Tierisch gute Gegner
Wie Trainingspartien gegen Fritz19 Spaß machen.
Mit Fritz 18 begann eine neue Ära, und Fritz 19 treibt diese Entwicklung konsequent voran: Eine Partie gegen das Programm soll mehr als nur ein Spiel sein - sie soll ein Erlebnis werden. In einer Zeit, in der Onlineschach dominiert, muss ein Schachprogramm etwas Besonderes bieten, um eine echte Alternative zu menschlichen Gegnern darzustellen.
In Fritz 19 läuft das so:
Es gibt sechs verschiedene Charaktere, die typische Vereinsspieler nachahmen: Allrounder, Aggressiv, Positionell, Schwindler, Ängstlich, Endspielkenner.
Fritz spielt menschliche Züge, die zu diesen Typen passen, baut aber taktische Fehler ein, damit man z.B. mit einem Opferangriff gewinnen kann. Je schärfer die Stellung, desto eher greift das Programm fehl.
Es gibt ein breites Angebot von Tipps und Unterstützung, die man je nach Laune voll nutzen oder ignorieren kann. Mit allen Tipps wird man gegen das Niveau „Starker Clubspieler“ praktisch immer gewinnen. Verzichtet man ganz darauf, wird es für einen Spieler wie mich (DWZ 1800-1900) anspruchsvoll.
Man kann Trophäen für besondere Züge verdienen, die in digitale Sammelkarten umgewandelt werden, wie z.B. Turm auf der siebten Reihe", Qualitätsopfer oder Mattdrohung aufgestellt.
Während der Partie schaltet man jederzeit in den Modus „Unterstütztes Rechnen“. Es gibt keine Uhr, so dass man ohne Stress konzentriert in selbst erspielten Stellungen Rechentraining betreiben kann. Das hat enormen Trainingseffekt.
Der Gegnerzoo
Der Charakter Allrounder ist für jede Spielstufe wohl der stärkste Gegner. Es ist eine Weiterentwicklung von „Berührt – Geführt“ aus Fritz 18. Den aggressiven Spieler kennt jeder aus seinem Verein. Er spielt mit scharfem Eröffnungsrepertoire konsequent auf Angriff. Der ideale Gegner fürs Verteidigungstraining mit Schwarz. Der Schwindler treibt die Aggressivität auf die Spitze und überzieht dabei oft die Stellung. Material und solide Stellung interessieren nicht, Hauptsache es geht auf den König. Gegen diesen schwindelnden Fuchs hat man meistens Materialvorteil, aber plötzlich wird es höchst gefährlich. Die weise Eule symbolisiert den Positionsspieler. Sie liebt eine gute Bauernstruktur, einen sicheren eigenen König und koordiniertes Figurenspiel. Das Zerrbild dazu ist die ängstliche Maus. Sie schätzt gedrängte sichere Stellungen und hat Angst vor Komplikationen. Deswegen spielt sie oft schwächer. Der „Endspielfan“ hingegen spielt gezielt auf Abtausch. Vereinfachung ist höchstes Ideal, die Eröffnung oft ambitionslos. Kommt es dann zum Endspiel, wird es hingegen beinhart. Ein effektiver Trainingsgegner für diese Spielphase!
Sammelkarten als Lohn: Fritz 19 feiert ihre guten Züge.
Im Spiel gegen Fritz 19 kann man 136 verschiedene Trophäen ergattern. Einige sind ganz einfach, wie Geschlossenes Zentrum oder Läuferpaar. Die hat man schnell eingesackt. Andere wiederum ergeben sich nicht von allein: Vorstoß eines Freibauern, Springervorposten, Gegnerischer König steht unsicher, Raumvorteil oder Scharfe Stellung. Die Krönung sind Trophäen wie Damenopfer, Matt mit Springer, Turm gefangen, u.v.m.
Zu jeder dieser Trophäen gibt es eine Rangliste. Das sollte ja eigentlich für Schachspieler Belohnung genug sein, doch wir haben uns noch etwas ganz Besonderes ausgedacht, dessen Beschreibung den Rahmen dieses Artikels sprengen würde: Der Gewinn von Trophäen wird mit der Ausschüttung digitaler Sammelkarten in Ihrem ChessBase-Account belohnt. Kennen Sie Panini-Alben? Dann wissen Sie Bescheid.
Ein neues Eröffnungstraining
Wir alle verwalten unser Eröffnungsrepertoire in Variantenbäumen, gespeichert in Datenbanken. Will man dagegen spielen, wird’s technisch: Eröffnungsbücher müssen konvertiert werden. Auf den heutigen leistungsfähigen Rechnern hat sich das überlebt. In Fritz 19 spielt man direkt gegen Datenbanken. Das eigene Repertoire oder einen Eröffnungsartikel aus dem ChessBase Magazin.
Beginnt der Weiß-, der Schwarzspieler, der Turniertitel oder die Quelle mit „White“ oder „Black“ oder mit „Weiß“ bzw. „Schwarz“, dann gelten alle Züge dieser Partie dieser Farbe zugehörig. Fritz wird dann nur diese Züge spielen. Ein Repertoire ist aus der Sicht eigener Farbe immer eher schmal und für die Gegnerzüge breit.
Probieren Sie es aus: Ihr Najdorf-Repertoire mit Schwarz gegen den „Aggressiv“-Spieler! Tipp für ChessBase-Anwender: Eine generierte Eröffnungsübersicht („Survey“) aus ChessBase speichern und gleich dagegen spielen.
Was es sonst noch gibt
Die neue Engine in Fritz 19 ist Computerschachweltmeister 2023. Das Rechentraining wurde erweitert, insbesondere in der wichtigen Vorabfrage der Kandidatenzüge. Die Buddy-Engine und die kommentierten Enginevarianten aus ChessBase 17 haben Eingang in Fritz gefunden. Die Notation dicht kommentierter Variantenbäume wird durch die „Faltung“ nun übersichtlich. Die Notation (und die ganze Programmoberfläche) wurde streckenweise enorm beschleunigt. Die taktische Analyse, die wichtige Vollkommentierung Ihrer Partien, ist verbessert. Die Oberfläche hat einen leicht modernisierten Look mit „Dark Mode“.
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