Wahrscheinlich kommt Magnus Carlsen aus seinem Heimturnier mit einem kleinen Eloplus. Das war in der Vergangenheit nicht immer so. Manche Teilnahme im einzigen norwegischen Superturnier hat den Weltranglistenersten auch ordentlich punkte gekostet. Nach der Niederlage gegen Praggnaanandhaa sah es so aus, als könne es auch diesmal für den GOAT (Greatest of alle Time) vielleicht ein Turnier zum Vergessen werden. Aber der 16. Weltmeister riss sich am Riemen und legte eine Serie von drei Siegen in den klassischen Partien hin.
Vor der vorletzten Runde führte Carlsen das Feld mit 1,5 Punkten an, was ein ordentlicher Vorsprung ist, aber keiner, der für den engsten Verfolger Hikaru Nakamura unüberbrückbar wäre. Ein Sieg in der klassischen Partie für Nakamura und eine Niederlage für Carlsen und schon wäre der US-Amerikaner wieder obenauf.
In der vorletzten Runde traf Magnus Carlsen mit den schwarzen Steinen auf Alireza Firouzja. Die Bilanz in klassischen Partien spricht für Carlsen. Der Norweger konnte bisher viermal gewinnen. In drei klassischen Partien holte Firouzja einen halben Punkt.
Firouzja eröffnete die klassische Partie als Führer der weißen Steine mit der Italienischen Partie. nach wenig spektakulärem Verlauf endete die Partie mit einem Remis im 31. Zug.
Viele interessante Momente bot dann die Armageddon-Entscheidung. Auch hier fand das Gefecht auf Italienischem Gelände statt. Carlsen griff am Königsflügel an und schließlich entstand ein kompliziertes Turmendspiel, in dem Carlsen, wieder mal, den besseren Durchblick hatte.
Hikaru Nakamura bekam in der Vorschlussrunde Ding Liren als Gegner und führte die weißen Steinen. Ding Liren ist gesundheitlich angeschlagen, was sich auch in seinem bisherigen Spiel und seinen Ergebnissen niederschlug.
Er ließ Gewinnmöglichkeiten aus und verlor Partien nach groben Fehlern. In der Tabelle liegt der Weltmeister abgeschlagen hinten und hat sogar darüber nachgedacht, wie es hieß, das Turnier abzubrechen. Man kann es ihm zur Ehre anrechnen, dass er es nicht tat. Aber Hikaru Nakamura wollte sicher seine Chance suchen.
Es kam anders. In der klassischen Partie kam Nakamura mit Weiß mit einem Mehrbauern ins Turmendspiel. Der US-Großmeister probierte es lange, aber zum Sieg reichte es nicht. In der Armageddon-Partie missglückte Nakamura die Eröffnung etwas und Ding hatte die Oberhand. Seinen Vorteil verwertete der Weltmeister dann auch zum Sieg.
Die Nimzoindische Partie zwischen Fabiano Caruana und Praggnanandhaa endete in einem Doppelturmendspiel remis. Die Armageddonpartie entschied Caruana für sich, nachdem Praggnanandhaa im Endspiel einen Springer eingestellt hatte.
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Ergebnisse der 9. Runde
Alireza Firouzja - Magnus Carlsen: 1-1.5
Hikaru Nakamura - Ding Liren: 1-1.5
Fabiano Caruana - Praggnanandhaa: 1-1.5
Nach Nakamuras Niederlage im Armageddon und seinem eigenem Sieg hat Magnus Carlsen seine Führung ausgebaut und steuert dem Turniersieg entgegen.
Stand nach 9 Runden
Magnus Carlsen - 16/27
Hikaru Nakamura - 14.5/27
Praggnanandhaa - 13/27
Alireza Firouzja - 12/27
Fabiano Caruana - 10.5/27
Ding Liren - 6/27
Partien
Armaggeddon-Partien
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