Neu: Emanuel Lasker: New York 1924

von ChessBase
01.04.2007 – Das Auffinden der Lasker-Aufnahmen zum Turnier in New York 1924 vor zwei Jahren beim Aufräumen eines Kellerraumes im Laskerhaus in Thyrow löste bei Schachhistorikern eine kleine Euphorie aus. Die Existenz solcher Aufnahmen war vermutet worden, seitdem Lasker sie in einem Interview mit dem Time Magazine 1924 erwähnt hatte. ChessBase hat die alten 35mm-Filme nun digital remasterd, neu geschnitten und die zugehörigen Züge und Brettstellungen synchron hinzu gefügt. Das Ergebnis ist eine fritztrainer-DVD, die fast so wirkt, als sei sie gerade erst aufgenommen. In 12 Videoclips erläutert Lasker Schlüsselpartien aus seinem letzten großen Turniersieg.Lasker-Interview bei Time (1924)...Mehr...

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Neue Fritztrainer-DVD: Emanuel Lasker: New York 1924

In 12 Videoclips stellt Dr. Emanuel Lasker Schlüsselpartien seines Erfolgs beim Turnier in New York 1924 vor. Nach dem Verlust der Weltmeisterschaft im Wettkampf gegen den Kubaner Capablanca bewies der zweite Weltmeister der Schachgeschichte drei Jahre später mit seinem überlegenen Sieg beim Superturnier in NY erneut sein großartiges Schachverständnis.


Aljechin-Lasker

Lasker: "Der russische Meister Alexander Aljechin gehört mit etwas über 32 Jahren zur jüngeren Generation und wird zur neuen "hypermodernen" Schule gezählt. Natürlich müssen sich auch die Hypermodernen an die Gesetze des guten Schachs halte. Ich traue dem jungen Russen durchaus zu, einmal Nachfolger des Weltmeister werden zu können. In dieser Partie konnte ich jedoch nachweisen, dass man nicht immer erfolgreich an beiden Flügeln spielen kann."

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Yates-Lasker

Lasker: "Der englische Meister Frederick Yates ist ein ausgezeichneter Taktiker, wie man weiß. Ich erinnere an seinen brillanten Sieg mit den schwarzen Steinen über Aljechin beim Turnier in Karlsbad ein Jahr vor dem New Yorker Turnier. Nun, was fürchtet ein Taktiker am meisten: Dass man ihm die Damen wegtauscht. Mit Db4 schaffte ich dies auch noch unter vorteilhaften Umständen. Im höheren Sinne schon der Gewinnzug. Er wäre es nicht gegen Capablanca, aber gegen Yates schon."


Tartakower-Lasker

Lasker kommentiert den Beginn der Partie so: "Tartakower hat an anderer Stelle behauptet, dass in den ersten drei Zügen alles erlaubt sei. Er vergaß aber zu erwähnen, dass nur der Führer der weißen Steine in den Genuss dieser Bevorzugung zu kommen scheint. Nun messe ich selbst der Eröffnung auch nicht so viel Bedeutung bei, wie es die Herren Reti und Aljechin zu tun scheinen, aber der Zug 2.a3 an dieser Stelle scheint mir doch nicht mehr als ein Tempoverlust zu sein. Zwar könnte der schwarze Läufer nach b4 gelangen, aber was sollte er dort wohl bestellen wollen? Nun, es gelang mir nachzuweisen, dass vielleicht in den ersten drei Zügen alles erlaubt sei, aber nicht von jedem gegen jeden."

Gastaufnahme mit Alexander Aljechin:



Aljechin: "In der Eröffnung fasste ich den Plan zu einem Angriff auf beiden Flügeln. Als logische Konsequenz meiner überlegen strategischen Partieführung ergab sich 40 Züge später eine technische Gewinnstellung mit einem Mehrbauern am Königsflügel, die ich mit leichter Hand zum Sieg führte."
 


Making of...
Zur Entstehungsgeschichte dieses einzigartigen schachgeschichtlichen Dokuments.

Seit vielen Jahren machten die Schachhistoriker sich Gedanken über den Verbleib von Tonfilmaufnahmen, die Lasker nach dem Turnier in New York 1924 gemacht hatte. In einem Interview, das er Time nach dem Turnier gegeben hatte, gab es einen Hinweis auf diese Aufnahmen, doch diese waren niemals irgendwo aufgetaucht. Vor zwei Jahren machten dann Schachfreunde beim Aufräumen des Laskerhauses in Thyrow eine sensationelle Entdeckung.


Laskerhaus in Thyrow

In einem schwer zugänglichen Tiefkeller, dessen Zugang zunächst übersehen worden war, wurde hinter Gerümpel und Matratzen eine Kiste entdeckt, die tatsächlich die seinerzeit aufgenommen Filmaufnahmen im 35mm-Format enthielt. Diese sind auch in filmhistorischer Sicht eine Sensation, da sie die Entwicklung zum Tonfilm dokumentieren.


Lasker-Keller

Die Aufnahmen befanden sich in einem überraschend guten Zustand. Für die Verwendung im fritztrainer-Format wurden sie zunächst digital remastered. Die Teile der Aufnahmen, in denen Brettstellungen zu sehen waren, wurden weg geschnitten und nur die Aufnahmen von Lasker selbst verwendet.

Danach wurden synchron die zugehörigen Brettstellungen zugefügt. Das Ergebnis ist von einer aktuellen fritztrainer-DVD kaum zu unterscheiden.


Aufnahme aus dem B-Turnier:

Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit blieb ein B-Turnier, das zur gleichen Zeit im Marshall Chess Clubs stattfand. Dort nahmen einige Meisterspieler des Clubs und Gäste teil. Eine weitere Aufnahme, die im Nachlass von Lasker gefunden wurde, scheint sich auf dieses Turnier zu beziehen. Aus dokumentarischen Gründen wurde auch diese Aufnahme digital remastered und der Lasker-DVD beigefügt. Leider kam es im Verlauf der Vorführung der Partie zwischen den beiden Spielern zu einem Streit, der sogar soweit führte, dass der eine Spieler dem anderen mit dem Finger ins Auge stach. Aus dokumentarischen Gründen haben wir diese historische Aufnahme dennoch beigefügt und bitten um Entschuldigung für die Darstellung dieser Gewaltszene.

Emanuel Lasker: New York 1924

Fritztrainer DVD mit 12 Aufnahmen mit Dr. Emanuel Lasker, außerdem eine Aufnahme mit Alexander Aljechin, sowie eine weitere Aufnahme aus dem B-Turnier. Mit Datenbank aller gespielten Partie und ChessBase Light.

Preis: 34,95 RM

 



 

 

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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