Nakamura mit Biss

von ChessBase
30.07.2009 – Hikaru Nakamura, Elo 2710 , 21 Jahre jung, Nummer 26 auf der Weltrangliste und im Blitz und Schnellschach noch besser, verliert selten und entsprechend ungern. Vorgestern, am ersten Tag der Chess960 Rapid Weltmeisterschaft in Mainz, ist ihm das jedoch gleich in zwei Partien passiert. An Tag Zwei hatte er aus seinen Fehlern gelernt und war entschlossen, es besser zu machen. Ob ihm das gelang und ob er sich für das heutige Finale qualifizieren konnte, verrät Harry Schaack.Turnierseite Chess Classic...Bericht und Bilder...

ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024 ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024

ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan

Mehr...




Hochspannung in der Qualifikation
Weltmeister Levon Aronian trifft im Finale auf Hikaru Nakamura

Text: Harry Schaack Fotos: Christian Bossert

Die Rückrunde nahm einen überraschenden Verlauf. Der am Vortag so überzeugend agierende Levon Aronian konnte nicht an seine gestrige Form anknüpfen und verlor die ersten beiden Partien. Dafür zeigte Hikaru Nakamura seine volle Stärke und holte 100 %. Der zweite Tag der Chess960 World Championship entschied darüber, wer am Donnerstag das Finalmatch bestreitet.


Hikaru Nakamura - Der Amerikaner ging am zweiten Tag entschlossen zu Werke

Die Ausgangsposition nach der Hinrunde am Dienstag stellte sich etwas kurios dar. Weltmeister Aronian präsentierte sich in Topform und hatte sich durch drei Siege bereits nach der Hinrunde so gut wie sicher qualifiziert. Die anderen drei Spieler schlugen sich untereinander, sodass alle am Ende einen Punkt aufzuweisen hatten. Wer hätte da gedacht, dass es noch einmal spannend werden könnte?

Schon in der ersten Runde setzte sich der Trend vom Vortag fort, als die Spieler mit den schwarzen Steinen die Oberhand behielten. Weltmeister Aronians Bauernopfer gegen Nakamura erwies sich als zu spekulativ. Der Amerikaner hatte keine allzu große Mühe, den Materialvorteil zu verwerten.


Hatte am zweiten Tag unerwartet Probleme: Levon Aronian

In der zweiten Begegnung entschied wieder einmal die Taktik. Bologan spielte zu aggressiv auf und lief Movsesian ins offene Messer. Durch eine Bauerngabel, die Bologan für nicht spielbar hielt, gewann er eine Figur gegen zwei Bauern. Danach hatte der Slovake keine größeren Schwierigkeiten, seinen Vorteil nach Hause zu bringen.

In der zweiten Runde kam der Weltmeister, an dessen Qualifikation nach seiner grandiosen Vorstellung des ersten Tages niemand zweifelte, erneut ins Straucheln. Bologan gelang eine starke Partie. Energisch ging er mit c4 und d4 das schwarze Zentrum an, gewann einen Bauern und siegte in einem ungleichfarbigen Läuferendspiel.


Viktor Bologan aus Moldawien

Nakamura und Movsesian haben in ihren Chess960-Partien stets die gleiche leidensvolle Geschichte: Derjenige, der deutlich besser steht, verliert. Das war gestern so, und das war heute so. Movsesian meinte ironisch in der Pressekonferenz, er werde sich das nächste Mal gleich in eine defensive Position begeben, denn gegen den Amerikaner ist eine bessere Stellung eher ein Nachteil.


Sergei Movsesian spielte am Anfang gegen Hikaru Nakamura einfach zu gut.

Vor der letzten Runde entstand eine kuriose Tabellensituation. Nakamura und Aronian führten mit 3 Punkten, Bologan und Movsesian knapp dahinter mit 2 Punkten. Jeder hätte in der Schlussrunde noch die Qualifikation - oder ein Stechen darum - erzielen können. Erst durch einen Sieg in der letzten Runde stellte Aronian die Qualifikation für das morgige Finale doch noch sicher.


Der Ort des Geschehens: Die Bühne der Rheingoldhalle in Mainz

In der Pressekonferenz wies der Armenier noch einmal auf das starke Feld hin. Er habe sich keineswegs zu sicher gefühlt, aber seine Gegner spielten einfach sehr stark. Da auch Nakamura gegen Bologan die Oberhand behielt, dürfen sich die Zuschauer morgen Abend auf das über vier Partien ausgetragene Match zwischen Aronian und Nakamura freuen.


Levon Aronian und Hikaru Nakamura während der Pressekonferenz

Um Platz drei kämpfen Bologan und Movsesian, die beide 2 Punkte erreichten. Trotz dieser Aufgabe am Abend kündigte Bologan bereits an, dass er morgen das FiNet Open mitspielen werde, das er schon einmal für sich entscheiden konnte.

Endstand des Vorrundenturniers


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

Diskutieren

Regeln für Leserkommentare

 
 

Noch kein Benutzer? Registrieren