Nachbetrachtung zur 3. Runde

von Thorsten Cmiel
20.09.2019 – Eine Reihe von starken Talenten spielte beim World Cup mit. Von Thorsten Cmiels "vier Musketieren" ist keiner mehr dabei. Jeffrey Xiong trägt nun die Fahne der Jugend. Ein kleiner Rückblick auf die 3. Runde.

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In der dritten Runde war nur noch einer von den vier Youngstern im Turnier dabei: Alireza. Der d‘Artagnan der vier Musketiere sozusagen. Nach zwei Siegen gegen einen etwas schwächeren Armenier und einen etwa gleichwertigen Duellanten (Dubov), stellte sich diesmal ein nominell stärkerer Gegner in den Weg unseres Helden. Die Auslosung vor dem Turnier ergab die Paarung mit Ding Liren, der aktuellen Nummer Drei der Welt. In dieser Kategorie hatte der junge Iraner noch gegen keinen Gegner gespielt.

Stichkampf Ding gegen Firouzja

Die erste Turnierpartie begann Alireza mit dem Damenbauern und hatte gegen den „Nimzoinder“ von Ding Liren eine Nebenvariante (4.f3) vorbereitet. Das reichte für ein solides Remis durch dreimalige Stellungswiederholung, aber nicht mehr. In der zweiten Partie gelang es Ding nach einer Überraschung durch Alireza in der Eröffnung, einen leichten Vorteil zu erzielen. Auch diese Partie endete ohne große Schwierigkeiten für Alireza mit Remis. Damit hat er beim Worldcup ein Plus bei der Rating von zehn Punkten gesammelt und kann sich vorerst über 2700 etablieren.

Während es der erste Tiebreak für den Iraner war, hatte Ding Liren bereits eine Runde durch einen Sieg im Stechen erreicht. Die Spieler begannen diesmal farblich vertauscht und Alireza hatte zunächst Schwarz.  Lange Zeit sah es in der dritten Partie nach einem erneuten Remis aus. Im Turmendspiel fand der Iraner diesmal jedoch seinen Meister. In der vorherigen Spielphase hatte der 16-jährige Iraner zu viel Zeit verbraucht und traf im Turmendspiel eine unglückliche Entscheidung. Ding revanchierte sich mit einer Ungenauigkeit, die Alireza allerdings nicht nutzen konnte.

In der zweiten Schnellschachpartie musste der Iraner gewinnen und überzog eine ordentliche Stellung nach einem Bauernopfer auf das Ding Liren nicht richtig reagiert hatte. Der Chinese gewann letztlich im großen Stil und steht verdient in der vierten Runde, in der er nun gegen den überraschenden Achtelfinalisten Kirill Alekseenko (2-0 gegen Pentala Harikrishna) antreten muss.

 

Wer in der vierten Runde auf den jüngsten verbliebenen Spieler setzen will, der kann jetzt dem US-Amerikaner Jeffrey Xiong (geboren 30.10.2000) die Daumen drücken. Der Juniorenweltmeister 2016 gewann nach der kürzeren Schnellschachpartie gegen Anish Giri. Sein Gegner in der vierten Runde ist der Pole Jan-Krzysztof Duda (Jahrgang 1998).

 

 

 

 

 

 

 


Thorsten Cmiel ist Fide-Meister lebt in Köln und Milano und arbeitet als freier Finanzjournalist.

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