06.09.2022 – Das Schach stand in der 4. Runde des Sinquefield Cups im Hintergrund. Magnus Carlsen hatte vor der Runde mit einem etwas rätselhaften Tweet seinen Rückzug aus dem Turnier erklärt. So etwas hatte es vorher noch nie gegeben. Ist Carlsen plötzlich ein schlechter Verlierer oder gibt es für seinen Rückzug eine andere Erklärung? Vermutungen und Reaktionen... | Fotos: Lennart Ootes
neu: Power Fritz 18
Fritz fasziniert die Schachwelt seit 30 Jahren. Und die Erfolgsgeschichte geht weiter: In Wien konnte das populärste Schachprogramm wieder seine Ausnahmestellung unterstreichen: Die neu entwickelte neuronale Engine mit NNUE-Technik gewann die offizielle Schach-Software-Weltmeisterschaft! Mit Power Fritz 18 haben Sie das Weltmeister-Programm auf Ihrem PC!
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan.
Neben Hinlenkung, Räumung, Figurenfang und Unterbrechung werden häufig übersehende Zwischenzüge und wunderbare Verwandlungen bearbeitet.
32,90 €
Die 4. Runde des Sinquefield Cups in Saint Louis wurde vom Rückzug von Magnus Carlsen aus dem Turnier überschattet. So etwas hat es in einem Spitzenturnier noch nie gegeben, schon gar nicht bei Magnus Carlsen, der als fairer Sportsmann bekannt ist. Es hat im Laufe der Karriere einige Turniere gegeben, in denen der Weltmeister indisponiert war. Und Carlsen ist bestimmt niemand, der Niederlagen unbeeindruckt hinnimmt. Aber wegen einer Niederlage würde er niemals ein Turnier abbrechen. Was könnten aber hier die Gründe sein?
In seinem Tweet kurz vor Rundenbeginn hat Carlsen betont, dass er immer gerne in Saint Louis gespielt hat und dass er gerne wieder zurückkommen möchte. Ein Zerwürfnis mit dem Turnierveranstalter hat es also nicht gegeben. Und falls Carlsen krank geworden wäre, hätte er das frei heraus schreiben können. Hat er aber nicht. Stattdessen hat er sich so geäußert:
Und was soll das angehängte Video mit dem José Mourinho Statement: "Ich kann nichts sagen, sonst bekomme ich mächtig Ärger"?
Folgende Vorgänge konnten nach der Bekanntwerden von Magnus Carlsens Rückzug beobachtet werden:
- Es gab eine besonders strenge Kontrolle auf elektronische Geräte an den teilnehmenden Spielern
- Bei der Übertragung der Partien wurde nun eine Verzögerung von 15 Minuten eingeführt.
In der Summe kann das eigentlich nur eins bedeuten: Magnus Carlsen ist davon überzeugt, dass nicht alle Partien mit lauteren Mitteln gespielt wurden. Er hat dies offenbar hinter den Kulissen der Turnierorganisation mitgeteilt. Diese hat auch die genannten Maßnahmen eingeleitet. Aber das reichte dem Weltmeister nicht.
Da Carlsens Rückzug nach seiner Niederlage gegen Hans Niemann geschah, kann man vermuten, dass diese Partie damit in engem Zusammenhang steht. Mit anderen Worten: Alles deutet daraufhin, dass Carlsen vermutet, das Niemann in der Partie gegen ihn mit unlauteren Mitteln gespielt hat. Das kann er aber nicht klar sagen, denn das kann Carlsen nicht beweisen, da Niemann ja nicht auf frischer Tat ertappt wurde. Außerdem würde er als schlechter Verlierer dargestellt werden und das passiert auch jetzt in den einschlägigen Foren und auf Twitter im großen Chor der Ahnungslosen.
Mit ziemlicher Sicherheit war Carlsen schon vorher davon überzeugt oder hatte zumindest den starken Verdacht, dass Hans Niemann mit unlauteren Mitteln spielt. Hikaru Nakamura wies in seinem Live Stream daraufhin, dass Niemann auf chess.com schon zweimal wegen Computer Cheatings zeitweise gesperrt war.
In seiner Partie gegen Niemann wählte Carlsen - mit einer bestimmten Absicht !? - eine sehr selten gespielte Fianchetto-Variante gegen die Nimzoindische Verteidigung, die er sich zuvor genau vermutlich sehr genau angeschaut hatte. Diese Variante hatte Carlsen bisher noch nie gespielt, weder am Brett noch im Internet. Darauf konnte Niemann nicht vorbereitet gewesen sein. Trotzdem kannte dieser sich bestens aus.
Ramirez und Niemann im Post Mortem
Im Interview nach der Partie erklärte Niemann, dass er sich durch einen wundersamen Zufall genau diese Variante am Vormittag vor der Partie intensiv angeschaut hätte. Carlsen geriet nach der Eröffnung in ein etwas schlechteres Endspiel, hatte noch Remischancen, verlor aber nach zwei Fehlern in Zeitnot.
Niemand kann aber öffentlich behaupten, dass Hans Niemann mit unlauteren Mitteln spielt, denn natürlich gibt es dafür keine Beweise - höchstens Indizien. Natürlich können solche auch immer anders gedeutet werden.
Die Spieler halten sich natürlich bedeckt.
Was er denn von Niemanns Leistung in der Partie gegen Magnus Carlsen halte, wollte Anatastasya Karlovich von Ian Nepomniachtchi nach der 4. Runde und Carlsens Rückzug wissen: "Mehr als beeindruckend", antwortete Nepomniachtchi und lachte vielsagend.
Man darf gespannt sein, wie es hier weitergeht. Das meint auch Fabiano Caruana:
Can't wait to hear more about the Hans effect on The Magnus Effect
Schach wurde im Saint Louis Chess Club auch gespielt. Hans Niemann erreichte gegen Alireza Firouzja eine sehr vorteilhafte Stellung, schenkte sie aber mit ein paar kraftlosen Zügen zum Remis weg. Levon Aronian gegen Leinier Dominguez und Ian Nepomniachtchi gegen Wesley So spielten ebenfalls remis.
Fabiano Caruana freute sich über einen schönen Sieg gegen Maxime Vachier-Lagraves Najdorf-Variante.
Und Shakriyar Mamedyarov kam zu einem kampflosen Sieg gegen Magnus Carlsen, über den er sich nicht gefreut haben wird.
Carlsen wird nun aus der Wertung genommen und alle Ergebnisse gegen ihn werden annulliert, auch Niemanns Sieg.
Das Dutch Defence Powerbook 2023 besteht zum größeren Teil aus Enginepartien (77.000), dazu kommt hochwertiges Material aus der Mega und der Fernschach-Datenbank (34.000).
Dutch Defence Powerbase 2023 ist eine Datenbank und enthält insgesamt 8024 Partien aus der Mega 2023 bzw. der Correspondence Database 2022, davon sind 695 kommentiert.
Die Leningrader Variante der Holländischen Verteidigung ist eine dynamische und aggressive Eröffnungsvariante für Schwarz, perfekt für Spieler, die ihrem Repertoire etwas Abenteuer und Würze verleihen wollen.
Über eine Stunde Videotraining: Nico Zwirs (Najdorf-Variante mit 6.Lg5), Sipke Ernst (3.h4 gegen Grünfeld), Romain Edouard ("Critial lines in the Dragon" II). Wundertüte mit Analysen von Anish Giri, Spyridon Kapnisis, Adrian Mikhalchishin u.v.a.
IM Harald Schneider-Zinner hat sechs Motivgruppen von leicht nach schwer aufbereitet, viele Beispiele aus 2022 ausgewählt und mit seinem jahrelang erprobten Trainingsmaterial verknüpft.
IM Harald Schneider-Zinner hat sechs Motivgruppen von leicht nach schwer aufbereitet, viele Beispiele aus 2022 ausgewählt und mit seinem jahrelang erprobten Trainingsmaterial verknüpft.
59,90 €
Fritztrainer im App Store
für iPads und iPhones
Wir verwenden Cookies und vergleichbare Technologien, um bestimmte Funktionen zur Verfügung zu stellen, die Nutzererfahrungen zu verbessern und interessengerechte Inhalte auszuspielen. Abhängig von ihrem Verwendungszweck können dabei neben technisch erforderlichen Cookies auch Analyse-Cookies sowie Marketing-Cookies eingesetzt werden. Hier können Sie der Verwendung von Analyse-Cookies und Marketing-Cookies widersprechen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Ihre Einstellungen zu Cookies für diese Website
Wir verwenden Cookies und vergleichbare Technologien, um bestimmte Funktionen zur Verfügung zu stellen, die Nutzererfahrungen zu verbessern und interessengerechte Inhalte auszuspielen. Abhängig von ihrem Verwendungszweck können dabei neben technisch erforderlichen Cookies auch Analyse-Cookies sowie Marketing-Cookies eingesetzt werden. Analyse-Cookies und Marketing-Cookies werden eingesetzt, solange Sie nicht durch eine entsprechende Einstellung widersprechen. Bitte beachten Sie, dass Ihre Auswahl dazu führen kann, dass die Funktionalität des Angebots beeinträchtigt wird. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Technisch erforderliche Cookies
Technisch erforderliche Cookies: Damit Sie navigieren und die Basisfunktionen bedienen können sowie zur Speicherung von Präferenzen.
Analyse-Cookies
Damit wir feststellen können, wie Besucher mit unserem Angebot interagieren, um die Nutzererfahrungen zu verbessern.
Marketing-Cookies
Damit wir relevante Inhalte und interessengerechte Werbung anbieten und auswerten zu können.