Neuer Werbevertrag für Magnus Carlsen
Im November wird Magnus Carlsen gegen Viswanathan Anand in Chennai um die
Weltmeisterschaft spielen. Carlsen ist der Herausforderer, gilt aber dennoch als
Favorit. Seit einiger Zeit führt der Norweger die auf den Elozahlen der Spieler
basierende Weltrangliste der FIDE an. Im vergangenen April steller er mit 2872
einen neuen Elo-Rekord auf und übertraf einen alten Rekord von Garry Kasparov
aus dem Jahr 2000 (Elo 2851). Zur Zeit führt Carlsen die Liste mit Elo 2862 an,
hat 50 Punkte Vorsprung vor der Nummer Zwei, Levon Aronian, und fast 90 Punkte
Vorsprung vor Viswanathan Anand. 90 Elopunkte Unterschied, das entspricht dem
Abstand, den Anand selber als aktuelle Nummer Sieben der Weltrangliste zu Nigel
Short hat, der den Rang 62 einnimmt.
Man kann davon ausgehen, dass beide Spieler ihre Vorbereitung bereits
begonnen haben. Anand geht mit seinen Sekundanten gerne in Bad Soden in Klausur.
Magnus Carlsen kennt keine Scheu, auf seiner offiziellen Facebook-Seite Bilder
aus einem Trainingslager in einem Ferienpark in Kragerø, Südnorwegen, zusammen
mit Jon Ludvig Hammer und Laurent Fressinet. Der weltbeste Schachspieler hält
sich mit Klettern, Turmspringen, Golfspielen, Tennisspielen und Jetskifahren
fit. Im November wird der 22-Jährige in körperlicher Topform sein, soviel ist
gewiss.
In einem bei Facebook eingestellten Video kann man einen entspannten und
bestens gelaunten Carlsen beim Blitzen gegen Laurent Fressinet sehen. Rechts
neben dem Brett liegt ein angebissener Apfel, der nach der Partie weiter
verspeist wird. Für geistige Nahrung sorgt ein schon ziemlich zerlesenes
Exemplar des Endspielbuches von Karsten Müller und Frank Lamprecht. Andere
studieren Eröffnungen, Carlsen konsumiert Endspiele. Hinter Carlsens Stuhl liegt
ein Tennisschläger, auf dem Tisch Tennisbälle: Gleich geht es wieder zum Sport.
Im April publizierte die New York Times ein Portrait des Weltranglistenersten
und veröffentlichte dort auch die von seinem Manager Espen Agdestein genannten
Zahlen über dessen Einkünfte. Demnach hat Carlsen im Jahr 2012 etwa 1,2
Millionen Dollar verdient. Den Löwenanteil davon, etwa 60-70% nehmen dabei
Werbeeinkünfte ein. Carlsen hat Werbeverträge mit einer Kanzlei, einer
Investment Bank, einer Zeitung, modelte zusammen mit Liv Tyler für das
niederländische Modelabel G-Star und hatte eine Reihe weiterer Werbeauftritte.
Immerhin: Nach diesen Angaben verdiente Carlsen auch etwa 500.000 Dollar direkt
mit seinen Schachauftritten.
Für das Jahr 2013 darf Carlsens Manager Espen Agdestein sich vermutlich über
noch höhere Einnahmen freuen. Das WM-Match im November ist mit 2,55 Millionen Euro
dotiert, von denen Carlsen als Sieger 60% als Verlierer noch 40% erhalten wird.
Aber auch auf dem Sektor der Werbeeinnahmen kann Agdestein einen neuen Vertrag
präsentieren.
Die Firma Nordic Semiconductor schloss mit Carlsen einen Werbevertrag über
drei Jahre. Nordic Semicondutor ist Spezialist für stromsparende
Drahtlosverbindungen, ein Bereich, der in der Entwicklung der Smartphones eine
immer größere Rolle spielen wird.
Von André Schulz
Fotos: Magnus Carlsen
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