Norway Women's Chess: Vaishali baut Vorsprung aus

von ChessBase
31.05.2024 – Zwei der drei klassischen Partien der Runde vier des Norway Women's Chess fanden eine Siegerin, beide im Turmendspiel. Vaishali gewann ihr Turmendspiel gegen Pia Cramling und Anna Muzychuk gegen Humpy Koneru. Ju Wenjun holte sich gegen Lei Tingjie einen halben Extrapunkt im Armageddon. | Fotos: Norway Chess/ Stev Bonhage

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Die vierte Runde des Norway Women's Chess sah das Duell der Weltmeisterin, Ju Wenjun, gegen die Vizeweltmeisterin, Lei Tingjie. Die beiden Chinesinnen sind gut befreundet, was aber nicht heißt, dass sie ihre Partie gegeneinander nicht ernst nehmen. An diesem Tag wollten die beiden Chinesinnen es aber nicht unbedingt wissen und beendeten die Partie schon im 24. Zug mit einer Remisschaukel und verschoben die Entscheidung auf die Armageddon-Verlängerung. 

Lei eröffnete die Armageddonpartie dann mit dem so genannten "Jobava-Londoner-System" 

Angreifen mit dem Jobava London System

Das Jobava London System, benannt nach dem georgischen Spitzenspieler Baadur Jobava, ist eine Nebenform des Londoner Systems, welches sich prinzipiell in nur einem kleinen Detail unterscheidet - der weiße Springer wird frühzeitig auf c3 etabliert!

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Hier entwickelt Weiß den Springer nach c3 und spielt Lf4. Schwarz muss dann immer mit einem Ausfall des Springers nach c5 rechnen. Ihren eigentlichen Angriff unternahm Lei Tingjie dann aber am Königsflügel. Mit zwei Springern und der Dame versuchte sie dort zum Mattangriff zu kommen und gab dafür eine Qualität. Der Überfall sah gefährlich aus, doch die Weltmeisterin entkräftete geschickt die gegnerischen Attacken, war schließlich materiell  mit einem ganzen Turm im Vorteil und gewann die Partie.

Dies war die einzige Begegnung, die erst im Armageddon entschieden wurde. Die beiden anderen Duelle fanden schon in der klassischen Partie eine Siegerin.

Die Partie zwischen Humpy Koneru und Anna Muzychuk verlief in der Abtauchvariante des Abgelehnten Damengambist sehr lange ausgeglichen und mündete schließlich in ein Turmendspiel mit sechs Bauern auf jeder Seite.

Das Endspiel war ausgeglichen, aber nicht remis, denn beiden Spielerinnen bot sich Gelegenheit, in dieser komplizierten Situation Fehler zu machen.

Auch die Partie zwischen Pia Cramling und Vaishali wurde entschieden.

Nach Beginn mit einer Modevariante in der Grünfeld-Verteidigung und kurzem Mittelspiel landete die Partie in einem Turmendspiel mit etwas bessere Bauernstruktur für Vaishali, die mit Schwarz spielte. Das Endspiel war ausgeglichen, verlangte aber aufmerksames Spiel. Ein entfernter Freibauer entschied die Partie für Vaishali. 

Vaishali baute mit dem Sieg ihre Führung aus.

Partien

Armageddonpartien

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