Olympiade: Armenien holt Gold, Russland Silber

von ChessBase
09.09.2012 – Für die deutschen Mannschaften endete die Schacholympiade mit zwei Niederlagen gegen starke Gegner. Die deutschen Herren mussten gegen Russland antreten und konnten den Favoriten wenig entgegensetzen und verloren 1:3. Diese Niederlage warf Deutschland am Ende eines guten Turniers auf den 12. Platz zurück. Auch die deutschen Damen hatten mit der Ukraine starke Gegnerinnen und auch ihnen gelang kein Favoritensturz. Sie verloren mit 0,5:3,5 und landeten auf Platz 11. In den Spitzenpaarungen im Open gewann Armenien knapp gegen Ungarn während China der Ukraine unterlag. Damit lagen Russland und Armenien mit je 19 Mannschaftspunkten punktgleich an der Tabellenspitze, doch die Goldmedaille ging dank besserer Sonneborn-Berger-Wertung an die Armenier. Bronze gewannen die Ukrainer. Bei den Damen lagen Russland und China punktgleich an der Spitze, doch dieses Mal hatte Russland die bessere Wertung und gewann Gold.Turnierseite der Schacholympiade...Ergebnisse...Mehr...

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Fotos: David Llada, Arman Karakhanyan und Anastasiya Karlovich für die Turnierseite

Die deutschen Teams

Mit Russland hatten die deutschen Herren in der letzten Runde einen schweren Gegner zugelost bekommen - nach Setzliste sogar den schwersten überhaupt möglichen Gegner. Leider gelang den Deutschen keine Überraschung und sie verloren mit 1:3.


Alexander Grischuk (links) und Vladimir Kramnik vor Beginn des Kampfes gegen Deutschland.

Als Erster war Igor Khenkin fertig. Er spielte mit Weiß gegen Alexander Grischuk und die beiden einigten sich mit Hilfe einer Zugwiederholung schon in der Eröffnung auf Remis. Für das zweite Remis des Tages sorgte Jan Gustafsson, der mit Weiß gegen Dmitry Jakovenko antreten musste. Gustafsson opferte in der Eröffnung einen Bauern, um seinen Gegner unter Druck zu setzen, und hatte sicher genug Kompensation für den Bauern, aber mehr auch nicht. Als Gustafsson den Bauern zurückgewann, führte Jakovenko Vereinfachungen herbei und die Partie verflachte. Dann war es Vladimir Kramnik, der Russland in Führung brachte, indem er mit Weiß gegen Arkadij Naiditsch gewann. Für den 3:1 Endstand sorgte Sergey Karjakin, der trotz hartnäckiger Gegenwehr gegen Daniel Fridman gewann.

Deutschland Russland 3:1
A. Naiditsch (2712) V. Kramnik (2797) 0-1
I. Khenkin (2656) A. Grischuk (2763) 0,5:0,5
D. Fridman (2653) S. Karjakin (2785) 0-1
J. Gustafsson (2610) D. Jakovenko (2722) 0,5:0,5




Arkadij Naiditsch musste mit Schwarz gegen Vladimir Kramnik spielen, keine leichte Aufgabe.


Jan Gustafsson trennte sich von Dmitry Jakovenko Remis.


Dmitry Jakovenko spielte mit 7 aus 9 ein ausgezeichnetes Turnier.


Alexander Grischuk spielte alle elf Runden und beendete das Turnier mit einem kurzen Remis gegen Igor Khenkin.


Sergey Karjakin gewann mit Weiß gegen Daniel Fridman.

Auch die deutschen Damen hatten mit der Ukraine ein schweres Los in der Schlussrunde und auch hier siegte die favorisierte Mannschaft. Elisabeth Pähtz gelang es in einem klassischen Königsinder mit Schwarz nicht, ausreichend Drohungen gegen den weißen König zu entwickeln und verlor am Damenflügel. Melanie Ohme kam gegen Natalia Zhukova schon bald nach der Eröffnung unter die Räder und Marta Michna verlor im Endspiel nach langem Kampf gegen Anna Ushenina. Das einzige Remis für Deutschland holte Tatyana Melamed gegen Maria Muzychuk.

Deutschland Ukraine 2,5:1,5
E. Pähtz (2483) K. Lahno (2542) 0-1
T. Melamed (2356) M. Muzychuk (2466) 0,5:0,5
M. Ohme (2337) N. Zhukova (2442) 0-1
M. Michna (2380) A. Ushenina (2433) 0-1



Elisabeth Pähtz brachte der Königsinder kein Glück.


Kateryna Lahno


Anna Ushenina (links) und Natalia Zhukova vor Beginn der Partie

Impressionen


Ein entspannter Levon Aronian vor Beginn der Partie


Vor der Partie nahm er sich noch Zeit für ein Foto mit Fans


Auch Sergey Movsesian wirkt vor dem entscheidenden Kampf gegen Ungarn keineswegs aufgeregt.


Im weiteren Verlauf des Kampfes avancierte Movsesian jedoch zum Matchwinner. Er gewann gegen Zoltan Almasi und da alle anderen Partien Remis endeten, sicherte er den Armenien damit die so wichtigen zwei Mannschaftspunkte, mit denen Armenien mit Russland gleichzog und dank besserer Wertung die Goldmedaille gewann.


Zoltan Almasi


Kein Glück hatten die Chinesen, die gegen die Ukraine mit 1-3 unter die Räder kamen und ihre Hoffnungen auf die Goldmedaille begraben mussten.


An Brett eins der Ukrainer besiegte Vassily Ivanchuk (rechts) Wang Hao mit einem fulminanten Mattangriff. Mit ihrem Sieg gegen die Chinesen sicherten sich die Ukrainer die Bronzemedaille.




Auch Chinas Damen waren vor dem Kampf optimistisch.


Im Kampf China gegen Bulgarien hatten die Chinesinnen ein paar bange Momente zu überstehen, aber am Ende gewannen sie 2,5:1,5.


Weniger Probleme hatten die russischen Damen. Sie besiegten Kasachstan mit 4-0 und gewannen dank besserer Wertung die Goldmedaille.




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