ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Einen rabenschwarzen Tag erwischte Wesley So gegen Maxime Vachier-Lagrave: In einer Variante der Berliner Verteidigung entschied sich So nach Abschluss der Eröffnung zu einem schwer zu erklärenden Springermanöver, das ihn wertvolle Zeit kostete. In bedrängter Stellung fand er dann nicht die beste Verteidigung und verlor ohne große Gegenwehr.
Maxime Vachier-Lagrave | Foto: Lennart Ootes
Für den zweiten Sieg des Tages sorgte Shakhriyar Mamedyarov. In einer selten gespielten Variante des Königsinders opferte Giri früh einen Bauern, um in ein Endspiel abzuwickeln, das trotz des Minusbauern objektiv ausgeglichen, aber dennoch schwer zu spielen war.
Gegen seinen berühmten Landsmann spielte Aryan Tari, die Nummer zwei der norwegischen Rangliste, in der klassischen Partie mit Weiß von Beginn an energisch auf Remis. Nach 1.e4 e5 entschied er sich für eine sehr sichere Variante des Vierspringerspiels und wartete darauf, was Carlsen machen würde. Carlsen versuchte die Stellung ins Ungleichgewicht zu bringen, aber hatte damit keinen rechten Erfolg und so endete die Partie schließlich ohne viel Aufregung mit Remis.
Im Armageddon musste Tari nun mit Weiß gewinnen und man hätte es Carlsen nicht verdenken können, wenn er die Eröffnung aus der klassischen Partie wiederholt hätte. Stattdessen entschied sich Carlsen nach 1.e4 zu 1...b6, was zu zweischneidigen Stellungen führte.
Aber Tari behielt die Übersicht und als Carlsens nur noch Sekunden auf der Uhr hatte, konnte Tari Partie und Wettkampf mit einem Springeropfer für sich entscheiden.
Hier spielte Weiß 35.Sxf5+ gxf5 36.Dg5+ Kh8 und nach 37.Txf5 gab Schwarz auf. Der Angriff ist nicht zu parieren.
Aryan Tari | Foto: Lennart Ootes
In der klassischen Partie hatte Vishy Anand gegen Teimour Radjabov einige gute Gelegenheiten ausgelassen, aber in der Armageddon nutzte er eine taktische Ungenauigkeit Radjabovs sofort aus und sicherte sich so einen schnellen Sieg.
Vishy Anand | Foto: Lennart Ootes
Für die meiste Abwechslung in Runde 7 sorgten jedoch Veselin Topalov und Wang Hao. In der klassischen Partie stand Topalov im Turmendspiel lange Zeit auf Gewinn, aber spielte dann ungenau und erlaubte Wang Hao eine phantastische Rettung.
77.Kb6?!
Das Turmendspiel ist für Weiß klar gewonnen, aber nach dem Textzug muss Weiß plötzlich sehr genau spielen. Präziser war deshalb 77.Tb4! Tb8 (Nach 77...f2 78.b8D+ Txb8 79.Txb8 f1D 80.Te8+ Kf4 81.Tf8+ verliert Schwarz die Dame auf f1 wieder.) 78.Kb6 Tf8 79.Ka7 f2 80.Tb1 f1D 81.Txf1 Txf1 und jetzt zieht der weiße Bauer mit Schach auf die Grundreihe ein und Weiß gewinnt nach 82.b8D+.
77...f2 78.Tc1 Ke4 79.Tf1 Kf3 80.Ka7?
Danach ist die Stellung verblüffenderweise Remis. Mit dem überraschenden Zug 80.h4! konnte Weiß jedoch noch gewinnen, denn nach 80...Kg2 81.Txf2+ Kxf2 82.Ka7 Kg3 83.h5 Kg4 84.h6 kommt der schwarze König einen Schritt zu spät.
80...Tg1! 81.Txf2+ Nach 81.b8D Txf1 hat Weiß nichts Besseres als Dauerschach zu geben.
81...Kxf2 82.b8D einigten sich die Spieler auf Remis. Nach 82...Ta1+ 83.Kb7 Tb1+ 84.Kc7 Txb8 85.Kxb8 Kg3 gewinnt Schwarz den Bauern auf h3. ½–½
Auch die Armageddon-Partie verlief lebhaft. Und wieder hatte Wang Hao das bessere Ende für sich.
Wang Hao | Foto: Lennart Ootes
Nach dem Ruhetag am Mittwoch sind noch zwei Runden zu spielen - das Rennen um den Turniersieg ist jedoch noch völlig offen.
Grafik | Norway Chess
Anzeige |