Der Kampf beginnt
Wie gut in Form die deutschen Herren bei der Schacholympiade sind, bewiesen sie
beim überzeugenden und verdienten Sieg gegen Ungarn. Matchwinner war Arkadij
Naiditsch, der unbeeindruckt von seinen Niederlagen gegen Aserbaidschan und Montenegro
gewohnt aggressiv spielte. Mit Erfolg. Peter Leko genießt den Ruf eines
sehr soliden Spielers, aber am Ende fand er kein Mittel gegen die beiden weißen
Springer, die seine Königsstellung Zug um Zug in Trümmer legten. Die
drei restlichen Partien des Kampfes endeten Remis. Daniel Fridman und Judit Polgar
einigten sich schon in der Eröffnung per Zugwiederholung auf Remis, Jan Gustafsson
zeigte gegen Csaba Balogh, wie man opfert, um sich zu verteidigen und Igor Khenkin
wehrte alle Gewinnversuche Zoltan Almasis ab. Am Ende gelang den Deutschen so
ein souveräner Sieg und eine kleine Sensation.
Deutschland |
Ungarn |
2,5:1,5 |
A. Naiditsch (2712) |
P. Leko (2737) |
1-0 |
I. Khenkin (2656) |
Z. Almasi (2713) |
0,5:0,5 |
D. Fridman (2653) |
J. Polgar (2698) |
0,5:0,5 |
J. Gustafsson (2610) |
C. Balogh (2668) |
0,5:0,5 |
Das 4-0 gegen Syrien in Runde 7 hat den deutschen Damen offensichtlich gut getan,
denn in Runde 8 kamen sie mit einem 2,5:1,5 gegen Montenegro zu ihrem zweiten
Sieg in Folge. Die beiden Gewinnpartien für das deutsche Team erzielten Marta
Michna, die ihre Gegnerin aus der Eröffnung heraus überrannte, und Elena
Levushkina, die im Endspiel zeigte, wie gut sie mit dem Läuferpaar umgehen
kann. Elisabeth Pähtz spielte am Spitzenbrett Remis, ein Ergebnis, das ihre
Gegnerin durch energische Abtauschstrategie von Beginn an fest im Blick hatte.
Deutlich kompromissloser ging Melanie Ohme an Brett zwei zu Werke, verlor aber
in einem zweischneidigen Sizilianer die Übersicht, was sie erst eine Figur
und letztendlich die Partie kostete.
Deutschland |
Montenegro |
2,5:1,5 |
E. Pähtz (2483) |
J. Vojinovic (2337) |
0,5:0,5 |
M. Ohme (2337) |
A. Milovic (2181) |
0-1 |
M. Michna (2380) |
T. Blagojevic (2004) |
1-0 |
E. Levushkina (2301) |
M. Stojanovic (2097) |
1-0 |