Nakamura
gewinnt Gibtelecom Masters nach Stichkampf
Von André Schulz
Bilder: Turnierseite
Xiangzhi Bu hatte das Master beim Gibtelecom Festival bis zur neunten Runde
souverän beherrscht.
Bei 7,5 Punkten
gegen starke Gegner lag seine Eloleistung bei über 3000. In der neunten
Runde kam es zum Spitzenduell gegen Verfolger Zahar Efimenko, der mit einem
Punkt Rückstand alleine den zweiten Platz belegte.
Bu verlor und
musste Efimenko gleichziehen lassen. In der dramatischen zehnten
Runde unterlag der Bundesligaspieler des SV Werder Bremen jedoch Hikaru
Nakamura, der sich durch seinen Endspurt mit 5 Punkten aus den letzten fünf
Partien an die Tabellenspitze katapultierte. Bu kam gegen Socko nicht über
ein Remis hinaus, so dass am Ende Nakamura und Bu das Turnier mit je 8
Punkten abschlossen. Ein Stichkampf über zwei Partien musste entscheiden.
Diesen entschied Nakamura durch den Gewinn beider Partien für sich. Nachdem
der US-Amerikaner in Führung gegangen war, lag er in der zweiten Partie nach
Verlust seiner Dame hinten.
Im Versuch,
Nakamuras Festung zu durchbrechen, verlor der Chinese den Faden und
schließlich auch diese Partie.
Partien des Stichkampfes...
Im sehr starken Feld belegt Leonid Kritz als bester Deutscher mit 7 Punkten
den 15. Platz. Elisabeth Pähtz ebenso auf 6 Punkte wie Horst Vonthron und
Joachim Wintzer, wobei die Erste der deutschen Frauenrangliste
allerdings die deutlich bessere Eloleistung erspielte.
Die Turnierleitung vermeldete mehrere GM-Normen, Viktorija Cmilyte erwarb
die begehrte Auszeichnung ebenso wie Robert Bellin, der im Alter von 55
Jahren zu dieser Leistung kam. Schließlich kam Zong-Yuan Zhao zu seiner
dritten Norm und wird damit der dritte Großmeister Australiens sein, nach
Ian Rogers, der sich ja aus gesundheitlichen Gründen vom Turnierschach
zurückgezogen hat, und Darryl Johansen.
Die Turnierwebseite feierte zudem den "Return of the Speelwolf". Speelwolf
ist der etwas despektierlich Spitzname von Jonathan Speelman, den dieser
sich vor allem in seiner Jugendzeit erworben hat. Wie dieser entstand? Wir
haben keinerlei Erklärung dafür.
Jonathan Speelman, früher
Der frühere
englische Spitzenspieler hat sich zuletzt mehr als Trainer einen Namen
gemacht und war mit seiner Elozahl sogar unter die 2500-Marke gerutscht. In
Gibraltar landete er mit 6,5 Punkten zwar "nur" auf dem 32. Platz. Mit
seiner Eloleistung von 2690 knüpfte er aber wieder an seine frühere
Spielstärke an.
Die Partien (pgn) ...
(Runde 9 und 10 nicht vollständig)
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