18.11.2025 – Bei der Teamweltmeisterschaft in Linares ist erstmals seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine wieder ein russisches Team bei einem internationalen Mannschaftswettbewerb am Start, wenn auch unter FIDE-Flagge. Das FIDE Council hat dies zugelassen, steht damit aber im Widerspruch zur IOC-Empfehlung. Kritiker sehen auch den Status der FIDE als anerkannten Sportverband im IOC gefährdet. | Fotos: Patricia Claros (FEDA), wenn nicht anders angegeben.
neu: ChessBase Magazin 225
Schachfestival Prag 2025 mit Analysen von Aravindh, Giri, Gürel u.a. „Special": 27 höchst unterhaltsamen Miniaturen. Eröffnungsvideos von Werle, King und Ris. 10 Eröffnungsartikel mit neuen Repertoireideen. u.v.m. Das ChessBase Magazin bietet erstklassiges Trainingsmaterial für Vereinsspieler und Profis! Weltklassespieler analysieren ihre Glanzpartien und erklären Ihnen die Ideen hinter den Zügen. Eröffnungsspezialisten präsentieren die neuesten Trends in der Eröffnungstheorie und spannende Ideen für Ihr Repertoire. Meistertrainer in Sachen Taktik, Strategie und Endspiel zeigen Ihnen genau die Tricks und Techniken, die man als erfolgreicher Turnierspieler braucht! Lieferbar als Download (inkl. Heft als pdf-Datei) oder als Heft mit Download-Key per Post.
Im Lieferumfang enthalten: CBM #225 als „ChessBase Book“ für iPad, Tablet, Mac etc.! books.chessbase.com
Ihr persönlicher Schachtrainer. Ihr härtester Gegner. Ihr stärkster Verbündeter. FRITZ 20: Ihr persönlicher Schachtrainer. Ihr härtester Gegner. Ihr stärkster Verbündeter. FRITZ 20 ist mehr als nur eine Schach-Engine – es ist eine Trainingsrevolution für ambitionierte Spieler und Profis. Egal, ob Sie Ihre ersten Schritte in die Welt des ernsthaften Schachtrainings machen oder bereits auf Turnierniveau spielen: Mit FRITZ 20 trainieren Sie effizienter, intelligenter und individueller als je zuvor.
Nachdem Russland im Februar 2022 sein Nachbarland Ukraine mit einem Angriffskrieg überzogen hatte, wurden die russischen und die weißrussischen Sportverbände mit ihren Mannschaften auf Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees von den internationalen Sportwettbewerben ausgeschlossen. Nach Russland und Weißrussland wurden auch keine internationalen Sportveranstaltungen mehr vergeben. Vom Ausschluss nicht betroffen sein sollten russische und weißrussische Sportler, die als Individualsportler an Wettbewerben teilnehmen wollen. Dieser Empfehlung folgte auch der Weltschachbund FIDE. Russische Spieler konnten und können als neutrale Sportler unter der Flagge der FIDE an Einzelsportveranstaltungen teilnehmen, nicht aber als Team Russland oder Weißrussland auftreten.
Seitdem dieser Beschluss gefällt wurde, arbeiten die russischen Behörden jedoch auf diplomatischen Wegen daran, diese Entscheidung zu umgehen oder aufzuheben und nutzen dabei ihren Einfluss in verschiedenen Ländern und Sportverbänden.
Im Schach stand der Ausschluss der russischen und weißrussischen Teams zuletzt bei der FIDE-Generalversammlung am Rande der letzten Schacholympiade in Budapest im September 2024 zur Diskussion. Der Schachsport spielt für Russland eine besondere Rolle, da Schach traditionell schon in der Sowjetunion und danach in Russland als Volkssport eng mit der Regierung verknüpft war und ist. Nicht nur die Erfolge sowjetischer und dann russischer Schachspieler in Einzel- und Mannschaftswettbewerben wurden zu Propagandazwecken genutzt. Auch hochrangige Schachturniere dienten der Herausstellung der sowjetischen bzw. russischen Position. Wie wichtig das organisierte Schach in Russland ist, kann man daran sehen, dass der ehemalige Verteidigungsminister Sergei Schoigu und Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dort im Aufsichtsrat sitzen.
Lange Zeit stand der Präsident der autonomen russischen Republik Kalmückien dem Weltschachbund als Präsident vor. Kirsan Ilyumzhinov war 1995 ins Amt gewählt worden und gehörte zur russischen Nomenklatura mit engen Verbindungen in die russische Regierung. Diese schickte ihn gerne als harmlos wirkenden Emissär, wenn es für russische Verbündete eng wurde. Nicht zufällig war Ilyumzhinov der letzte offizielle hochrangige Gast bei Hussein und Gaddafi, als diese kurz vor ihrem Sturz standen.
Wenn es teure, hochklassige Turniere zu veranstalten und zu bezahlen galt, konnte Ilyumzhinov notfalls bei der russischen Regierung nachfragen und fand Gehör. Einer der Oligarchen wurde dann beauftragt, mit seiner Firma als Sponsor aufzutreten. 2014 fand die FIDE beispielsweise keinen Ausrichter für die Neuauflage des Weltmeisterschaftskampfes Carlsen gegen Anand. Die russische Regierung und offiziell der Russische Schachverband sprangen ein, und die Weltmeisterschaft fand in den inzwischen leeren Sportanlagen der Wintersportolympiade in Sotschi statt. Vladimir Putin kam persönlich zur Schlussfeier und gratulierte Carlsen.
Nachdem Ilyumzhinov infolge seiner Verwicklungen in dubiose Bank- und Ölgeschäfte in Syrien nicht mehr haltbar war – das US-Schatzamt hatte ihn auf seine schwarze Liste gesetzt, wonach auch die FIDE keine Bank mehr für seine Finanzabwicklungen fand – wurde mit Arkadij Dvorkovich ein anderer Russe zum Nachfolger gewählt. Dvorkovichs Vater war ein bekannter Schachschiedsrichter in der UdSSR, und Arkadij Dvorkovich hatte ebenfalls gute Kontakte in die Schachwelt – und in russische Regierungskreise. Zeitweise war Dvorkovich Wirtschaftsberater der Regierung, dann stellvertretender Ministerpräsident. Danach war er der Hauptorganisator der Fußballweltmeisterschaft 2018 in Russland. Von dort kam er zur FIDE.
Arkady Dvorkovich bei der Eröffnung in Linares
Nach seiner Wahl machte der neue FIDE-Präsident eine gute Arbeit. Er berief Fachleute in die Gremien und agierte bei verschiedenen Entscheidungen verbindlich. In Russland wird man froh gewesen sein, dass man über Dvorkovich weiter Einfluss im Weltschachbund ausüben konnte. Dann kam allerdings der Angriff auf die Ukraine. Man kann sich vorstellen, dass Dvorkovich als Vertreter Russlands an der Spitze eines für Russland wichtigen Sportverbandes bald unter Druck stand, die Sanktionen gegen Russland wieder aufzuheben. Dieser Vorschlag wurde bald auch wiederholt vorgelegt.
Foto: FIDE
Bei der Generalversammlung der FIDE in Budapest im Herbst 2024 stimmte die Mehrheit der Delegierten jedoch dagegen, die Sanktionen gegen Russland und Weißrussland generell wieder aufzuheben. Viele Delegierte fürchteten nachteilige Konsequenzen in den Beziehungen zum IOC, wenn die FIDE von der generellen Politik des Olympischen Komitees abweichen würde. So geschah es mit dem von Russland kontrollierten Boxverband IBA, dem das IOC die Anerkennung als Sportverband entzog.
Tatsächlich hat das IOC noch im Mai 2025 den Ausschluss der russischen und weißrussischen Sportverbände und ihrer Teams bekräftigt. Auch bei der Wintersportolympiade 2026 in Cortina d'Ampezzo sollen russische und weißrussische Teams nicht starten dürfen. „Die Empfehlung der IOC-Exekutive aus dem März 2023 bezüglich Mannschaften von Athleten mit einem russischen Pass bleibt bestehen“, teilte das IOC mit: „Sie basiert auf der Tatsache, dass eine Gruppe neutraler Einzelathleten per Definition nicht als Mannschaft angesehen werden kann.“ Einzelsportler betrifft die IOC-Empfehlung nicht, sie dürfen als „neutrale Athleten“ in Italien dabei sein.
Bei der FIDE-Generalversammlung stimmten die Delegierten allerdings für einen Antrag, mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) Konsultationen über die Möglichkeit einer Aufhebung einiger Beschränkungen für Kinder und schutzbedürftige Gruppen durchzuführen.
Live-Video von der Generalversammlung
Nun findet sich aber aktuell schon ein russisches Team im Teilnehmerfeld der Team-Weltmeisterschaft der Frauen, die am Montag in Linares begonnen hat. Sie nehmen dort als „neutrales Team“ unter der Flagge des Weltschachbundes teil.
Nicht nur George Mastrokoukos sieht das als eklatanten Verstoß gegen die IOC-Empfehlungen, der den ohnehin nicht ganz einfachen Status des Schachs als anerkannte Sportart im IOC gefährden könnte.
FIDE is violating all IOC guidelines (including the decisions of the last FIDE General Assembly in Budapest) and puts again FIDE's IOC status in danger. It is very clear that the IOC does not approve teams of Russian or Belarussian passport holders - even if they are ridiculously… https://t.co/ah1L2hdvkbpic.twitter.com/VOudxDXSQ7
Die FIDE begründet das gemäß George Mastrokoukos wie folgt: Beim Meeting des FIDE Council im Juli 2025 wurde beschlossen, dass man die Teilnahme eines Teams von russischen Spielerinnen unter neutraler Flagge erlauben möchte, wenn das Internationale Olympische Komitee sich nicht dagegen ausspricht. Angeblich hat das FIDE Council dann einen Brief mit dieser Anfrage an das IOC geschickt, aber keine Antwort bekommen. Das wurde als stillschweigende Zustimmung gedeutet.
Am Montag, dem Tag des offiziellen Beginns des Turniers, hat der ukrainische Verband einen offiziellen Protest an den spanischen Ausrichterverband adressiert, berichtet Peter Heine Nielsen auf X. Auch die Ukraine ist mit einem Team am Start. Man kann sich aber kaum vorstellen, dass die beiden Teams gegeneinander antreten können.
Official complaint by Team Ukraine regarding the participation of a Russian team in the FIDE Women World Chess Championship 2025https://t.co/kRn9hy0F4e
17.11.2025 – Heute beginnt in Linares die Teamweltmeisterschaft der Frauen. Je sechs Teams, darunter auch ein FIDE-Team mit russischen Spielerinnen, treten in zwei Gruppen an. Die besten vier Teams erreichen die K.o.-Stufe. Gespielt wird mit verkürzten Bedenkzeiten (45+30), zumeist zwei Partien pro Tag.
11.11.2025 – Die FIDE hat die Gewinner der 16. FIDE Trainer Awards bekanntgegeben, mit denen herausragende Leistungen im globalen Schachtraining für das Jahr 2024 gewürdigt werden. Zu den Preisträgern gehören Pavel Kotsur (Kasachstan), Richard Rapport (Ungarn, im Bild) und Mikhail Kobalia (FIDE), die für ihre Beiträge zu Frauen-, offenen und Juniorenwettbewerben ausgezeichnet wurden. Der Preis für das Buch des Jahres ging an „Mastering Chess Endgame Calculation – Level 1” von Adrian Mikhalchishin und Tadej Sakelšek, erschienen bei Forward Chess. | Fotos: Eng Chin An, Maria Emelianova, Lennart Ootes / FIDE
Die Vorstoßvariante 3.e5 gegen die Französische Verteidigung ist ein gern gesehener Gast in der heutigen Turnierpraxis. Weiß nimmt sofort Raum ein und versucht die Aktivität des Gegners einzuschränken und dem Spiel mit energischen Zügen seinen Stempel aufzudrücken. Die vorgestellte Spielweise sichert Schwarz ausreichendes Gegenspiel, um dem Anliegen des Gegners entgegenzuwirken. Der Damenflügel wird zumeist mit dem Bauernzug c5-c4 abgeriegelt und diese Struktur bietet dem Nachziehenden zuverlässiges und solides Spiel. Welche Strategien und Möglichkeiten ihm hierbei zur Verfügung stehen, erklärt Ihnen das Duo Luther/Jordan in unterhaltsamer Weise.
Die Schach-Horizont-Erweiterung
Die perfekte Ausrüstung für 2026 mit dem aktuellen ChessBase-Programm’26, Megadatenbank, ChessBase Magazin und Premium-Account!
GM Blohberger präsentiert in dieser zweiteiligen Reihe ein vollständiges Repertoire für Schwarz: praxisnah, verständlich, flexibel – statt seitenlanger Theoriewüsten gibt es klare Konzepte und leicht erlernbare Strategien.
GM Blohberger präsentiert in dieser zweiteiligen Reihe ein vollständiges Repertoire für Schwarz: praxisnah, verständlich, flexibel – statt seitenlanger Theoriewüsten gibt es klare Konzepte und leicht erlernbare Strategien.
GM Blohberger präsentiert in dieser zweiteiligen Reihe ein vollständiges Repertoire für Schwarz: praxisnah, verständlich, flexibel – statt seitenlanger Theoriewüsten gibt es klare Konzepte und leicht erlernbare Strategien.
Eröffnungsvideos: Sipke Ernst bringt die Ulvestad-Variante auf den neuesten Stand + Teil II von „Mikhalchishins Miniaturen“. Special: Jan Werle zeigt Highlights vom Grand Swiss 2025 im Video. „Wundertüte“ mit 40 Analysen von Ganguly, Illingworth u.v.a.
In diesem Videokurs erkundet Großmeister Ivan Sokolov die faszinierende Welt der Königsindisch- und Pirc-Strukturen – mit vertauschten Farben, wie sie häufig aus der Französischen oder der Sizilianischen Verteidigung entstehen.
Die Schach-Horizont-Erweiterung
Mehr geht nicht: Die Premium-Ausstattung perfekte für Turnierspieler und Profis: mit ChessBase-Programm’26, Megadatenbank, CORR-Datenbank u.v.m.
499,90 €
Wir verwenden Cookies und vergleichbare Technologien, um bestimmte Funktionen zur Verfügung zu stellen, die Nutzererfahrungen zu verbessern und interessengerechte Inhalte auszuspielen. Abhängig von ihrem Verwendungszweck können dabei neben technisch erforderlichen Cookies auch Analyse-Cookies sowie Marketing-Cookies eingesetzt werden. Hier können Sie der Verwendung von Analyse-Cookies und Marketing-Cookies widersprechen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Ihre Einstellungen zu Cookies für diese Website
Wir verwenden Cookies und vergleichbare Technologien, um bestimmte Funktionen zur Verfügung zu stellen, die Nutzererfahrungen zu verbessern und interessengerechte Inhalte auszuspielen. Abhängig von ihrem Verwendungszweck können dabei neben technisch erforderlichen Cookies auch Analyse-Cookies sowie Marketing-Cookies eingesetzt werden. Analyse-Cookies und Marketing-Cookies werden eingesetzt, solange Sie nicht durch eine entsprechende Einstellung widersprechen. Bitte beachten Sie, dass Ihre Auswahl dazu führen kann, dass die Funktionalität des Angebots beeinträchtigt wird. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Technisch erforderliche Cookies
Technisch erforderliche Cookies: Damit Sie navigieren und die Basisfunktionen bedienen können sowie zur Speicherung von Präferenzen.
Analyse-Cookies
Damit wir feststellen können, wie Besucher mit unserem Angebot interagieren, um die Nutzererfahrungen zu verbessern.
Marketing-Cookies
Damit wir relevante Inhalte und interessengerechte Werbung anbieten und auswerten zu können.