Vladimir Kramnik - Magnus Carlsen
Vladimir Kramnik und Magnus Carlsen lieferten sich einen dramatischen Kampf. Carlsen hatte Schwarz und wollte nach sechs Partien ohne Sieg unbedingt gewinnen. In einem Italiener verschärfte er im Mittelspiel schnell die Stellung und führte eine Benoni-Struktur mit beidseitigen Chancen herbei. Dann provozierte Carlsen scharfes taktisches Spiel, in dem beide Seiten auf Matt spielten. Aber am Ende erwiesen sich die Komplikationen als günstig für Weiß und anders als in seiner Partie gegen Aronian in Runde 6, in der Kramnik einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte, zeigte sich Kramnik in Runde 7 gegen Carlsen wieder in Form und berechnete die vielen komplizierten taktischen Varianten äußerst präzise. Das brachte ihm einen wichtigen Punkt gegen den Weltmeister. (In seinem täglichen Video-Bericht mit Höhepunkten des Norway Chess Turniers hat sich Daniel King diese Partie genauer angeschaut.)
Magnus Carlsen verliert erneut
Nach dieser Niederlage fällt Carlsen in der virtuellen Weltrangliste auf 2818,6 Punkte zurück. Damit ist er immer noch die Nummer eins, aber liegt nur noch sechs Punkte vor Kramnik, der auf eine virtuelle Elo-Zahl von 2812,2 kommt. Wesley So folgt mit 2810,5 Punkten auf Platz drei.
Vishy Anand - Hikaru Nakamura
Unterhaltsam war auch die Partie zwischen Vishy Anand und Hikaru Nakamura. Und auch hier stand ein Italiener auf dem Brett. Anand spielte unternehmungslustig, Nakamura ebenfalls und das führte zu einigen taktischen Scharmützeln mündete schließlich in ein Turmendspiel mündete, in dem Weiß a- und b-Bauern, Schwarz g- und h-Bauern hatte. Doch ernsthafte Gewinnchancen hatten weder Anand noch Nakamura und nach 46 Zügen endete die Partie mit Remis.
Hikaru Nakamura
Sergey Karjakin - Levon Aronian
Levon Aronian zeigte sich einmal mehr in bestechender Form. In einem Italiener spielte er von Beginn kreativ und opferte einen Bauern, um Angriffschancen am Königsflügel zu haben. Die danach entstehende Stellung war vielleicht objektiv ausgeglichen, aber für Weiß schwer zu spielen. Und eine ungenaue Idee von Karjakin (27.Te6 und 28.Tg6) gab Schwarz entscheidenden Angriff, den Aronian taktisch präzise zum Gewinn führte. Zwei Runden vor Schluss liegt Aronian jetzt mit 5,0/7 alleine in Führung, einen halben Punkt dahinter folgt Nakamura mit 4,5/7. (Auch diese Partie hat Daniel King in seinem täglichen Video-Bericht vom Norway Chess Turnier analysiert.)
Und hier die Kommentare des amerikanischen Großmeisters Aleksandr Lenderman:
Maxime Vachier-Lagrave - Anish Giri
In den ersten sechs Runden des Turniers hatte Anish Giri eine Reihe guter Stellungen, die er nicht zum Sieg verdichten konnte. Doch in Runde 7 verhalt ihm seine ausgezeichnete Eröffnungsvorbereitung zu einer aussichtsreichen Stellung, die er ohne Probleme gewann. Giri griff mit Schwarz zur Sizilianischen Drachenvariante und diese Wahl schien Vachier-Lagrave zu überraschen. Giri spielte die Eröffnung sehr schnell und schließlich entstand eine Stellung, in der nur noch die Schwerfiguren auf dem Brett waren. Weiß griff am Königsflügel an, Schwarz am Damenflügel. Vachier-Lagrave fand nicht die stärkste Fortsetzung und plötzlich war der schwarze Angriff stärker und Giri gewann schnell.
Immer gut vorbereitet: Anish Giri
Wesley So - Fabiano Caruana
In der Partie zwischen Wesley So und Fabiano Caruana übernahm So bald nach der Eröffnung die Initiative und gewann kurz darauf einen Bauern. Doch das führte zu einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern, in dem beide Seiten noch jeweils zwei Türme hatten. Doch das reichte nicht aus, um So entscheidenden Vorteil zu geben und nach 64 Zügen endete die Partie mit Remis.
Ergebnisse der 7. Runde
Partien der Runden 1 bis 7
Stand nach sieben Runden
Fotos: Lennart Ootes
Turnierseite Norway Chess...