Fotos: David Llada, Arman Karakhanyan und Anastasiya Karlovich für die
Turnierseite
Mit einem dramatischen Sieg in der vorletzten Runde wahrte die deutsche Mannschaft
ihre Medaillenchancen. Nachdem die Partien an den ersten drei Brettern ohne viel
Aufregung Remis endeten, avancierte Jan Gustafsson an Brett vier zum Matchwinner.
Gustafsson spielte mit Weiß und hatte die ganze Partie leichten Vorteil,
der ihm schließlich ein Springerendspiel mit Mehrbauern bescherte. Aber
ob das gewonnen war, wusste niemand zu sagen. Gustafsson stellte seinem Gegner
im weiteren Verlauf immer wieder vor Probleme und das zahlte sich aus. Im 77.
Zug gab Gustafssons Gegner auf und Deutschland hatte den Kampf 2,5:1,5 gewonnen.
Deutschland |
Weißrussland |
2,5:1,5 |
A. Naiditsch (2712) |
S. Zhigalko (2667) |
0,5:0,5 |
G. Meier (2648) |
A. Zhigalko (2582) |
0,5:0,5 |
D. Fridman (2653) |
V. Teterev (2528) |
0,5:0,5 |
J. Gustafsson (2610) |
K. Stupak (2523) |
1-0 |
Deutschland gegen Spanien. An Brett eins spielt Elisabeth Pähtz (rechts)
gegen Ana Matnadze.
Die deutschen Damen gelang gegen Spanien ein unerwartet hoher 3:1 Sieg. Die beiden
Gewinnpartien für die deutsche Mannschaft gelangen Elisabeth Pähtz und
Marta Michna. Elisabeth Pähtz gewann mehr oder weniger problemlos, indem
sie ihre Mehrheit am Königsflügel in einen Freibauern verwandelte, der
bald zu Materialgewinn führte. Weniger gradlinig verlief der Sieg von Marta
Michna, die nach Materialverlust einmal mehr ihre Fähigkeit zum Nutzen von
Konterchancen unter Beweis stellen musste. Die Partien von Tatyana Melamed und
Melanie Ohme endeten ohne größere Dramatik Remis.
Deutschland |
Spanien |
3:1 |
E. Pähtz (2483) |
A. Matnadze (2422) |
1-0 |
T. Melamed (2356) |
O. Alexandrova (2417) |
0,5:0,5 |
M. Ohme (2337) |
S. Vega Gutierrez (2345) |
0,5:0,5 |
M. Michna (2380) |
M. Calzetta Ruiz (2276) |
1-0 |
China gelang gegen die USA ein wichtiger Sieg und liegen so eine Runde vor Schluss
zusammen mit Armenien und Russland an der Tabellenspitze.
Hikaru Nakamura spielt bislang eine ausgezeichnete Olympiade. Gegen China spielte
er am Spitzenbrett gegen Wang Hao, gegen den er vor kurzem beim Turnier in Biel
zwei Mal zwei aussichtsreiche Stellungen verloren hatte. Dieses Mal endete ihre
Begegnung Remis.
Levon Aronian spielte beim Sieg der Armenier gegen die Niederlande eine faszinierende
und einfallsreiche Partie gegen Anish Giri.
Russland hatte es mit den vermeintlich schwächeren Argentiniern zu tun, doch
der Kampf verlief unerwartet knapp. Zwar brachte Sergey Karjakin die Russen schnell
in Führung, doch bis zum 2,5:1,5 Erfolg der Russen mussten die Favoriten
noch ein paar bange Momente überstehen, denn Grischuk und Tomashevsky kamen
über ein Remis nicht hinaus, und Jakovenko musste eine deutlich schlechtere
Stellung verteidigen. Das gelang ihm am Ende auch und so wahrten die Russen ihre
Chancen auf die Goldmedaille.