Olympia: Deutschland wahrt Medaillenchancen

von ChessBase
07.09.2012 – n der zehnten und vorletzten Runde gelang der deutschen Herrenmannschaft ein wichtiger Sieg gegen Weißrussland und so haben sie weiter gute Chancen auf eine Medaille und eine gute Platzierung. Matchwinner beim deutschen Sieg war Jan Gustafsson, der ein vorteilhaftes, aber schwieriges Springerendspiel zum entscheidenden Gewinn verdichten konnte. Auch die deutschen Damen kamen zu einem Erfolg. Sie gewannen 3:1 gegen Spanien und haben ebenfalls noch Chancen auf einen vorderen Platz. Wer Olympiasieger wird, ist im Open und bei den Damen allerdings weiter offen. Im Open besiegten die Chinesen die USA und führen jetzt zusammen mit Russland und Armenien mit je 17 Punkten die Tabelle an. Doch im Damenturnier strauchelten die bislang führenden Chinesinnen. Sie kamen gegen die nominell deutlich schwächere Mannschaft aus Kasachstan nicht über ein Remis hinaus und teilen sich jetzt Platz eins mit Russland. Am Samstag ist Ruhetag, die letzte und entscheidende Runde beginnt Sonntag, 10 Uhr MESZ. Wie immer kommentiert Klaus Bischoff das Geschehen auf dem Fritz-Server (für Premiummitglieder kostenlos).Turnierseite der Schacholympiade...Ergebnisse...Premiummitglied werden...Mehr...

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Fotos: David Llada, Arman Karakhanyan und Anastasiya Karlovich für die Turnierseite

Mit einem dramatischen Sieg in der vorletzten Runde wahrte die deutsche Mannschaft ihre Medaillenchancen. Nachdem die Partien an den ersten drei Brettern ohne viel Aufregung Remis endeten, avancierte Jan Gustafsson an Brett vier zum Matchwinner. Gustafsson spielte mit Weiß und hatte die ganze Partie leichten Vorteil, der ihm schließlich ein Springerendspiel mit Mehrbauern bescherte. Aber ob das gewonnen war, wusste niemand zu sagen. Gustafsson stellte seinem Gegner im weiteren Verlauf immer wieder vor Probleme und das zahlte sich aus. Im 77. Zug gab Gustafssons Gegner auf und Deutschland hatte den Kampf 2,5:1,5 gewonnen.

Deutschland Weißrussland 2,5:1,5
A. Naiditsch (2712) S. Zhigalko (2667) 0,5:0,5
G. Meier (2648) A. Zhigalko (2582) 0,5:0,5
D. Fridman (2653) V. Teterev (2528) 0,5:0,5
J. Gustafsson (2610) K. Stupak (2523) 1-0




Deutschland gegen Spanien. An Brett eins spielt Elisabeth Pähtz (rechts) gegen Ana Matnadze.

Die deutschen Damen gelang gegen Spanien ein unerwartet hoher 3:1 Sieg. Die beiden Gewinnpartien für die deutsche Mannschaft gelangen Elisabeth Pähtz und Marta Michna. Elisabeth Pähtz gewann mehr oder weniger problemlos, indem sie ihre Mehrheit am Königsflügel in einen Freibauern verwandelte, der bald zu Materialgewinn führte. Weniger gradlinig verlief der Sieg von Marta Michna, die nach Materialverlust einmal mehr ihre Fähigkeit zum Nutzen von Konterchancen unter Beweis stellen musste. Die Partien von Tatyana Melamed und Melanie Ohme endeten ohne größere Dramatik Remis.

Deutschland Spanien 3:1
E. Pähtz (2483) A. Matnadze (2422) 1-0
T. Melamed (2356) O. Alexandrova (2417) 0,5:0,5
M. Ohme (2337) S. Vega Gutierrez (2345) 0,5:0,5
M. Michna (2380) M. Calzetta Ruiz (2276) 1-0




China gelang gegen die USA ein wichtiger Sieg und liegen so eine Runde vor Schluss zusammen mit Armenien und Russland an der Tabellenspitze.


Hikaru Nakamura spielt bislang eine ausgezeichnete Olympiade. Gegen China spielte er am Spitzenbrett gegen Wang Hao, gegen den er vor kurzem beim Turnier in Biel zwei Mal zwei aussichtsreiche Stellungen verloren hatte. Dieses Mal endete ihre Begegnung Remis.


Levon Aronian spielte beim Sieg der Armenier gegen die Niederlande eine faszinierende und einfallsreiche Partie gegen Anish Giri.




Russland hatte es mit den vermeintlich schwächeren Argentiniern zu tun, doch der Kampf verlief unerwartet knapp. Zwar brachte Sergey Karjakin die Russen schnell in Führung, doch bis zum 2,5:1,5 Erfolg der Russen mussten die Favoriten noch ein paar bange Momente überstehen, denn Grischuk und Tomashevsky kamen über ein Remis nicht hinaus, und Jakovenko musste eine deutlich schlechtere Stellung verteidigen. Das gelang ihm am Ende auch und so wahrten die Russen ihre Chancen auf die Goldmedaille.


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