ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Osterzeit = Neckar-Open
Von Natalia Kiseleva und Carsten Straub
So lautet nun schon zum 8.Mal das Motto für eine immer noch wachsende
Fangemeinde des größten deutschen Schach-Opens, für mich ist es nun auch schon
das dritte Mal. Wie der Turnierdirektor Sven Noppes bei seiner Begrüßungsrede
feststellte, ist das Neckar-Open in Deizisau vermutlich auf dem besten Weg, das
größte Open der Welt zu werden.
Der Turnier Direktor Sven Noppes mit seinen Schiedsrichtern
Über 600 Teilnehmer in der Deizisauer Gemeindehalle
Mit 608 Teilnehmern dieses Jahr konnte Capelle de Grande schon überholt werden.
Aber auch die Qualität erreicht immer neue Bestmarken. Mit 23 GM und insgesamt
72 Titelträgern ist für Spannung bis zur letzten Runde gesorgt. Darunter auch
wieder starke Frauen, die teilweise direkt von der Frauen-EM aus Dresden
angereist waren.
GM Vladimir Baklan (UKR) in Begleitung seiner Frau
GM Vladimir Burmakin (RUS)
GM Vladimir Epishin – Stammgast beim Neckar-Open
Elo-Favorit GM Rustam Kasimdzhanov
Titelverteidiger IM David Baramidze
WGM Jovanka Houska (direkt aus Dresden mit der WM-Qualifikation in der Tasche)
WGM Maja Lomineishvili (GEO)
GM Konstantin Landa (RUS) gegen WGM Maja Lomineishvili (GEO) und
WGM Eva Moser (AUT) gegen GM Thomas Luther (GER)
Der GM-Kampf ist mit zwei Remis 1:1 ausgegangen.
GM Vadim Malakhatko (UKR)
WGM Anna Zozulia (UKR)
GM Roland Schmaltz (GER) in Top Form
Und da uns das Wetter an den Feiertagen ja nicht besonders zu Spaziergängen
einlud, stand einem interessanten Turnier nichts mehr im Wege. Die
Turnier-Bedingungen waren wie auch schon in den letzten Jahren gut, das Team um
Sven Noppes hatte erneut ganze Arbeit geleistet. Die Schiedsrichter hatten
trotz der zahlreichen Partien alles im Griff, das Küchenteam sorgte mit
Barguettes, Kuchen und leckeren warmen Mahlzeiten für das leibliche Wohl.
Der ruhige Neckar
Leider nicht zu gewinnen.
Gesunder Hunger nach anstrengender Runde
Das fleißige Küchenteam
Technischer Support, Liveübertragung und Homepage – Stefan Späth
Die einen erholen sich zwischen den Doppelrunden am Ufer …
… andere halten ein Mittagsschläfchen
Schachstand
Auch noch für Fotos zuständig
Ein Blick in die Sporthalle
Ein weiteres Thema ist seit einigen Monaten leider stets präsent, das
Handyklingeln im Turniersaal. Dass bereits die ganz Kleinen die internationalen
Schachereignisse verfolgen und offenbar schon sehr regelfest sind, zeigt ein
„Protestfall“ aus der zweiten Runde des B-Opens. Kaum hatte das Handy der
Gegnerin geklingelt, spurtete der kleine Sportfreund zum nächsten
Schiedsrichter und reklamierte den Gewinn der Partie. Enttäuschend war dann
aber die Entscheidung der Schiedsrichter, es bei einer Ermahnung zu belassen.
Ob er die Partie auch auf dem Brett gewonnen hat, ist nicht bekannt! J
Überall gut sichtbar angebracht
Hat trotz erfolglosem Protest den Spaß nicht verloren
Neben dem A-, B- und C-Open hat das Team der Deizisauer Schachfreunde
„nebenbei“ noch weitere attraktive Turniere durchgeführt.
Zum ersten Mal traten 27 Senioren im eigenständigen Seniorenturnier an, um die
Klingen zu kreuzen. Dass es dabei durchaus ambitioniert zur Sache ging, mag
folgende Anekdote untermauern. Nach der 5. Runde erschien ein aufgebrachter
Teilnehmer im Organisatoren-Büro und beschwerte sich bitterböse, dass er von
der Turnierleitung betrogen worden sei. Was war geschehen? Der Wertungszahl der
Teilnehmerliste Glauben schenkend, hatte er das Remisangebot seines Gegners
freudestrahlend angenommen um später festzustellen, dass es sich dabei um die
ELO-Zahl handelte und die DWZ-Zahl fast 200 Punkte schlechter war. Unter diesen
Umständen hätte er das Remis niemals angenommen, so seine Aussage. Er forderte
nun vehement, die schon längst beendete Partie fortsetzen zu dürfen. J
Neben den Senioren durften auch die ganz Kleinen fleißig die Schachfiguren
bewegen. Für das Kinderturnier wurde am Donnerstag extra noch eine zweite
Sporthalle umfunktioniert, so dass der etwas erhöhte Lärmpegel die anderen
Partien nicht beeinträchtigte. Am Ende des Tages waren alle ko, besonders die
Organisatoren! J
Schachnachwuchs
Vielleicht waren beim Kinderturnier ja auch einige große Talente dabei, die in
ein paar Jahren um die internationale Deutsche Jugendmeisterschaft mitspielen
können. Dieses Jahr fand sich ein erlesenes 10-köpfiges Teilnehmerfeld ein,
gespickt mit internationalen Titelträgern und deutschen Talenten auf der Jagd
nach IM-Normen. Der ELO-Beste Rafal Antoniewski wurde dabei bisher seiner
Favoritenrolle gerecht und führt die Tabelle ohne Verlustpartie unangefochten
an. Erfreulicherweise ist die Remisquote bei der Jugend noch sehr gering, fast
alle Partien waren auf Kampf ausgelegt.
Im Rafal Antoniewski
FM Falko Bindrich
Amadeus Eisenbeiser
Hannes Rau
Georg Meier
IM Christian Troyke (GER)
GM Philipp Schlosser trainiert den Nachwuchs, hier Falko Bindrich