Norway Chess: Caruana und Nakamura mit Siegen

von André Schulz
06.06.2018 – Fabiana Caruana besiegte heute mit seiner gefährlichen Russischen Verteidigung Viswanathan Anand und Hikaru Nakamura kam gegen Sergey Karjakin ebenfalls zu einem vollen Punkt. Damit führen vor der letzten Runde Magnus Carlsen, Wesley So, Fabiano Caruana und Hikaru Nakamura gemeinsam das Feld an. | Fotos: Lennart Ootes / Norway Chess

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Nach dem erzwungenen Rückzug von Ding Liren aus dem Altibox Norway Chess Turniers bietet die Tabelle ein schiefes Bild. Einige Spieler waren schon spielfrei, andere noch nicht. Erst morgen nach der 9. Runde haben alle Spieler die gleiche Anzahl von Partien gespielt und die Tabelle stimmt endlich wieder.

Vor der heutigen 8. Runde lagen Wesley So, Magnus Carlsen, Levon Aronian und Viswanathan Anand alle bei 3,5 Punkten. Wesley So hatte zwar die beste Zweitwertung nach Sonneborn-Berger, doch bei Punktgleichheit würde es bei diesem Turnier einen Stichkampf um den ersten Platz geben. Von den vier Spitzenreitern hatte allerdings Aronian schon eine Partie mehr gespielt. Er setzte heute aus.

Mit Carlsen, So und Anand kämpften heute also drei Spieler um die beste Ausgangsposition für einen möglichen Turniersieg vor der morgigen Schlussrunde. Und alle drei führten die weißen Steine. 

Die Bühne in Stavanger

Magnus Carlsen war gestern spielfrei, heute also vermutlich ausgeruht, und traf auf Shakriyar Mamedyarov. Der Aseri war offenbar von Anands Sieg gestern gegen Maxime Vachier-Lagrave so beeindruckt, dass er sich heute gegen den Weltmeister ebenfalls an der Offenen Variante der Spanischen Partie versuchte. Bis zum 13. Zug war die Partie tatsächlich mit einer sehr alten Partie, Dawid Janowski-Paul Lipke aus dem Wiener Jubiläumsturnier 1898, identisch.

 

Ob die Spieler sich dessen bewusst waren? Mamedyarov schaffte es dann, sich mit dem Vorstoß d5-d4 zu entlasten, wonach einige Steine getauscht wurden und ein Endspiel Turm plus Läuferpaar entstand. Sorgen hatte Mamedyarov dort keine. Der aserische Spitzenspieler sorgte dann für ungleiche Läüfer und nachdem auch noch die Türme getauscht waren, endete die Partie bald remis.

Magnus Carlsen: Heute remis

Wesley So traf auf Maxime Vachier-Lagrave, der nach seiner gestrigen Niederlage gegen Anand vielleicht angeschlagen war. So ließ sich auf die Najdorf-Variante ein und wählte hier das ruhige System mit 6.Le2. Der französische Großmeister antwortete im Geiste Najdorfs, also mit 6...e5. Nach der Eröffnung eroberte So am Damenflügel mit Bauernvorstößen Raum, wahrend Vachier-Lagrave mit Störmanövern im Zentrum dagegen hielt.

 

Weiß kam am Damenflügel jedoch nicht vorwärts und verlor beim Übergang ins Endspiel sogar einen Bauern. Im Turmendspiel mit Minusbauern musste So dann ums Remis kämpfen, das er am Ende aber auch erreichte:

 

Nach seinem schönen Sieg über Vachier-Lagrave führte Anand heute gegen Fabiano Caruana die weißen Steine und ließ sich auf dessen Russische Verteidigung ein. In einer symmetrischen Variante rückte der kommende Weltmeister-Herausforderer gegen den 15. Weltmeister plötzlich am Königsflügel mit seinem g- und f-Bauern vor.

 

Das sah nur auf den ersten Blick gefährlich aus, denn Caruana hatte seinen Raum am Königsflügel gut unter Kontrolle und schaffte es dann sogar, einen Springer sehr lästig auf e3 zu platzieren.

 

Den Eindringling beseitige Anand sofort, gab die Qaulität und erhielt dafür zwei Bauern. Materiell war das in Ordnung, aber der weiße König stand bald etwas luftig. Caruana rückte dem weißen König mit der Dame zu Leibe und trieb ihn ins Freie, wo er von den beiden schwarzen Schwerfiguren zur Strecke gebracht wurde.

 

In der Hand von Caruana ist die Russische Verteidigung eine brandgefährliche Eröffnung!

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Die vierte Partie der Runde fand zwischen Hikaru Nakamura und Sergey Karjakin statt. Beide bildeten mit 3 Punkten, zusammen mit Caruana und Mamedyarov, das Mittelfeld - bei einem halben Punkt Rückstand zum Führungsquartett nicht gerade abgschlagen. In der Englischen Eröffnung folgten die beiden Spieler lange einer Partie Aronian-Anand, Saint Louis 2015. Im 14. Zug präsentierte Nakamura eine Neuerung.

 

Einige Züge später hatte Weiß vor dem schwarzen König schon eine beeindruckende Drohkulisse aufgebaut.

 

Weiß gewann eine Qualität und hatte dann keine Mühe, seinen Vorteil im Endspiel zu verwerten.

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Partien

 

Tabelle

 

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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