Im neuen CBM-Layout: "Special" zu Ian Nepomniachtchi mit Partieanalysen und Videos. Adhiban, Navara, Praggnanandhaa, Vitiugov, Wojtaszek u.a. kommentieren Partien vom World Cup. Eröffnungsvideos von King, Marin und Werle. 10 Eröffnungsartikel u.v.m.
„Nepo – der schläfrige Löwe“
Mihail Marins Strategiebeiträge in ChessBase Magazin bieten stets eine ausgezeichnete Trainingseinheit in Sachen Spielführung und -verständnis. In der aktuellen Ausgabe geht er nicht weniger als 16 Partien von Ian Nepomniachtchi mit Ihnen durch. Wir bieten Ihnen heute Marins 25-minütiges Einleitungsvideo zu seinem Artikel in voller Länge. Schauen Sie rein!
"Da Nepomniachtchi ein sehr dynamischer und aktiver Spieler ist, ist das Identifizieren seiner strategischen und positionellen Markenzeichen nicht trivial. Dynamik und Statik, Strategie und Taktik scheinen gemeinsam Hand in Hand zu gehen. "Mysteriöse Züge" hätte durchaus ein eigenständiger Abschnitt sein können, aber diese Züge sind dermaßen typisch für Nepomniachtchi, dass dann nicht mehr genug Material für ander Kapitel übrig wäre.
Ich habe die folgenden drei Kategorien angelegt:
Trotz seiner merklichen dynamischen Neigungen hätte Nepo kein so hohes Niveau erreicht, wenn er nicht auch die statischen Stellungen gemeistert hätte.
In Nepomniachtchi,I - Bu,X 1-0 spielte Weiß eine Partie ganz in Karpovs Stil.
Offenbar steht Schwarz ordentlich, und er hat verglichen mit einer bekannten Tabiya des Smyslov-Systems noch ein Tempo mehr. Doch es war genau dieses Extratempo (...Dd7), welches Weiß erlaubte, seinen Gegner strategisch zu beerdigen.
In Nepomniachtchi,I - Vachier Lagrave,M 1-0 spielte Nepo ein bisschen gegen sich selbst, denn sein Gegner wandte die Grünfeld-Verteidigung an, eine der Lieblingseröffnungen des Russen mit Schwarz.
An dieser Stelle wirkt die Sache noch nicht alarmierend für Schwarz, doch Nepo brauchte nur wenige Züge, um vernichtende Dominanz aufzubauen. Freilich ruinierte er mit einem nachlässigen Zug dann fast alles, aber der letzte Fehler kam von Vachier-Lagrave.
In beiden obigen Stellungen hatte Weiß objektiv klaren Vorteil, obwohl das von Anfang an nicht so offensichtlich war. Nepo brauchte "nur" die besten Züge zu finden, um sein Plus nachzuweisen.
In den nächsten paar Beispielen aus diesem Abschnitt wird die Sache anders aussehen. Die Ausgangstellungen werden etwa ausgeglichen sein, aber Nepo wird seine Gegner überspielen, indem er eine Serie von Zügen bringt, welche die besten Chancen boten, die Spannung aufrechtzuerhalten und dem Gegner fehlzugreifen erlauben.
In Nepomniachtchi,I - Bruzon Batista,L 1-0 schien Schwarz außer Gefahr aufgrund seiner ausgezeichneten Kontrolle über e5.
An dieser Stelle erinnert die Partie an eine berühmtes Duell Lasker-Capablanca. Ein bisschen später ähnelte sie mehr Fischer-Unzicker (in beiden Klassikern wählte Weiß die Spanische Abtauschvariante).
In Oparin,G - Nepomniachtchi,I 0-1 wirkte die Struktur von Schwarz aussichtsreicher.
Doch die relative Schwäche auf b4 und der Randspringer sollten Weiß genügen, das Gleichgewicht zu wahren. Er schaffte es allerdings nicht, Nepos mysteriöse Züge angemessen zu beantworten. ...
Mihail Marins Strategieartikel beinhaltet insg. 16 mit zahlreichen Trainingsfragen versehene Partien von Ian Nepomniachttchi!
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