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Sardinien
Sardinien wurde in der Steinzeit von drei Einwanderungsgruppen ganz unterschiedlicher Herkunft besiedelt. Über eine Landbrücke, die damals noch die Sardinien über Korsika und Elba mit dem heutigen Italien verband, wanderten vermutlich die ersten Bewohner ein und ließen sich im Nordteil der heutigen Insel, in Gallura, nieder. Im Westen kamen später über das Meer Einwanderer von der Iberischen Halbinsel und den Balearen hinzu, die das Gebiet um die Lagunenseen von Cabras und Santa Giusta besiedelten. Schließlich wurde Sardinien auch von Süden her, aus dem ca. 220 km entfernten Tunesien von Berbern erreicht. Auch Kolonisten aus der Ägäis siedelten sich auf Sardinien an. Eine dauerhafte Besiedlung Sardiniens wird seit der Jungsteinzeit, ca. 6000 v. Chr. angenommen. Die vier Volksgruppen bildeten den Ausgangspunkt für die sardische Kultur, wobei die Ethnien sich zwar kulturell annäherten, aber politisch getrennt blieben.
Aus kleineren Steinbehausungen mit Strohdächern, die in Fischerdörfern zusammen gefasst waren, entwickelte sich zwischen 1800 und 1500 v.Chr. die Nuraghen-Kultur. Als Nuraghe (vielleicht von punisch nurhag=großes Haus) bezeichnet man aus großen Basaltblöcken gefertigte Megalithbauten, von denen in Sardinien noch etwa 7000 zu finden sind. Die Nuraghen ähneln Bauten in Koriska und den Balearen, doch aufgrund baulicher Unterschiede werden sie als sardische Eigenentwicklung angesehen.
Nuraghe Arrubiu
Tholosnuraghen
Die "Nuragher" errichteten neben kleineren Anlagen, z.T. auch mit Wehrtürmen, u.a. auch das gewaltige "Tombe dei Giganti", eine Grabanlage für mehr als Hundert Verstorbene und verschiedene unterirdische Brunnenanlagen, die zusammen mit oberirdischen "Antennentempeln" als Kultanlagen dienten.
Zwischen 1400 und 1200 v.Chr. legten die Achäer (Mykener) im Golf von Carlis auf dem Felsen des Nuhragen Antigori einen Stützpunkt an. Zusammen mit Achäern und Philistern werden auch Sarden ("Shardana") in ägyptischen Annalen, z.B. im Zusammenhang mit dem "Seevölkersturm" als Seeräuber erwähnt.
Nach 1000 v. Chr. wurde Sardinien von den Phöniziern mehr und mehr als
Stützpunkt für Handelsfahrten nach Spanien und England genutzt. Von ihren
Küstenkolonien betreiben die Phönizier Handel mit den im Hinterland lebenden Nuraghenbewohnern, drängen diese aber auch mehr und mehr zurück. Im Jahr 509
v.Chr. kommt es deshalb zu Aufständen der Ureinwohner. Die Phönizier werden
dabei von
ihrer Kolonie Karthargo unterstützt und schließlich wird ganz Sardinien mit Ausnahme der nun "Barbaria" oder "Barbagia" genannten
Bergregion von den Kathargern besetzt. Die Auseinandersetzungen zwischen den
Nuraghern und den Karthagern dauern an, bis schließlich im Jahr 238 v.Chr.
die Katharger nach ihrer Niederlage gegen die Römer im Ersten Punischen Krieg Sardinien räumen
müssen. Sardinien wird nun römische Provinz.
Im zweiten Punischen Krieg stellen sich die Sarden auf die Seite Kathargos,
wurden aber in der Schlacht bei Cornus von den Römern besiegt (201 v.Chr.). 177 v.Chr.
stoßen die Römer in das im Osten der Insel liegende Gebirgsland Barbaria vor
und verschleppen 80.000 Sarden in die Sklaverei auf das italienische
Festland.
Die römische Herrschaft über Sardinien dauert bis zum Jahr 456 n.Chr. In
diesem Jahr wird Sardinien von dem germanischen Stamm der Wandalen, der im Zug der
Völkerwanderung in Nordafrika heimisch geworden ist, bei der Rückkehr von
einem Raubzug nach Latium besetzt. Die Wandalenherrschaft über Sardinien
endet 533 nach dem Sieg Kaiser Justinians in der Schlacht bei Tricamare.
Sardinien wird in der Folge zusammen mit Korsika und den Balearen eine der
sechs afrikanischen Provinzen des Byzantinischen Reiches.
Im Jahr 703 wird Sardinien erstmals Ziel von arabischen Piraten, die
Küstenstädte und auch das Binnenland verwüsten. Nachdem die Araber die iberische
Halbinsel erobert haben, häufen sich die Raubzüge. Im Jahr 733 plündert Musah ibn Nusayr Cagliari und besetzt zeitweise einen Teil der Küste. 732
errichten die Araber unter Abd ibn Zyad und später Ubay el Allah Stützpunkte
auf "Sardaniyah". 815 bitten die Sarden vergeblich Ludwig den Frommen um
Hilfe im Kampf gegen die Araber. Auf der Insel bilden sich die
Kleinkönigreiche, "Judikate" (Giudcati) genannt, Arborèa, Gallura, Torres und
Cagliari heraus. Die arabischen Überfälle dauern indes weiter an. 827 erobern die
Araber die byzantinischen Besitzungen Sizilien und die Balearen, während Korsika von den
germanischen Langobarden besetzt wird.
Nachdem
1015 landet der Sarazene Mughabid (Museto) mit 120 Schiffen bei Porto Torres
und erobert dort einen Teil der Küste. Pisa und Genua entsenden daraufhin
auf Bitten von Papst Benediikts VIII Truppen nach Sardinien, vertreiben die
Araber und teilen Sardinien in zwei Interessensphären auf, wobei die
sardischen Judikate aber weiter bestehen.
Nachdem die Araber im 12. Jh. endgültig vertrieben worden sind, beschäftigen sich
die Judikate und die dort herrschenden "Richter" nun intensiver damit, gegeneinander Krieg zu
führen.
So fällt 1187 Guglielmo von Torres, Herrscher von Cagliari, in
Torres und Arborèa ein. In die Machtkämpfe greifen auch verschiedene
italienische Städte, vor allem Genua und Pisa, aber auch Bologna, ein. Um die Streitigkeiten zu
beenden, gibt Papst Bonifatius VIII 1297 dem König von Aragon, Jakob dem
Gerechten (Jaime), die Lehnsherrschaft über das neue "Königreich Sardinien &
Korsika". Dieser ist nun ebenfalls dauerhaft in die Kämpfe auf
Sardinien verwickelt, landet
1323 auf der Insel und erobert schließlich 1253 Alghero. Die einheimischen Sarden dürfen
sich fortan nur noch bei Tag zur Arbeit in der Stadt aufhalten und müssen
diese nachts bei Todesstrafe verlassen. Bis heute ist Alghero aus diesem
Grund zweisprachig -
alle Straßenschilder sind auch in katalanischer Sprache abgefasst. 1374
werden die
Aragonesen zurückgedrängt und halten schließlich nur noch Cagliari und Alghero.
Im Laufe der nächsten Jahrzehnten bringen die Katalanen die Insel jedoch
nach und nach unter ihre Kontrolle. 1470 ist Sardinien in Gänze in katalanischer Hand.
Nachdem durch die Heirat der Häuser von Aragon und Kastilien das Königreich
Spanien entstanden war, wurde auch Sardinien spanisch. Zu jener Zeit
entstand das heute noch gültige sardische Wappen mit den vier Mohren, wobei
der genau Ursprung ungeklärt ist. Die vier Köpfe können sowohl als Symbol
der vier Urvölker, wie auch der vier Judikate gesehen werden.
Mit Ausnahme weniger Jahre zu Zeiten des spanischen Erbfolgekrieges gehört Sardinien mehrere Jahrhunderte zu Spanien wurde zwischen dem 15. und frühen 18. Jh, in Kultur und Brauchtum sehr stark durch den spanischen Einfluss geprägt. 1718 kommt Sardinien aufgrund des Friedensvertrages von London in die Hände Savoyens, Herrscher von Piemont. Damit wird Sardinien italienisch.
1847 verzichteten die Sarden formal auf ihre Unabhängigkeit und schlossen
sich mit Piemont zusammen. Die beiden Gebiete werden von Turin aus von einem
gemeinsamen Parlament regiert. Nach dem Italienischen Unabhängigkeitskrieg
(1848-1861) tritt Sardinien dem Italienischen Königreich bei.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bemühen sich die Sarden um kulturelle
Unabhängigkeit und Anerkennung des Sardischen als eigene Sprache, wobei eine
sardische Hochsprache als solche eigentlich gar nicht existiert. Stattdessen
besteht "Sardu" aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Mundarten. 1999 wurde das
Sardische schließlich als eigene Sprache anerkannt und darf nun an den
Schulen unterrichtet werden.
Heute leben in Sardinien knapp 1,7 Mio Menschen. Neben verschiedenen
landwirtschaftlichen Produkten (Pecorino sardo, Cannonau, Pane Guttiau)
Korkproduktion und Erölindustrie ist Sardinien vor allem vom Tourismus
abhängig. Bei Cagliari wird der Militärflugplatz Decimomannu von
NATO-Einheiten, u. a. auch der Luftwaffe für Übungen genutzt.
Sardinien, 180 km vom italienischen Festland und 210 km von Tunesien
entfernt, ist von Korsika nur durch die gefürchtete 11 km breite und 70 m
tiefe Straße von Bonifacio getrennt. Wegen häufig auftretenden Stürmen und
vielen Riffen und Untiefen ist diese bei Seeleuten gefürchtet. Zahlreiche
Schiffsunglücke ereigneten sich im Laufe der Zeit. Das bekannteste ist der
Untergang der französischen Fregatte „Sémillante“, die am 15. Februar
1855 mit 700 Menschen an Bord sank. Nach einem Tankerunglück im Jahr 1993
ist die Straße für Schiffe mit gefährlichen Ladungen gesperrt.
Schachturniere sind ein probates Mittel, um Gebiete touristisch zu beleben.
Das weiß man inzwischen nicht nur in der Türkei. Im letzten Jahr fand in
Olbia der Mitropacup statt. Nun wird in der Urlaubsanlage Porto Mannu im
Nordwesten von Sardinien, im Süden der Maddalena Halbinsel, ein Turnier
gespielt, zu dem sich doch einige sehr bekannte Spieler eingefunden haben.
Portu Mannu
Blick auf die Maddalena Halbinsel
Alte Festung bei Porto Mannu
Blick auf die Anlage Portu Mannu von der Festung aus
Eine Reihe von Großmeistern haben den Weg in die Ferienanlage Port Mannu im Nordwesten von Sardinien auf der Halbinsel Maddalena gefunden. Unter den Teilnehmern findet man Sergei Tiviakov, der dafür bekannt ist, seine Schachturniere an touristisch reizvollen Orten zu spielen, Stuart Conquest, Mihail Marin, Vadim Malakhatko, Oleg Korneev, Yannick Pelletier, Tiger Hillarp Persson und Victorija Cmylite. Auch eine starke deutsche Delegation unter Führung von Artur Jussupov ist am Start. Die Turnierseite schickt eine Liveübertragung der Partien und informiert aktuell über Ergebnisse und Tabelle. Nach fünf Runden haben neun Spieler vier Punkte auf dem Konto, von denen Stuart Conquest der Beste nach Zweitwertung ist. An Partien wurde bisher nur eine Auswahl der Runde Eins veröffentlicht.
Pos | Pts | ID | T | NAME | Rtg | PRtg | ARO | APRO | Buc1 | BucT | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | 4.0 | 8 | GM | Conquest Stuart C | 2549 | 2644 | 2404.40 | 2387 | 15.00 | 17.50 | |
2 | 4.0 | 1 | GM | Tiviakov Sergei | 2697 | 2626 | 2386.60 | 2462 | 13.50 | 15.50 | |
3 | 4.0 | 14 | IM | Vocaturo Daniele | 2480 | 2623 | 2383.20 | 2472 | 15.00 | 18.00 | |
4 | 4.0 | 6 | GM | Marin Mihail | 2564 | 2585 | 2345.80 | 2372 | 13.00 | 15.00 | |
5 | 4.0 | 9 | GM | Lemos Damian | 2512 | 2575 | 2335.20 | 2371 | 14.00 | 16.50 | |
6 | 4.0 | 3 | GM | Malakhatko Vadim | 2618 | 2553 | 2313.40 | 2343 | 12.00 | 14.50 | |
7 | 4.0 | 13 | IM | D'Amore Carlo | 2483 | 2532 | 2292.60 | 2308 | 13.00 | 15.50 | |
8 | 4.0 | 7 | GM | Pelletier Yannick | 2559 | 2432 | 2192.60 | 2260 | 12.00 | 14.00 | |
9 | 4.0 | 60 | -- | Messina Ottavio | 2062 | 2225 | 1985.40 | 2000 | 10.50 | 12.50 | |
10 | 3.5 | 16 | GM | Skembris Spyridon | 2434 | 2608 | 2459.00 | 2380 | 14.50 | 17.50 | |
11 | 3.5 | 18 | FM | Cori Jorge | 2418 | 2524 | 2375.40 | 2377 | 13.00 | 15.50 | |
12 | 3.5 | 5 | GM | Jussupow Artur | 2576 | 2511 | 2362.00 | 2413 | 12.50 | 15.00 | |
13 | 3.5 | 2 | GM | Hillarp Persson Tige | 2618 | 2505 | 2356.00 | 2422 | 14.00 | 17.00 | |
14 | 3.5 | 11 | IM | Grandelius Nils | 2491 | 2469 | 2320.60 | 2328 | 12.50 | 14.50 | |
15 | 3.5 | 15 | IM | Collutiis Duilio | 2451 | 2463 | 2314.60 | 2328 | 13.50 | 16.00 | |
16 | 3.5 | 4 | GM | Korneev Oleg | 2587 | 2458 | 2309.20 | 2370 | 14.00 | 16.50 | |
17 | 3.5 | 36 | WIM | Cori T. Deysi | 2262 | 2451 | 2302.60 | 2274 | 13.50 | 15.50 | |
18 | 3.5 | 12 | GM | Naumkin Igor | 2488 | 2444 | 2295.40 | 2284 | 12.00 | 14.00 | |
19 | 3.5 | 20 | IM | Loeffler Stefan | 2412 | 2423 | 2274.00 | 2301 | 12.00 | 14.50 | |
20 | 3.5 | 24 | FM | Friedrich Norbert | 2350 | 2413 | 2264.00 | 2214 | 12.50 | 14.00 | |
21 | 3.5 | 19 | IM | Bitalzadeh Ali | 2417 | 2362 | 2213.80 | 2226 | 12.50 | 15.00 | |
22 | 3.5 | 10 | IM | Cmilyte Viktorija | 2498 | 2361 | 2212.00 | 2283 | 12.50 | 15.00 | |
23 | 3.5 | 49 | -- | Byron Alan M | 2168 | 2252 | 2103.00 | 2108 | 11.50 | 13.00 | |
24 | 3.5 | 59 | -- | Ori Marco | 2069 | 2202 | 2053.00 | 2126 | 11.00 | 13.00 | |
25 | 3.5 | 66 | -- | Buratti Marco | 2037 | 2154 | 2005.80 | 2017 | 9.50 | 11.00 | |
26 | 3.5 | 145 | -- | Albrizio Mauro | 1655 | 1788 | 1639.80 | 1702 | 8.50 | 10.00 |
...
178 Spieler
Hillarp-Persson gegen Van Eijk
und Norbert gegen Hillarp Persson
Artur Jussupov (li.)
Naumkin (li.)
Ori gegen Slavin
Sbarra gegen Skembris
Conquest gegen Pelletier
Stromboli gegen Cmylite
Sergei Tiviakov
Zozulia gegen Grandelius
Ausflug nach Palau
Festungsanlage bei Palau
Blick auf Capo d´Orso von der Festung aus
Felsformationen am Capo d´Orso
Felskopf
Schachspieler sammelt Igel
Tiviakov hat den Fels umgekippt
Blick auf Palau
Palau Ortseingang
Schwere See
André Schulz
Quellen: timediver.de, Wikipedia, google maps