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Gestern wurde an dieser Stelle spekuliert, ob von den drei Spielern mit weißer Weste auch jemand den vierten Turniertag ohne Punktverlust beenden könnte. Zwei hat es erwischt, aber einer hat nach einem weiteren Sieg sechs Punkte aus sechs Partien: Daniel Gölz in der U25A.
U10/U10w
Vincent Keymer musste am gestrigen Vormittag seinen ersten Punktverlust
hinnehmen, seine Schwarzpartie gegen Alexander Collin endete mit einem Remis. In
der Nachmittagsrunde besiegte er dann Luka Wu und liegt mit jetzt 6,5 Punkten
weiter in Führung. Alexander liegt mit 6 Punkten auf Platz 2. Auch noch
Titelchancen haben Luka, Kevin Tong, Frederik Svane, Justus Felix Graf und Kai
Tschammer – alle fünf haben jetzt 5,5 Punkte. Ein Tag mit zwei Punkten hat Dana
Berelowitsch mit jetzt 4,5/7 an die Spitze der Mädchenwertung katapultiert.
Einen halben Punkt dahinter liegt das Verfolgertrio Sonja Kukulina, Alva
Glinzner und Trine Maja Bierfreund.
U12/U12w
Julian Martin hat nach zwei Siegen die Kontrolle über den U12-Wettbewerb
gewonnen. Mit 6,5 Punkten liegt er jetzt einen ganzen Zähler vor Robert Stein
und Samuel Fieberg.
Zum Dutzend der Spieler mit fünf Punkten gehören auch die beiden Führenden der
U12w, Jana Schneider und Charlotte Sanati. Auch Madita Mönster hat mit 4,5
Punkten noch alle Chancen auf den Titel.
U14
Mit einem Sieg gegen Kevin Kololli hat Thore Perske (jetzt 5,5/6) seine
Spitzenposition gefestigt. Ihm folgen Leonid Sawlin (5/6) sowie Patrick Höglauer
und Denis Gretz (je 4,5/6). Da die nächsten Verfolger erst vier Punkte
aufweisen, haben die beiden Spitzenpartien Patrick – Thore und Leonid – Denis
heute schon richtungsweisenden Charakter.
U14w
Die Siegerinnen der beiden gestrigen Spitzenpartien der U14w liegen jetzt
gemeinsam an der Spitze. Fiona Sieber und Carolin Gatzke haben mit fünf Punkten
einen halben Zähler Vorsprung auf Olga Weis.
Carolin Gatzke
U16
Jonas Lampert (5,5/6) hat mit seinem Remis gegen Mark Kvetny (4,5/6) seinen
vollen Punkt Vorsprung verteidigt. Durch einen Sieg gegen Leonard Richter
(3,5/6) hat sich Maximilian Ruff mit ebenfalls 4,5 Punkten auf den geteilten
zweiten Platz gekämpft. Heute hat Maximilian mit Weiß am Spitzenbrett die
Gelegenheit, auch Jonas einzuholen.
U16w
Sehr eng geht es in der U16w zu. Josefine Heinemann, Larissa Schwarz und Sonja
Maria Bluhm gehörten bereits zu Turnierbeginn zu den Favoritinnen. Jetzt haben
sie jeweils 4,5 Punkte und damit liegen sie vor dem Quartett aus Alina Zahn,
Berfîn Lemke, Sophie Bork und Luise Diederichs.
U18
Ein Führungsquartett gibt es in der Königsklasse: Johannes Carow, Maximilian
Neef, Wiede Friedrich und Till Schreiner haben bisher 4,5 Punkte erzielt.
Ebenfalls chancenreich sind noch Christopher Noe, Aron Moritz, Tobias Kügel,
Hans Möhn und Ludwig Stahnecker.
U18w
Aus dem Spitzentrio ist nun ein Duo geworden. Stefanie Düssler und Silvia
Spiegelberg führen die Tabelle mit fünf Punkten aus sechs Partien an. Im
heutigen Spitzenspiel treffen beide aufeinander. Da sie einen ganzen Zähler
Vorsprung auf die Verfolgerinnen aufweisen, könnte dieses Duell bereits eine
Vorentscheidung bringen. Hannah Kuckling ist durch ihre Niederlage gegen
Stefanie auf den dritten Platz zurückgefallen, sie teilt sich ihn mit Elisa
Zeller und Elanor Schrader (alle 4/6).
U25A
Mit seinem Sieg gegen IM Hagen Poetsch hat Daniel Gölz für eine veritable
Sensation gesorgt. Er führt mit 6/6 schon mit 1,5 Punkten vor der 16(!)-köpfigen
Verfolgergruppe mit 4,5/6.
U25B
Sehr knapp geht es dagegen in der B-Gruppe zu. Insgesamt sieben Spieler liegen
gemeinsam mit fünf Punkten an der Spitze.
Gestern fiel der Startschuss im GM-Duell und zahlreiche Zuschauer konnten zwei spannende Partien verfolgen, die nicht die ganze Zeit so klar waren, wie das Ergebnis glauben lässt.
Arkadij Naiditsch: 2, David Baramidze: 0 lautet der Zwischenstand. Doch sicher wird David heute noch einmal alles versuchen, um daran zu rütteln. In diesem Jahr bietet sich den begeisterten Zuschauern eine ganz neue Möglichkeit: Die beiden Großmeister lassen das Publikum während der Partie an ihren Gedanken teilhaben. Das führte bereits gestern zu spannenden, erleuchtenden und mitunter auch zu witzigen Situationen. Denn abgesehen davon, dass die beiden sicher mehr und schneller denken als die meisten von uns, vielleicht auch zielführender und konzentrierter, waren uns „gewöhnlichen“ Schachspielern andere Gedanken nur allzu bekannt. So kommentierte David das Ende der zweiten Partie mit den einfachen, aber klaren Worten: „Hab ich wieder eingestellt.“
Betrat man den Turniersaal, so herrschte zunächst wie gewohnt gespannte Stille. Doch direkt nach seinem Zug erklärte Arkadij, was er sich dabei dachte, was er nun erwartete und worauf David achten sollte. Dieser bekam davon nichts mit, denn sogenannte schalldichte „Mickeymaus-Kopfhörer“ verhinderten, dass Geräusche bis zu den Meistern durchdrangen. Ist ein Großmeister eigentlich immer auf alles eingestellt? - Nein! „a5 überrscht mich ein wenig, das hätte ich nicht erwartet“, kommentierte Arkadij nach einem schwarzen Zug in der zweiten Partie, „dadurch wird b5 schwach, a5 war vielleicht nicht das Beste, ich denke David will a4 spielen.“
Dies bestätigte David in seiner Antwort postwendend. Doch nicht immer waren die beiden GM einer Meinung. So ist es durchaus möglich, dass für den einen bereits alles klar ist, während der andere die Stellung noch als offen bezeichnet. Gerade für die weniger erfahrenen Schachspieler unter den Zuschauern, war sicher interessant, wie man schon in scheinbar gleichwertiger Stellung aufgrund positioneller Schwächen einen Vorteil ausmachen kann. So erklärte Arkadij ebenfalls in Partie 2: „Es ist jetzt nicht so einfach für Schwarz, einen Zug zu finden. Sieht so aus, als ob alles gut steht, aber Sb5 ist eine starke positionelle Drohung.“ Ganz so problematisch beurteilte David seine Stellung zu diesem Zeitpunkt noch nicht und geriet doch nach und nach ins Hintertreffen. „Das Hauptproblem von Schwarz besteht immer noch [nämlich die weiße Idee Sc3, Sd5], jetzt ist auch noch die f-Linie offen“, bestätigte Arkadij diese Entwicklung.
Je knapper die Zeit, desto kurzweiliger und zuweilen auch simpler wurden die Kommentare. Mit folgenden Worten schlug zum Beispiel Arkadij einen Bauern, den David opferte, um Gegenspiel zu bekommen: „Bauer nehmen ist nie verkehrt, wenn man nicht genau weiß, was man machen soll.“ Nicht nur die Stellung wurde so konkreter, sondern auch die Zeit knapper. In solchen Situationen scheinen auch Großmeister mehr nach Gefühl zu spielen, wie folgende Aussage Davids belegt: „Der c4-Bauer ist natürlich auch eine kleine Schwäche und mit dem Freibauer auf der A-Linie habe ich interessantes Spiel - hoffe ich zumindest.“ Und auch Arkadij verließ sich bei wenig Zeit auf seine Intuition: „Nicht ganz so einfach jetzt, da muss man doch genau berechnen, die ganzen Abwicklungen ... aber c5 sieht einfach zu verlockend aus.“ Arkadijs Eindruck täuschte nicht, kurz darauf konnte er diese Patie endgültig für sich entscheiden.
Die ersten beiden Partien
Die Kommentare während der Partie waren so informativ, dass sich im Anschluss keine Fragen der Zuschauer ergaben. Diese Livekommentierung war ein voller Erfolg und wir können nur jedem empfehlen, bei Runde drei und vier dabei zu sein. Diese finden heute um 14:30 und 16:00 im Raum Oberhof 2 statt.