Norway Women's Chess: Ju Wenjun schlägt Vaishali nach 102 Zügen

von André Schulz
03.06.2024 – Vaishaili Rameshbabu ging als Spitzenreiterin in die 6. Runde des Norway Women's Chess Turnier und musste hier mit Schwarz gegen Ju Wenjun antreten. Die Inderin wehrte sich in einer langen Partie gegen die Niederlage, konnte diese aber nicht vermeiden und musste im 102. Zug aufgeben. Anna Muzychuk und Pia Cramling punkteten in den Armageddon-Verlängerungen. Fotos: Norway Chess/ Stev Bonhage

ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024 ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024

ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan

Mehr...

In der 6. Runde des Norway Women's Chess Turniers traf die Spitzenreiterin Vaishali Rameshbabu mit den weißen Steinen auf Weltmeisterin Ju Wenjun. Die Inderin reagierte mit der Alapin-Variante (2.c3) auf Ju Wenjuns Sizilianische Verteidigung und versuchte nach der Eröffnungsphase am Königsflügel einen Angriff zu starten, der aber von der Chinesin schnell blockiert wurde. Ju Wenjun erlangte in der Folge etwas Initiative, die sich aber nach dem Damentausch verflüchtigte.

Es entstand ein Endspiel mit Läufer und Springer gegen zwei Läufern und verschachtelten Bauern, in dem Vaishali nach und nach von der Weltmeisterin überspielt wurde. Vaishali wurde gezwungen, die Leichtfiguren zu tauschen und im 102. Zug musste sie das reine Bauernendspiel aufgeben.

Anna Muzychuk hat inzwischen gut in das Turnier gefunden und traf in der 6. Runde auf Vizeweltmeisterin Lei Tingjie. Die reguläre Partie, in der Muzychuk die schwarzen Steine führte, endete ohne Siegerin.

In der folgenden Armageddon-Partie kam die noch einmal die Englische Eröffnung mit der gleichen Variante aufs Brett. Hier konnte sich die Ukrainerin durchsetzen.

In ihrer Schwarzpartie gegen Humpy Koneru versuchte Pia Cramling in der Nimzoindischen Verteidigung eine Blockade nach Art des Erfinders dieser Eröffnung durchzusetzen. Das gelang der schwedischen Spitzenspielerin einigermaßen und gut genug, um die Partie auszugleichen.

Im 37. Zug vereinbarten die beiden Spielerinnen in einem Endspiel mit je zwei Türmen und einer Leichtfigur remis und verlagerten damit die Entscheidung in den Armageddon Stichkampf. Hier wich Koneru dem neuerlichen Angebot einer Nimzoindischen Verteidigung aus und kam schließlich mit einem Mehrbauern ins Leichtfigurenendspiel mit Läufer gegen Springer. Zum Sieg reichte das nicht und so ging der halbe Extrapunkt gemäß den Armegeddon-Bedingungen an die Schwarzspielerin, Pia Cramling.

Partien

Armageddonpartien

Turnierseite...


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.
Diskussion und Feedback Senden Sie Ihr Feedback an die Redakteure