
ChessBase 16 - Megapaket Edition 2021
Dein Schlüssel zu frischen Ideen, präzisen Analysen und zielgenauem Training!
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan.
Die Offene Moskauer Blitzmeisterschaft 2005
Von
Misha Savinov
Partienauswahl...
Alexander Morozevich gewann wenig überraschend die 59ste Offene Blitzmeisterschaft von Moskau. Diese wurde von der Tageszeitung "Evening Moscow" gesponsert. In diesem Jahr fehlten einige der bekannten Namen. Der Vizemeister von 2004 Alexander Grischuk nahm nicht teil und auch nicht Kramnik und Rublevsky. Vladislav Tkachiev, einer der besten Blitzer hier, der seine Fähigkeiten schon oftmals unter Beweis gestellt hat, erhielt keine persönliche Einladung. Man forderte ihn auf, sich über das Semifinale zu qualifizieren, was für einen solch starken Spieler einer Beleidigung gleich kommt.
IM Barsky mit Schüler
Die Einwohner Moskaus am Tagesbeginn
Dennoch wurde es dem Favoriten Alexander Morozvich nicht langweilig. Als Hauptkonkurrenten im Kampf um den Sieg wurden Alexey Dreev und Vladimir Malakhov betrachtet. Die junge Moskauer Großmeister Riazantsev, Belov und Deviatkin sind auch immer für eine Überraschung gut.
Kosteniuk-Belov (1-0)
Alexander Riazantsev
Man kennt ihre Namen von "normalen" und Internet-Meisterschaften gut genug. Die erfahrenen Spieler Zvjaginsev, Korotylev und Kobalia sind zwar nicht auf Blitz spezialisiert, spielen aber einfach ausgezeichnetes Schach.
Alexey
Korotylev in
Bruce-Lee Pose bei der Auslosung
Vadim Zvjaginsev und
Evgeny Atarov
Das regnerische
Wetter im vergangenen
Jahr zwang die Organisatoren, die Blitzmeisterschaft ins "Prezident
Hotel" zu verlegen.
20 Minuten vor Beginn, im Hintergrund das Prezident Hotel
In diesem Jahr konnte man wieder an den traditionellen Austragungsort zurück
kehren, dem "Muzeon", gleichzeitig Park und Ausstellungsgelände für Skulpturen
aller Art.
Das Denkmal für Peter den Großen, rechts die Blitzspieler
Die Organisatoren hatten geplant, die Partien von Tisch 1 ins Internet zu
übertragen, aber Morozevich zeigte sich über dies Idee etwas verärgert. "Ich bin
hierher gekommen, um zu spielen und Spaß zu haben und jetzt muss ich Unsinn
spielen. Wirklich! Man muss schließlich bis zur kommenden Weltmeisterschaft
seine Eröffnungsgeheimnisse bewahren!" Dann hörte sich Alexander interessiert
Tipps von Zuschauern an, wie man die Übertragung des elektronischen Brettes
sabotiert. Doch nötig war das nicht, denn die Übertragung funktionierte ohnehin
nicht richtig.
Morozevich gegen
Amonatov (Mit
1.Sc3
in den Sizilianer)
Alexandra gegen Alexander
Morozevich gegen
Gabrielian. Vorne der
erste Preis: Ein Samowar
Am Anfang übernahmen Morozevich, Riazantsev, Malakhov und der Moskauer Blitzexperte Dvalishvili , der anders als Tkachiev eingeladen worden war, die Spitze.
Dvalishvili-Vlassov (1-0)
Dreev kam nicht recht in Fahrt und konnte erst zum Ende aufholen.
Dreev-Riazantsev -
bald wird Schwarz einen Springer einstellen.
Dreev bei der Arbeit
Belov-Dreev. Dreev
reklamierte ein Remis als
Belov
seinen Bauern in einen
umgedrehten Turm umwandelte
Dvalishvili fiel bald zurück. Morozevich spielt tatsächlich keine normalen Eröffnungen, zeigte aber viel Kreativität im Mittelspiel. Mit 1.Sc3 bekam er reihenweise gut spielbare Stellungen, außer gegen Dreev (Remis nach Zugwiederholung). Riazantsev (ca. 3300 im ICC) war hoch motiviert, aber nach der halbstündigen Pause zur Halbzeit war seine Konzentration verflogen. Nach einigen Partieverlusten schaffte er es aber doch noch Morozvich wieder einzuholen, um dann nach einer Niederlagen wieder zurück zu fallen. In der Schlussrunde sicherte er sich mit einem Remis gegen Konstantin Maslak den zweiten Platz.
Um 11.30
Uhr
Dvalishvili-Morozevich
Konzentriert:
Riazantsev
Yury Balashov
Vladimir Belov und
Irina Vasilevich
Schachfans aus
Siberien:
Maria
Fominykh und
Vera Nebolsina
Die Kosteniuk-Schwestern
GM Zlochevsky spielt
simultan
Die Schiedsrichter
Malakhov jagte zunächst die Führenden, aber der Wendepunkt war seine Niederlage gegen Nikolay Vlassov.
Vladimir Malakhov
Vladimir Malakhov zog einen Bauern auf die achte Reihe und drückte die Uhr, ohne seinen Bauern durch eine Figur zu ersetzten - so wurde es mir erzählt. Daraufhin reklamierte Vlassov Gewinn wegen eines "illegalen Zuges". Malakhov war darüber sehr verärgert.
Malakhov in der
kritischen Partie gegen Vlassov
Er wurde am Ende noch von Mikahil Kobalija abgefangen, der in Elisabeth Pähtz an diesem Nachmittag seinen treuesten Unterstützerin hatte.
Lizzy mit Geigerin
Kobalia und Pähtz
Malakhov und Kobalia teilen sich die Bronzemedaille - im Wortsinn!
Geteilter dritter Platz: Gleich wird noch die Medaille in zwei Teile gebissen.
Die Sieger
Die Tabelle (großes
Bild...)
Nach dem Turnier war Morozevich in bester Stimmung und gab eine Reihe von Interviews. So erklärte er - halb im Spaß, halb im Ernst - dass er die Feinheiten von 1.Sc3 vor dem Turnier sehr tief analysiert habe, dass man nun die jungen Leute wie Riantzev ran lassen müsse (vielleicht im nächsten Jahr) und dass die Old-Timer wie er hier im Park nur Spaß haben und nicht immer auf Gewinn spielen sollten. Dann verschwanden die Spieler und Offiziellen zum Essen und die Zuschauer zerstreuten sich...
Morozevich mit dem
Executiv
Direktor
des Russischen
Verbandes und
Aeroflot
Open
Organisator
Alexander Bakh
Morozevich:
Interviews
fürs Fernsehen
Der Samowar und sein neuer Besitzer