26.06.2015 – Jede Woche präsentiert Oliver Reeh in seinem Taktik-Blog eine knifflige Taktikaufgabe. Schauen Sie sich das Beispiel an und rechnen Sie die Varianten durch. Sobald Sie Ihre Überlegungen mit der Lösung vergleichen wollen, klicken Sie auf „Lösung“ unter der Aufgabe und der Lösungsbereich samt Nachspielbrett öffnet sich. Zur Taktikstellung...
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Nah oder fern?
Weiß muss seine Dame ziehen und dabei die schwarze Möglichkeit 23...Sg4 im Auge behalten. Bei welcher Fortsetzung hätten Sie ein besseres Gefühl?
A) 23.Dg2
B) 23.Dc3
C) nichts los, beides ist okay
Oliver Reeh betreut seit vielen Ausgaben die Taktikrubrik des ChessBase Magazins. Neben gewöhnlichen Taktikaufgaben nimmt Reeh auch einige Videos im interaktiven Format auf. Hier hat der Nutzer die Chance, die Lösungen und Varianten am Brett auszuprobieren und bekommt direkt im Anschluss Videofeedback.
"Für beide Seiten spielbar". So lautet das Fazit, das Chefredakteur Rainer Knaak aus Krisztian Szabos Artikel über Königsindisch rmit 6.h3 zieht. Es spricht also viel dafür, dass uns diese Variante, die derzeit "die Mode gegen Königsindisch diktiert", auch in Zukunft noch viel beschäftigen wird!
Szabo untersucht die Fortsetzungen nach 6...e5 7.d5 Sh5 und dem neuen Hauptzug 8.g3. Hier bieten sich Schwarz diverse Möglichkeiten, z.B. 8...a5, 8...Sa6 oder auch 8...De8. Am schärfsten aber sind die Varianten, die nach 8...f5 9.exf5 gxf5 entstehen. Hier wiederum hat Weiß die Wahl zwischen 10.Sh4 und dem ultrascharfen 10.Sg5.
Der nach Botvinnik benannte Aufbau mit 5.e4 zieht sofortiges Schlagen auf c3 nach sich, ansonsten würde Weiß Sge2 spielen und den Sc3 decken. Im ersten Teil untersucht Robert Ris das Schlagen mit dem d-Bauern, welches Schwarz aber nicht fürchten muss.
Mit 8...Da5 wird der weiße Aufbau gestört. Falls der Sd4 wegzieht, kann Schwarz sich mit ...d6 entwickeln. Wie Spyridon Skembris in seinem Beitrag erläutert, besteht der aussichtsreichste weiße Aufbau in 9.Sb3 Dh5 10.c5.
Mit 3.Sc3 (statt der beliebteren Züge 3.Ld2 sowie 3.Sd2) deutet Weiß an, dass er nichts gegen Nimzoindisch hätte. Doch Mihail Marin versucht mit seinem Spielvorschlag für Schwarz, genau dies zu vermeiden. Seine umfangreichen Analysen belegen, dass dies gelingen kann.
Weiß hat hier Entwicklungsvorsprung und möchte das Zentrum öffnen. Andrey Sumets untersucht die wichtigsten Spielpläne für beide Seiten und sieht im Moment eher Schwarz in der Pflicht, nach Verbesserungen zu suchen.
Mit diesem Aufbau kann Weiß laut Max Illingworth keinen Vorteil erzwingen. Er ist jedoch ein wenig aus der Mode gekommen und könnte Schwarz vor unerwartete Probleme stellen. Der Beitrag unseres australischen Autors aus weißer Sicht stellt dafür eine große Hilfe dar.
Unser Schweizer Autor Jonas Wyss hat das Bauernopfer 12...e5 mehrfach mit Erfolg in der Praxis angewandt. Zwar kann Weiß wohl mit genauestem Spiel einen minimalen Vorteil erlangen, doch sehr wahrscheinlich ist das ohne Vorkenntnisse nicht.
Der Zug 6...Sb6 ist ein relativ neuer Versuch. Die Idee: Ehe dem Lc4 auf a2 ein sicheres Feld winkt, wird er befragt. Georgios Souleidis untersucht auf der DVD die wichtigsten Varianten und sieht keinen Vorteil für Weiß. Vielfach wird heute deshalb schon 6.a4 gespielt.
Im Vierspringerspiel ist die Remisquote hoch, aber vielleicht kann Schwarz mit dem von Alexey Kuzmin empfohlenen 8...Te8 gehaltvollere Stellungen erreichen. Nach bisherigem Stand der Theorie sollte sich Schwarz gut behaupten.
Wie Tibor Karolyi in seinem detaillierten Beitrag erläutert, möchte Schwarz mit seinem Spielplan den Königsindischen Angriff vermeiden. Der Lf5 zielt in zwei Richtungen: Mit ...Sb4 wird der weiße Aufbau gestört, häufig folgt aber auch später ...Lh3.
Mit dem Damenschach vermeidet Weiß die Wiener Variante (5.e4 Lb4), aber nach 5...c6 6.Dxc4 ist Halbslawisch erreicht. Michal Krasenkow präsentiert einen Spielvorschlag für Weiß, der Schwarz zu genauem Spiel zwingt.
Die Theorie der Variante 5.Lf4 ist in den letzten Jahre enorm angewachsen. Wie Evgeny Postny erläutert, möchte Schwarz mit 7...Se4 nicht nur der Theorie ausweichen, sondern auch selbst etwas aktiv werden. Wie es aussieht, reicht das zum Ausgleich, die Aktivität bleibt aber bei Weiß.
Der Zug 3.f3 als Waffe gegen Grünfeld-Indisch ist in den letzten Jahren sehr populär geworden. Spielt Schwarz aber Königsindisch, kann Weiß auch auf den Übergang zum Sämisch-System verzichten - er lässt Sb1-c3 weg. Boris Schipkov stellt die neuesten Ergebnisse vor.
Diese Variante war in letzter Zeit ungemein populär. Krisztian Szabo hat die wichtigsten neuen Entwicklungen untersucht und sieht "eine gesunde Variante, die mit beiden Seiten spielbar ist." Viel hängt davon ab, wie gut man die entstehenden Stellungen versteht.
Oliver ReehOliver Reeh fungiert seit vielen Jahren für ChessBase als Übersetzer und Moderator der Internetshow TV ChessBase, außerdem betreut er die Taktik-Kolumne im ChessBase Magazin, für das er seit 2019 auch als Chefredakteur verantwortlich zeichnet.
Der Internationale Meister hat an der CB „MasterClass“-Serie mitgewirkt und ist Autor der DVDs „Kombinieren wie die Weltmeister“ sowie „Taktik Total“ Band 1 & 2. Oliver Reeh lebt in Hamburg.
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Eröffnungsvideos: Sipke Ernst bringt die Ulvestad-Variante auf den neuesten Stand + Teil II von „Mikhalchishins Miniaturen“. Special: Jan Werle zeigt Highlights vom Grand Swiss 2025 im Video. „Wundertüte“ mit 40 Analysen von Ganguly, Illingworth u.v.a.
In diesem Videokurs erkundet Großmeister Ivan Sokolov die faszinierende Welt der Königsindisch- und Pirc-Strukturen – mit vertauschten Farben, wie sie häufig aus der Französischen oder der Sizilianischen Verteidigung entstehen.
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