischen Alexander Grischuk und Ian Neppmniachtchi beim Grand Prix in Moskau endete remis. Die Entscheidung über den Sieg ist damit auf morgigen Stichkampf vertagt. | Fotos: Eteri Kublashvili (Worldchess/ FIDE)

ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024 ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024

ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan

Mehr...

Entscheidung vertagt

Heute endete die zweite Finalpartie beim Grand Prix in Moskau zwischen Ian Nepomniachtchi und Alexander Grischuk wie auch schon die erste - mit remis. In einer Variante der Berliner Verteidigung war die Luft nach 23 Zügen raus. Die beiden Finalisten vereinbarten ein Unentschieden und vertagten die Entscheidung auf die Stichkämpfe morgen. Das heißt: Das erste Grand Prix-Turnier im neuen Format wird im Schnellschach oder vielleicht im Blitzschach entschieden.

Zweite Finalpartei

Von den insgesamt 24 Partien mit Turnierbedenkzeit endeten 17 mit remis. Nur sieben Partien wurden entschieden. Remisquote: 70%. Das ist doch recht hoch und dokumentiert, dass die Spieler das Risiko in den regulären Partien eher vermeiden und sich auf ihre Fähigkeiten bei den kurzen Bedenkzeiten verlassen. Überraschend ist dies natürlich überhaupt nicht. 

In den vergangenen Jahren konnte die Grand Prix-Serie nie richtig zünden. Als Rundenturniere kam dort keine echte Spannung auf und später, als sie im Schweizer System mit mehr Spielern gespielt wurden, auch nicht. Es gab einfach zu viel Taktiererei.

Ob Worldchess und die FIDE mit dem neuen Format - vier Turniere im K.o.-Format mit Punktvergabe - den Stein der Weisen gefunden hat, scheint auch eher fraglich. "K.o." heißt ja eigentlich "Knock out", aber Spieler, die hier früh ausscheiden, sind ja beim nächsten Turnier wieder dabei, und bekommen zudem Punkte, wenn auch weniger als die Finalisten.

In alten Zeiten (vor 1993) ermittelte die FIDE die Teilnehmer der Kandidatenturnier bzw. Kandidatenkämpfe in Interzonenturnieren. Schlecht war das System nicht. Wahrscheinlich käme schon mehr Pfeffer in die Grand Prix-Turniere, wenn nicht an jedem der Turniere immer wieder die gleichen Spieler teilnähmen, sondern jeweils andere, die sich auf irgendeine transparente Weise dafür qualifiziert haben.

Alle Partien

 

Turnierseite...


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

Diskutieren

Regeln für Leserkommentare

 
 

Noch kein Benutzer? Registrieren