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Das russische Superfinale
Von Michael Savinov
Das russische Superfinale beschließt das Schachjahr 2009,
wobei die Männer ein Turnier der respektablen Kategorie 18 spielen. Nachdem klar
wurde, dass Kramnik und Morozevich nicht teilnehmen würden, entschieden die
Organisatoren keine weiteren Ersatzspieler zu nominieren, sondern nur mit zehn
Spielern zu spielen. Nur der erste Ersatzmann, der junge und viel versprechende
kalmückische Großmeister Sanan Sjugirov, wurde zum Superfinale zugelassen: Sanan
landete beim Qualifikationsturnier in Ulan Ude mit 7 Punkten auf dem geteilten
fünften Platz und schrammte damit aufgrund leicht schlechterer Wertung nur knapp
an der direkten Qualifikation vorbei.
Sanan Siugirov, stärkster Spieler aus Kalmückien, spielt zum ersten Mal im
Superfinale
Beim Frauenturnier fehlt nur eine der russischen Spitzenspielerinnen – Alexandra Kosteniuk. Wie Morozevich zog sie es vor zu Hause zu bleiben und sich auf das neue Jahr vorzubereiten, statt gegen andere Topspielerinnen anzutreten. Die Top-Story dieses Turniers ist das Comeback von Alisa Galliamova, die in den letzten beiden Jahren fast gar kein Schach gespielt hat. Natalia Pogoninas Rückkehr in die Turnierarena nach ihrer Mutterpause ist eine weitere interessante Facette dieses Superfinales.
Alisa Gallimova, führt
Die junge Mutter Natalia Pogonina erhält ein Präsent
In der ersten Runde des Männerturniers waren zwei Spieler erfolgreich: Khismatullin gelang es gegen Riazantsev
Alexander Riazantsev
einen leichten Eröffnungsvorteil in einen ganzen Punkt zu verwandeln und Grischuk holte sich einen von Tomashevsky eingestellten Bauern und gewann am Ende im Damenendspiel.
Svidler überlebte nach katastrophaler Eröffnung mit Mühe gegen Vitiugov,
Nikita Vitiugov
und Sjugirov übte etliche Stunden starken Druck auf Alekseev aus, um dann schließlich mit einer Qualität mehr im Endspiel mit Glück Remis halten zu können. Die Partie Timofeev-Jakovenko verlief trotz frühem Damentausch ebenfalls dramatisch – Timofeev brachte bereits im zehnten Zug ein Qualitätsopfer und hatte dafür so viel Kompensation, dass Jakovenko sich gezwungen sah, Material zurück zu geben, um in einem schlechteren Endspiel auf Rettung zu hoffen.
Die erste Runde bei den Frauen verlief gewohnt kompromisslos – fünf Partien, kein Remis! Ein Ergebnis war dabei eine mehr oder weniger große Überraschung – Tatiana Kosintseva verlor gegen die junge Anastasia Bodnaruk: Tatiana hatte in einer äußerst komplizierten und scharfen Stellung großen Vorteil, den sie jedoch in beidseitiger Zeitnot verpatzte, weshalb sie noch vor der Zeitkontrolle aufgab.
In der zweiten Runde bei den Herren konnte der Petersburger Peter Svidler mit einem Sieg – übrigens die einzig entschiedene Partie der Runde – gegen Erstrundengewinner Khismatullin mit Grischuk gleich ziehen. Peter gewann verdient und spielte eine gute Partie.
Wer will seinen Titel verteidigen?
Bei den Frauen holten Galliamova und Nadezhda Kosintseva ihren zweiten Punkt in Folge.
In der dritten Runde dominierte Weiß: 3 Weißsiege bei den Männern und 4 Weißsiege bei den Frauen. Svidler schlug Riazantsev in einer weiteren hochklassigen Partie, in der Peter eine starke Neuerung am Brett fand. Sjugirov zeigte bemerkenswerte Verteidigungsqualitäten und schlug Vitiugov in einer sehr langen Partie und Jakovenko vernichtete Alekseev, nachdem Letzterem ein Fehler im Igel-System unterlaufen war.
Dmitry Jakovenkos erster Zug auf dem Weg zum Sieg gegen Evgeny Alekseev
Evgeny Alekseev dachte hier schon 2 Minuten über seine Antwort auf 1. c4 nach
Nach 6 Minuten entscheidet Alekseev sich für 1...c5
Bei den Frauen setzten Nadezhda Kosintseva und Galliamova ihre Siegesserie fort und liegen nach drei Runden mit je drei Punkten gemeinsam in Führung. Galliamova schlug Pogonina in einer aufregenden Partie, in der das Wolga-Gambit auf dem Brett stand.
Die Schlüsselpartie der Runde 3. Galliamova gegen Pogonina (auch ein Vergleich
zweier junger Mütter)
Galliamova-Pogonina: Benko/Wolga!
Tatiana Kosintseva blieb durch ihr Weißremis gegen Gunina weiter bei für sie ungewöhnlichen “-1”.
Tatiana Kosintseva ist Rating Favorit bei den Frauen.
Tatiana Kosintseva versuchte vergeblich, die Caro-Kann-Verteidigung von
Valentina Gunina zu durchbrechen. Ihre Schwester gewann zuvor gegen die gleiche
Variante, aber Gunina fand eine Verbesserung. und hielt diesmal remis
Die Besucher des Turniers werden von GM Sergey Dolmatov mit Live-Kommentaren in einem kleinen Raum im Erdgeschoss durch die Partien geführt. Die Zahl der Medienvertreter ist bislang recht überschaubar – es scheint, die Leute haben so kurz vor den langen russischen Ferien andere Dinge im Sinn. Die Partien aber sind interessant und unterhaltsam und ich empfehle den Lesern, sich ein paar anzuschauen. Besonders die Partien im Frauenturnier sind spannend, wie Sie sehen werden, wenn Sie sich die Begegnungen Bodnaruk-T.Kosintseva, N.Kosintseva-Gunina, Galliamova-Pogonina, Pogonina-Romanko und Manakova-Galliamova aus der vierten Runde anschauen. Bei den Herren scheint Peter Svidler in guter Form zu sein und könnte seinen Titel verteidigen, wodurch er auf die erstaunliche Zahl von sechs Meistertiteln käme.
Tabelle und Partien nach vier Runden
Bilder von der Eröffnung
Evgeny Alekseev
Frisch vermählt: Dmitry Jakovenko
Denis Khismatullin und Artem Timofeev
Journalisten, Trainer, Angehörige
Alexander Grischuk erhält sein Los
Und wartet auf die Anderen
Peter Svidler ist fut organisier und schreibt die sich die Reihenfolge auf
Oops, der Stift schreibt nicht mehr, könnte ich mal?
ChessPro.ru-Chef Max Notkin
Das Organisations-Team