Neue Presseerklärung des Französischen Verbandes

von ChessBase
04.07.2002 – Der Präsident des Französischen Verbandes hat in einer weiteren Presseerklärung seine Vorschläge zur Wahl einer neuen FIDE-Führung wiederholt und konkrete Vorschlägen und Wünschen für die zukünftige erfolgreiche Arbeit des Weltschachbundes formuliert. Zweite Presseerklärung des FFE...

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PRESSEERKLÄRUNG


Der Aufruf vom 19. Juni hat große Hoffnung geweckt.
Es gab positive Reaktionen von den nationalen Verbänden aus aller Welt: Afrika, Nord- und Südamerika, Asien, Ost- und Westeuropa. Viele Persönlichkeiten des Schachs, Spieler und Journalisten haben schriftlich ihre Unterstützung bekundet.

Eine kürzliche Presseerklärung sollte den Anschein erwecken, es seien persönliche Angriffe gegen Kirsan Ilyumzhinov und ein Versuch, die Wiedervereinungspläne zu sabotieren.
 
Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus, und wir möchten es heute wiederholen: Es geht um die Einsetzung einer echten Alternative zur gegenwärtigen Führung der FIDE; und diese Alternative ist der beste Weg, um dem Wiedervereinigungsplan zum Erfolg zu verhelfen.

Humorvollerweise wollen die Unterschreibenden, dass wir uns damit zufrieden geben, diese Probleme bei der Generalversammlung in Bled zu besprechen... doch hat gerade diese Versammlung für vier Jahre eine neue FIDE-Führung zu wählen, ein fünfköpfiges Ticket.
Und es gibt eine zeitliche Begrenzung der Kandidatur, um den 7.August, über welche die FIDE völliges Stillschweigen bewahrt hat! (Transparenz ist heutzutage eine absolute Notwendigkeit und sollte ein Charakterzug der neuen FIDE sein.)
Nach diesem Datum wäre das amtierende Team einstimmig wieder gewählt worden, obwohl die Verbände, die internationale Presse und die normalen Spieler weltweit wissen, dass die FIDE bedauerlicherweise nicht funktioniert und absolut keine Glaubwürdigkeit genießt.

Es herrscht heutzutage der starke Wunsch nach einer internationalen Föderation, welche diesen Namen verdient, welche wie in allen Sportarten imstande ist, die Schachwelt zu strukturieren, für Dynamik und Innovation zu sorgen, die Zukunft des Schachs zu fördern und zu gestalten.

Angesichts der gegenwärtigen Misere muten die ersten Ziele bescheiden an: Garantie fester Regeln, von kompetenten Kommissionen in Kraft gesetzt, frühzeitige Etablierung eines Veranstaltungskalenders mit Daten und Orten, die sich nicht ständig ändern, transparentes Vergabeverfahren für Organisatoren, korrekte und regelmäßige Informationen...

Darüber hinaus muss die FIDE einen realen politischen Willen an den Tag legen. Der privilegierte Weg ist Sport: die FIDE sollte ihr gesamtes Gewicht bei Regierungen geltend machen, um Verbänden, denen die Anerkennung als Sportart bisher versagt blieb, zu selbiger zu verhelfen. Eine Annerkennung, welche sich für sie sehr auszahlen wird.

Die kontinentalen Organisationen sollten wirkliche Unabhängigkeit erhalten, wie in allen Sportverbänden. Es gibt genug kompetente Leute - in Afrika, in Asien und Ozeanien, in Amerika, in Europa - die ihr Schicksal gänzlich in die eigenen Hände nehmen können. *
Und die FIDE sollte aufhören, bei jenen Wettbewerben, die auf kontinentalen Niveau organisiert sind, unrechtmäßig Startgebühren zu besteuern (z.B. 60 SF für jeden jugendlichen Teilnehmer bei einer Kontinentalmeisterschaft). Jedem seine Pflichten... und seine Finanzen!

Die sportliche Macht sollte unabhängig sein von finanziellen Kräften. Ein Rat von 20 bis 30 Personen, welche die verschiedenen Kontinente repräsentieren, wird es verstehen, gute Entscheidungen zu fällen und die Polemik vermeiden bezüglich der Bedenkzeitregelung bei der Weltmeisterschaft (welche das Großmeister-Steuerkomitee wieder aufgehoben hat) oder die lächerlichen Qualifikationen für selbige Meisterschaft übers Internet, mit Computer- bzw. Großmeisterhilfe.

Die Weltmeisterschaft sollte wieder zu einer Werbeveranstaltung für das Schach werden. Bei der letzten klassische Weltmeisterschaft 1990 in New York und Lyon gab es 3.000.000 Dollar Preisfond und starke Publicity... Wenn das Vertrauen zurück gewonnen ist, werden auch die Sponsoren wiederkommen, und Finanzpartner sind schon jetzt bereit zu investieren.

Werbung für das Spiel, Einsatz des Internets, Nachwuchsarbeit … Die Aufgabe ist immens: Ich rufe sämtliche Verbände auf, weiterhin ihre Ideen für diese neue FIDE zusammenzutragen. Die Zeit ist reif, ein Team zu bilden, das die fünf Kontinente repräsentiert, motiviert durch nichts anderes als das Wohl des Schachs und imstande, die immensen Erwartungen der Schachwelt zu erfüllen.



Montpellier, 28. Juni 2002

Jean-Claude Loubatière
Präsident Französischer Schachverband

Kontakt :

Fédération Française des Échecs : Tél. : +33 (0) 4 67 60 02 22

Fax : +33 (0) 4 67 60 02 25

E-mail : ffe.president@online.fr
 

Originaltext:

Press release 2

The call of June 19th has brought a big hope.

The National Federations have responded favourably from all parts of the World: Africa, the Americas, Asia, eastern and western Europe. Chess personalities, players, and journalists have sent many messages of support.

A recent press release would make you believe in personal attacks against Kirsan Ilyumzhinov and an attempt to sabotage the reunification plan.

The reality is completely different and we repeat today: it is the putting into place of a real alternative to the present leadership of the FIDE and this alternative is the best way to bring to fruition the reunification plan.

Humour, the signatories would have wanted us to be satisfied to talk about these problems at the Bled General Assembly… But rightly, this assembly must elect a new FIDE leadership for 4 years, a 5-person ticket.

And there is a candidacy limit, around August 7th, about which, FIDE has been completely silent! (These days, transparency is an absolute necessity and this should be a characteristic of the new FIDE.)

After this date, the present team would have been unanimously re-elected, even though the Federations, the international press, and ordinary players world-wide know that unfortunately, FIDE doesn’t work and has absolutely no credibility.

Today, the desire is strong for an International Federation which deserves this name, which like in all sports, is capable of structuring the Chess world, to introduce dynamism and innovation, to promote and prepare the future of Chess. A strong movement is forming in this direction and the Federations are giving their contribution.

Taking into account the present deliquescence, the first goals are modest: guarantee stable rules, put into place by competent commissions, establish a calendar early with dates and places of competitions which don’t change all the time, assure a transparent bidding procedure for organisers, inform correctly and regularly…

Beyond that, FIDE must show a real political will. Sport is the privileged path: FIDE should shift all its weight towards governments to help Federations which have not yet received official recognition as a Sport receive it. A recognition which will bring them much.

The continental organisms should receive a real independence, like in all sporting Federations. There are enough competent people, in Africa, in Asia and Oceanic, the Americas, in Europe, to take their destiny completely in their hands.*

And FIDE should stop to unduly charge a tax on entry fees on these competitions which are organised at a continental level (for example 60 SF for every youth participating at a continental championship). For each his responsibilities … and his finances!

Sporting power should be independent of financial powers. A counsel of 20 to 30 persons, representing various continents will know how to take good decisions and avoid the polemic on the time control for the World Championship (which the Grandmasters Steering Committee has returned to normalcy) or the ridiculous qualifications for this same championship by internet, with computers or Grandmaster help.

The World Championship should become again an event which is capable of promoting Chess. The last classical World Championship, in New York and Lyon, in 1990, had $3,000,000 in prizes and strong publicity… Confidence regained, the sponsors will come back and financial partners are already prepared to invest.

Publicising the game, the use of internet, grass roots development for youth… the task is immense: I call on all the Federations to continue to pool their ideas for this new FIDE.

The time has come to form a team representing the 5 continents, motivated only by the good of Chess and capable to respond to the immense expectations of the Chess World.

Montpellier, June 28, 2002

Jean-Claude Loubatière

President of the French Chess Federation

Contacts :

Fédération Française des Échecs : Tél. : +33 (0) 4 67 60 02 22

Fax : +33 (0) 4 67 60 02 25

E-mail : ffe.president@online.fr

 


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