New in Chess Classic: Carlsen vor Nakamura und Firouzja

von André Schulz
26.04.2021 – Teimour Radjabov konnte sein hohes Tempo (4 aus 5) des ersten Spieltages bei den New in Chess Classic nicht halten und wurde in der Tabelle von Magnus Carlsen, Hikaru Nakamura und Alireza Firouzja überholt. Der Weltmeister führt das Feld mit 7 Punkten an. | Fotos: Turnierseite

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Das jüngste Turnier der Meltwater Champions Chess Tour (24.4.-2.5) heißt "New in Chess Classic", was Sinn macht, denn der renommierte niederländische Schachverlag gehört ja inzwischen auch zum Play Magnus Group Imperium. Am Samstag war Turnierstart des neuen Online-Turniers, während in Jekaterinburg ja einige der weltbesten Spieler noch an echten Brettern aktiv waren. So hatten die Schachfreunde am Samstag ein volles Schachprogramm. Nachmittags Kandidatenturnier, am Abend die Schnellschach-Online-Show.

Das Feld der News in Chess Classic besteht aus 16 Spielern, darunter einige der üblichen Verdächtigen, aber auch einige neue Gesichter in dieser Turnierserie. Diese gehören unter anderem dem jungen Norweger Johann-Sebastian Christansen, dem noch jüngeren Inder Praggnanandhaa und dem Engländer Gawain Jones, der inzwischen die Nummer eins seines Landes ist.

Das Turnier wird in dem üblichen Format gespielt. Die Teilnehmer spielen eine Vorrunde im Modus jeder gegen jeden. Die besten acht Spieler rücken danach in die K.o.-Runde auf. Pro Tag werden in der Vorrunde fünf Partien absolviert mit einer Schnellschachbedenkzeit von 15 Minuten pro Partie und einer Zeitzugabe von 10 Sekunden pro Zug. Der Gesamtpreisfond für das Turnier beträgt 100.000 USD.

Nach dem ersten Tag lag Teimour Radjabov mit 4 aus 5 in Führung. Der zweite Tag verlief für den Aseri deutlich schlechter. Er spielte viermal remis und verlor gegen Praggnanandhaa. So wurde der "Airthing"-Turniersieger von Magnus Carlsen (7 P.), aber auch noch von Hikaru Nakamura und Alireza Firouzja (je 6,5 P.), überholt und von Le Quam Liem und Shakhriyar Mamedyarov (je 6 P.) eingeholt.

Wie am ersten Spieltag gewann Magnus Carlsen zwei Partien und spielte dreimal remis. Seine Siege feierte der Weltmeister diesmal gegen Aryan Tari und Gawain Jones. 

Die Partie zwischen Carlsen und Jones wurde auf dem Gelände der Drachenvariante gespielt. Auch Carlsen war ja mal eifriger Anhänger dieser zweischneidigen Eröffnung. Gawain Jones ist derzeit wohl der weltbeste Anhänger des System. Eine scharfe Partie gab es diesmal jedoch nicht.

 

Carlsen, ohnehin kein Anhänger scharfer Partien, wich mit der kurzen Rochade einer Theoriediskussion aus. Schwarz drohte hier also kein Matt, aber der Isolani auf d6 bereitet etwas Sorgen.

24.Tad1 Lb3 25.Dd4+ Kg8 26.Ta1 Te5 [26...d5!?]

27.f4 Td5?! [Auf der Suche nach aktivem Spiel. Aber der Turm gerät auf der 5. Reihe in Schwierigkeiten. Sicherer war 27...Te7 28.Lf3 Tce8 29.Txe7 Txe7=]

28.Df2 h5 [28...Td2? 29.Lg4]

29.Lf3 Tb5 [29...Tf5 30.Dd4 mit leichterem Spiel für Weiß.]

30.Le4 [Droht f5.] 30...Le6 [30...Te8!?] 

 

31.Tad1 [Weiß steht besser, aber die Partie ist noch nicht entschieden.]

31...Dc7? [Stellt einen Bauern ein. 31...Lf5!?]

32.Lxg6 Lg4 [Darauf hat Schwarz sich vielleicht verlassen, aber...]

33.Ld3 Lxd1 34.Lxb5 axb5 35.Txd1 Te8 36.Td5 Dc4 37.Txh5 Dd3 38.Dg3+ Dxg3 39.hxg3 Te2 40.Txb5 Txb2 41.Txb7 d5 42.Td7 1-0

Sizilianische Drachenvariante 1 & 2

Band 1 befasst sich mit der Hauptvariante nach 9.Lc4, der schärfsten Fortsetzung von Weiß. Nielsens Repertoire-Vorschlag ist die Soltis-Variante (12...h5), die auch von Magnus Carlsen regelmäßig gewählt wurde.

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Während Magnus Carlsen bisher unbesiegt ist, hat sein Verfolger Alireza Firouzja schon zwei Niederlagen kassiert. Mit fünf Siegen hat der weltbeste Jugendliche aber auch einen vollen Punkt mehr auf seinem Laufzettel. Seine Partie gegen Levon Aronian begann Firouzja mit dem Londoner System und beendete es mit einem Mattangriff.

Firouzja,Alireza (2759) - Aronian,Levon (2781) [D02]

New In Chess Classic Prelims 2021 (9.3), 17.04.2021

1.d4 Sf6 2.Sf3 d5 3.Lf4 c5 4.e3 Db6 5.Sc3 [5.Dc1 cxd4 6.exd4 Sc6 mit guten Ergebnissen für Schwarz.] 5...Ld7 [Nicht 5...Dxb2 wegen 6.Sb5]

6.Tb1 e6 7.Le2 Sc6 8.0–0 cxd4 9.exd4 Tc8 [9...Le7 10.Sa4 Da5 11.b3 0–1 (56) Dreev,A (2607)-Rublevsky,S (2676) Moscow 2007 11...Se4 mit etwas besserem Spiel für Schwarz.]

10.a3 Le7 11.Te1 0–0 12.Ld3 a6

 

13.Se5 [Das Feld e5 ist das Schlüsselfeld für das weiße Spiel in dieser Eröffnung.]

13...Tfd8 [13...Sxd4? 14.Le3; 13...Dxd4? 14.Sxc6 Lxc6 15.Lxh7+]

14.Lg5 Kf8 [14...Le8!?] 15.Lxf6 Lxf6 16.Dh5 Le8

 

17.Sg4 Lxd4?! [17...g6!? 18.Dxh7 Dxd4 19.Sxf6 Dxf6= und Schwarz hat alles im Griff.]

18.Dxh7 Ke7 [18...g6 19.Se2 Lg7 20.Sf4 mit weißer Initiative.]

19.Se2 Kd6 [Flucht ins Zentrum. Kann das gut gehen?] 20.c3 Le5 21.Lc2 [21.b4!? -- mit der Absicht. 22.b5]

21...f6 [21...Ld7!? mit der Falle 22.Sxe5 Sxe5 23.Dxg7?? (23.Sd4 mit weißem Vorteil.) 23...Sf3+ 24.gxf3 Tg8]

 

22.Dxg7 Lh5 23.Sxf6 Tc7 24.Se4+! [24.Dg5 gewinnt auch.]

24...dxe4 25.Tbd1+ Kc5 26.b4+ Kc4 27.Dh6 [Droht Matt nach Dxe6.]

27...Sxb4 [Schwarz versucht seinem König einen Fluchtweg frei zu sprengen. Im Moment hängen drei schwarze und eine weiße Figur.] 

 

28.Dxh5 Lxc3 [28...Sxc2 29.Dxe5 Txd1 30.Txd1 Dc6 31.Td6+–]

29.Sxc3 Sxc2 30.Txe4+ Kxc3 31.Txd8 Kb2 32.De5+ Kxa3 33.Td3+ [und Matt in wenigen Zügen.] 1–0

Das Londoner System - Staunen! Spielen! Siegen!

Das Londoner System (1.d4 gefolgt von 2.Lf4) ist bei Vereinsspielern schon immer beliebt gewesen. Aber als Magnus Carlsen vor drei Jahren bei der Blitz-WM erstmals zu 2.Lf4 griff, avancierte das Londoner System zu einer der Trenderöffnungen unserer Z

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Heute Abend geht es dann mit den restlichen fünf Runden der Vorrunde weiter.

Karsten Müller stellt einige lehrreiche Endspiele dieses Spieltages vor.

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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