05.06.2019 – Das Experiment hat begonnnen: beim Altibox Norway Chess Turnier in Stavanger will man Entscheidungen und deshalb müssen zwei Spieler, die in ihrer Partie mit klassischer Bedenkzeit Remis spielen, in die Verlängerung: sie müssen eine Blitzpartie spielen, im Armageddon Modus, Weiß hat zehn Minuten, Schwarz sieben, Weiß muss gewinnen, Zeitgutschrift pro Zug gibt es erst nach 60 Zügen. Runde 1 brachte fünf interessante Remispartien, fünf aufregende Armageddon-Partien und eine wilde Zeitnotschlacht. | Bild: Alexander Grischuk | Foto: Lennart Ootes
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Altibox Norway Chess, Runde 1
Beim Schach gibt es drei Ergebnisse: Weiß gewinnt, Schwarz gewinnt oder die Partie endet Remis. Bei Spitzenturnieren ist das Remis das häufigste und ungeliebteste dieser drei möglichen Ergebnisse, denn Partien ohne Sieger und Verlierer gelten oft als langweilig und uninteressant. Deshalb gibt es immer wieder Versuche, die Zahl der Remispartien in Turnieren zu reduzieren. Beim Altibox Norway Chess Turnier versucht man es mit der Einführung von Armageddon-Partien, die mit einer weiteren Änderung einhergeht.
Traditionell bekommt man beim Schach für einen Sieg einen Punkt, für ein Remis einen halben Punkt und geht mit null Punkten leer aus, wenn man verliert. Beim Altibox Turnier bringt ein Sieg in einer klassischen Partie jedoch zwei Punkte und wer verliert, kriegt weiterhin gar nichts. Für ein Remis gibt es einen halben Punkt, allerdings mit Chance auf mehr.
Der Modus kann Kopfzerbrechen bereiten. | Bild: Fabiano Caruana | Foto: Lennart Ootes
Denn der Sieger der anschließenden Armageddon-Partie erhält noch einen weiteren Punkt gut geschrieben, das heißt, mit Remis in der klassischen Partie und einem Sieg im Armageddon bekommt man 1,5 von 2 möglichen Punkten.
Ob sich dieses System bewährt, ob es gerecht ist oder ob der Armageddon-Modus, mit dem in Norwegen gespielt wird, Weiß oder Schwarz bevorzugt und welche Auswirkungen dieser Modus auf die Taktik der Spieler in klassischen Partien haben wird, ist schwer vorherzusagen. Aber in Runde 1 des Altibox Turniers führte dieser Modus zu interessanten und spannenden Partien. In den fünf Partien mit langer Bedenkzeit sah man starkes Schach mit vielen positionellen Feinheiten, allerdings endeten alle fünf mit Remis. Beim Armageddon ging es dann robuster zu.
Ergebnisse der Runde 1 (klassische Partien)
Der rumänische Großmeister Constantin Lupulescu, Sieger des stark besetzten Reykjavik Open 2019, hat vier der Partien mit klassischer Bedenkzeit genauer analysiert.
Nach den fünf Remis in den klassischen Partien kam es also gleich fünf Mal zum Armageddon. Die Farbverteilung blieb die gleiche. Carlsen hatte gegen Anand in der klassischen Partie Weiß, also spielte er auch im Armageddon mit Weiß. Und ihm gelang eine strategisch gradlinige Partie, die in einem Angriff auf den schwarzen König mündete.
M. Carlsen 1-0 V. Anand
Magnus Carlsen vs Vishy Anand | Foto: Lennart Ootes
S. Mamedyarov 1-0 F. Caruana
Eine interessante Partie mit vielen taktischen Tricks spielten Shakhriyar Mamedyarov und Fabiano Caruana. Dabei suchte Mamedyarov sein Glück von Beginn an im Angriff und mit dieser Strategie hatte er am Ende Erfolg.
Shakhriyar Mamedyarov | Foto: Lennart Ootes
Ding Liren 1-0 Wesley So
Zu einem strategisch gut fundierten Angriff kam Ding Liren gegen Wesley So.
M. Vachier-Lagrave 0-1 Yu Yangyi
Der einzige Schwarzsieg im Armageddon gelang Yu Yangyi, dem jüngsten Teilnehmer im Feld. Vachier-Lagrave, der am Tag zuvor das Blitz-Turnier souverän gewonnen hatte, setzte auf Angriff, aber schickte seine Figuren dabei in die Irre und wurde ausgekontert.
L. Aronian 1-0 A. Grischuk
Für die größte Aufregung der Runde sorgten Levon Aronian und Alexander Grischuk. In den Armageddon-Partien wird bis zum 60. Zug ohne Inkrement gespielt und das führte zwischen Aronian und Grischuk zu einer Blitzschlacht, die eher an ein Vereinsabend zu vorgerückter Stunde und weniger an ein Turnier der Weltklasse erinnerte.
Levon Aronian | Foto: Lennart Ootes
Nach einer spannenden und abwechslungsreichen Partie, in der erst Schwarz und dann Weiß die besseren Chancen gehabt hatte, kam es zu einem ausgeglichenen, aber komplizierten Doppelturmendspiel, doch entschieden wurde die Partie durch die Uhr. Beide Seiten hatten nur noch wenige Sekunden Bedenkzeit und so wurden die Züge immer unsauberer und Könige, Bauern und Türme immer öfter umgeworfen, bis Grischuk dann schließlich die Bedenkzeit überschritt. Das folgende Video zeigt das Ende dieser Partie, die wirkliche hektische Zeitnotschlacht beginnt nach ca. 3 Minuten.
Ergebnisse Armageddon
Weiß gewann vier der fünf Armageddon-Partien und das scheint ein Indiz zu sein, dass der weiße Zeitvorteil von zehn gegen sieben Minuten schwerer wiegt als der Zwang, gewinnen zu müssen. Doch wer weiß? Vielleicht hat Schwarz in der zweiten Runde des Altibox Norway Chess Turniers ja mehr Glück. Sie beginnt am Mittwoch, den 5. Juni, um 17 Uhr.
Johannes FischerJohannes Fischer, Jahrgang 1963, ist FIDE-Meister und hat in Frankfurt am Main Literaturwissenschaft studiert. Er lebt und arbeitet in Nürnberg als Übersetzer, Redakteur und Autor. Er schreibt regelmäßig für KARL und veröffentlicht auf seinem eigenen Blog Schöner Schein "Notizen über Film, Literatur und Schach".
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