Norway Chess: Heimsieg für Magnus Carlsen trotz Armageddon-Niederlage zum Abschluss

von Stefan Liebig
06.06.2025 – Magnus Carlsen hat erneut das Norway Chess-Turnier gewonnen. Aber es war knapp: Er musste sich in der letzten Runde ohne Dame in Verluststellung gegen Arjun Erigaisi erwehren. Die spannende Partie endete schließlich Remis. Keiner der anderen Spieler erreichte Carlsens Punktzahl, obwohl der Weltranglistenerste die abschließende Armageddon-Partie verlor. | Fotos: Roza Czarnota / Michal Walusza

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Magnus Carlsen gewinnt das Norway Chess 2025. Er setzte dabei einen mehr als dramatischen Schlusspunkt hinter ein spannendes Turnier in Stavanger. Der norwegische Ausnahmespieler sicherte sich damit bereits seinen siebten Titel beim Norway Chess.

Er benötigte dafür aber nach einem knappen Turnierverlauf auch noch gute Nerven in einem spannenden Finale gegen Arjun Erigaisi. In einer Partie, die zunächst verloren schien, gelang es Carlsen, sich zu befreien und beinahe noch zu gewinnen:

Was für eine Partie zum Abschluss dieses Turniers! | Foto: Roza Czarnota

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Mit diesem Ergebnis konnte Carlsen das Turnier aber nur gewinnen, weil Weltmeister Dommaraju Gukesh nicht gegen Fabiano Caruana siegte – im Gegenteil: Der Amerikaner gewann eine ebenso spannende Partie, er hätte Carlsen aber nur einholen können, wenn dieser gegen Erigaisi verloren hätte.

Gukesh Dommaraju verspielte seine Chancen auf den Turniersieg durch die Niederlage gegen Fabiano Caruana. | Foto: Michal Walusza

In der Italienischen Eröffnung mit 4.c3 Sf6 5.d4 exd4 6.cxd4 Lb4 hat der Zug 7.Sbd2 die Alternativen 7.Sc3 und 7.Ld2 als neue Hauptvariante ersetzt. Eine neue Idee wurde kürzlich von Mamedyarov vorgestellt und von Jorden van Foreest erfolgreich angewendet
In der Italienischen Eröffnung mit 4.c3 Sf6 5.d4 exd4 6.cxd4 Lb4 hat der Zug 7.Sbd2 die Alternativen 7.Sc3 und 7.Ld2 als neue Hauptvariante ersetzt. Einige starke Spieler haben mit diesem Konzept experimentiert, und obwohl Schwarz angeblich recht gut dasteht, hat Weiß definitiv gute praktische Chancen. Eine neue Idee wurde kürzlich von Mamedyarov vorgestellt und von Jorden van Foreest erfolgreich angewendet. Der Plan der langen Rochade bietet Weiß sicherlich hervorragende Angriffschancen, da er einen Bauernsturm am Königsflügel plant. Bisher wurde der richtige Weg für Schwarz noch nicht in der Praxis demonstriert, daher ist es wahrscheinlich, dass Sie nach dem Studium dieses Videokurses in der Lage sind, Ihren Gegner zu überraschen.

Hikaru Nakamura remisierte gegen Wei Yi, verlor dann aber die Armageddon-Partie gegen den abgeschlagenen Chinesen. | Foto: Michal Walusza

In diesem Falle hätte auch Hikaru Nakamura noch mit dem Norweger gleichziehen können. Doch Nakamura brauchte gar nicht auf Schützenhilfe zu hoffen, da er gegen Wei Yi nicht über ein Remis hinaus kam. Die Armageddon-Partie gewann Wei Yi, der aber dennoch abgeschlagen auf dem letzten Platz landete.

Fazit

Das Turnier war geprägt von intensiven Duellen zwischen den Top-Spielern. Besonders hervorzuheben ist Carlsens Sieg in der ersten Runde gegen Gukesh, der einen spektakulären Königsmarsch beinhaltete. Trotz einer Niederlage gegen Gukesh in der sechsten Runde behielt Carlsen die Nerven und kämpfte sich zurück an die Spitze. 
Das einzigartige Format des Turniers, bei dem auf ein Remis eine Armageddon-Partie folgt, trug zur Spannung bei und forderte von den Spielern sowohl strategisches Geschick als auch mentale Stärke. Carlsens Fähigkeit, in kritischen Momenten zu brillieren, unterstreicht seine Ausnahmestellung im Schach.
Mit diesem Sieg festigt Carlsen seine Position als einer der dominierenden Spieler der Schachwelt und demonstriert erneut seine beeindruckende Fähigkeit, unter Druck zu performen.

Endstand nach 10 Runden:

Partien, klassisch

Partien Armageddon

Turnierseite...


Stefan Liebig, geboren 1974, ist Journalist und Mitinhaber einer Marketingagentur. Er lebt heute in Barterode bei Göttingen. Im Alter von fünf Jahren machten ihn seltsame Figuren im Regal der Nachbarn neugierig. Seitdem hat ihn das Schachspiel fest in seinen Bann gezogen. Höhenflüge in die NRW-Jugendliga mit seinem Heimatverein SV Bad Laasphe und einige Einsätze in der Zweitligamannschaft von Tempo Göttingen waren Highlights für den ehemaligen Jugendsüdwestfalenmeister.
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